DIE WASSERMAGIER VON ALUA

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1 Rezension
-Berryl tanzte mit dem Meer. Durch das Holz spürte er jede Bewegung der Wellen. Er lauschte ihrem Flüstern an der Bootswand, nahm die Strömung wahr, die den Einbaum zum Schwingen brachte und drethe sich auf die Seite, wenn tief unter ihm ein riesiger Schwarm Nervenfische plötzlich die Richtung änderte.-
Das Atoll der Tausend
Zyklus/Band -
Autor Jonas T. Krüger
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Ueberreuter
ISBN 3-8000-5077-3
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 357
Probekapitel -
Worum's geht:
Seltsame Dinge passieren auf der fast nur von Wasser bedeckten Welt Alua: Auf dem Atoll der Tausend, wo ein Stamm von Lichtatmern lebt, taucht plötzlich ein Meerestier auf, das sonst nur in Geschichten vorkam, und in der Süßwasserquelle des Atolls steigt der Salzgehalt.
Und weit unter der Meeresoberfläche stirbt das Tiefe Volk, weil das Meerwasser zu salzig wird. Schnell ist man sich einig, wer der Schuldige ist: Das Tiefe Volk verdächtigt die Lichtatmer, die Meere zu vergiften; und die Lichtatmer vom Atoll der Tausend verdächtigen den jungen Beryll, eine Mißgeburt, die sowohl zu Wasser als auch an Land überleben kann. Beryll muß zusammen mit einem Freund fliehen, und sehr langsam entdecken die Jungen das Geheimnis, das Alua wirklich bedroht. Doch schon hat das Tiefe Volk die schrecklichen Krebsmenschen verpflichtet, Rache am Volk der Lichtatmer zu nehmen...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Herausragendste an Die Wassermagier von Alua ist sicherlich der außergewöhnliche Handlungsort - das Meer. Nicht erst seit Findet Nemo wissen wir, daß sich unter dem Meer eine faszinierende Welt verbirgt, in der so manches Abenteuer zu erleben ist; und diese schillernde, fremdartige Welt aus Korallen, kleinen Inseln, Einbäumen und unzähligen Lebewesen hat Jonas T. Krüger als Schauplatz eines Fantasy-Romans sehr feinfühlig eingefangen. Es gelingt ihm mühelos, die Unterwasserwelt in vielen Facetten auf dem Papier lebendig werden zu lassen - dabei überzeugt vor allem, daß die Figuren des Romans auch ihre Sprache ihrem nassen Lebensraum angepaßt haben und wie Wasserbewohner denken. Da wird die Zeit in Strömungen gemessen und Atem rasselt klirrend wie eine Muschelkette im Hals eines Erstickenden. Daß es trotz dieser sprachlichen Feinheiten ein paar Grammatik-Ausrutscher wie etwa eine Frau, die nicht verzeihte gibt, ist schade - vor allem, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt.
Die Geschichte verfolgt in relativ kurzen Abschnitten, die oft mit einem Cliffhanger enden, den Weg verschiedener Hauptpersonen und fährt auf diese Weise schnell zu einem spannungstreibenden Tempo hoch. Auch die etwas weniger subtile Charakterentwicklung zielt vor allem auf eine jugendliche Leserschaft: Sämtliche Charaktere finden zu ihrer Bestimmung, wobei positiv anzumerken ist, daß die Hauptcharaktere keineswegs stereotype Gutmenschen sind, im Gegenteil: Sie machen Fehler, sind egoistisch und verfolgen ihre eigenen Ziele, schaffen es aber dennoch, über sich hinauszuwachsen und wichtige Entscheidungen zu treffen.
Erst nach und nach wird der Hintergrund des Sterbens der Meere Aluas aufgedeckt, und bis zum letzten Kapitel hält der Autor überraschende Wendungen für den Leser bereit. Dabei werden alle Register gezogen, die der Unterwasserkosmos hergibt - vom bunten Getümmel der Südsee bis zur stillen Kälte des Eismeeres treffen die Helden sowohl auf bekannte Lebewesen wie Haie oder Buckelwale als auch auf Eigenheiten von Alua wie Dorongas und Leuchtaale. Letzterer ist übrigens der fast schon obligatorische weise tierische Ratgeber der Helden, wie man ihn mindestens seit Otfried Preußlers Karpfen Cyprinus kennt.
Der Fokus des Buches liegt hauptsächlich auf den einzelnen Schicksalen und der Bestimmung der Charaktere, andere Themen wie etwa die Vorurteile der beiden Völker werden zwar angesprochen, rücken aber nicht ins Zentrum. Da die Hauptattraktion von Die Wassermagier von Alua aber ohnehin das Meer ist, wird dieses rasante Abenteuer auf jeden Fall all jene begeistern, die schon immer einmal auf Tauchstation gehen wollten...
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein schillerndes Abenteuer, das einen für gemütliche Lesestunden unter das Meer entführt.


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