AMOK

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Der Morgen, an dem ich den Stein ins Rollen brachte, war schön; ein schöner Maimorgen.-
Kapitel 1
Zyklus/Band -
Autor Stephen King als Richard Bachman
Original Rage
Erscheinungsjahr 1977, dt. 1988
Verlag Heyne
ISBN 3-453-02554-7
Subgenre Psychothriller
Seitenzahl 238
Probekapitel -
Worum's geht:
Eine Highschool in Maine: Nach einem Gespräch mit dem Schulleiter erschiesst der zugleich klarsichtige und zutiefst verwirrte Charles Decker zwei Lehrer und nimmt seine Mitschüler als Geisel. Während die Schule evakuiert und von einem großen Polizeiaufgebot umstellt wird, beschreibt er entscheidende Phasen seines Lebens und bringt damit einige seiner Mitschüler dazu, ihrerseits "aus dem Nähkästchen" zu plaudern. Bis auf den Musterschüler Ted Jones gehen die anderen Schülerinnen und Schüler mehr und mehr auf Deckers Psychospiel ein, das schließlich in eine befreiende Katastrophe mündet…
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezensionen):
Amok ist Stephen Kings erster Roman überhaupt. Er schrieb ihn in seinem letzten Highschooljahr, noch lange bevor er mit seinem ersten veröffentlichten Roman Carrie weltberühmt wurde. Um den Markt nicht mit seinen Büchern zu übersättigen und um auszutesten, ob die Leute seine Bücher auch kauften, wenn nicht "King" daraufstand, legte er sich das Pseudonym Richard Bachman zu, unter dem der Roman dann im selben Jahr wie Carrie veröffentlicht wurde. Amok war sehr erfolgreich und deshalb kamen die Leser und Fans in den Genuß von zunächst 4 weiteren Bachman-Büchern (das sechste und letzte folgte erst viel später im Jahr 1996), die allesamt viel düsterer und kompromissloser waren, als die Romane, die unter seinem richtigen Namen herauskamen.
Dieses Buch wurde lange vor den schrecklichen Massakern an amerikanischen und deutschen Schulen geschrieben. Man hat dadurch als Leser aus der heutigen Sicht wohl einen anderen Bezug zu diesem Thema, als wenn man zu dem Buch gegriffen hätte, als die realen Schrecken noch nicht passiert waren. So beginnt man mit einer Mischung aus Distanz und Neugierde, sich dem Stoff zu nähern. Es lohnt sich in jedem Fall. King zeichnet in seinem Erstlingswerk eine hervorragende Charakterstudie eines Menschen, der zunächst ohne ersichtlichen Grund in der Schule zur Waffe greift und für unsere Begriffe durchdreht. Erschreckend an dieser Lektüre ist allerdings die psychische Auseinandersetzung der Hauptfigur mit seinen Mitschülern und der damit verbundenen psychoanalytischen Auseinandersetzung des Lesers mit der Hauptfigur. Je länger man liest, desto mehr glaubt man, die Motive und den Antrieb dieses jungen Menschen zu verstehen, ja sogar gutzuheißen. Dies ist eine Erkenntnis, die man mit seinen eigenen ethischen und moralischen Grundsätzen nicht vereinbaren kann bzw. will und somit den Täter schlußendlich doch verdammt. Wenn auch nicht unbedingt gerne.
(rezensiert von: Cu-spacer)
Wertung
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Das Böse kommt auf leisen Sohlen

Fazit: Ein psychoanalytisches Meisterwerk, das trotz erzählerischer Längen den Leser bis zum Schluß fesselt.


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