DER KELCH DER FLAMME
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1 Rezension
-Als die neue Sonne die Spiralspitzen der Hauptstadt berührte, huschte ein betagter Priester des heiligen Ordens der Flamme in das Sanktuarium des Tempels.-
Demnor
Zyklus/Band Die Brandon-Saga (1)
Autor Fiona Patton
Original The Stone Prince
Erscheinungsjahr 1999, dt. 2004
Verlag Piper
ISBN 3-492-26537
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 338
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Kronprinz Demnor, der von seiner Mutter gnadenlos tyrannisiert wird, ist ein freudloser junger Mann, den nur sein Geliebter Kehlanus, ein Spion aus der Gilde der Gefährten, richtig verstehen kann. Als der Prinz eine Ehe schließen soll, um damit die Allianz mit einem anderen Haus zu festigen, gibt es Schwierigkeiten - man befürchtet eine Intrige gegen den Thron, wie sie schon vor einigen Jahren einmal stattfand. Denn das kriegerische Reich Brandon, das seine Religion vielen anderen Ländern aufgezwungen hat, stolpert von einem Konflikt in den nächsten. Vordergründig läuft zwar das Hofleben ungehindert weiter, aber schon braut sich der nächste Krieg zusammen, in dem Demnor, der die Gabe der lebendigen Flamme besitzt, bestehen muß...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Interessante Ansätze und ein klein bißchen Innovation versprechen schon zu Beginn des Romans eine spannende Lektüre, aber wenn die Seiten dahin gehen, wird schnell klar: Nicht in diesem Band. Vieles, was einem an Der Kelch der Flamme stören - oder auch gefallen - könnte fällt ganz offensichtlich unter den Gesichtspunkt Geschmackssache. Den weitaus größten Raum in der Handlung nimmt nämlich die in Rückblenden von der Pike auf erzählte Romanze zwischen den beiden männlichen Hauptcharakteren ein, und diese - inclusive einiger zwar nicht ausgedehnter aber dennoch vorhandener Liebesszenen - ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ganz abgesehen davon beißen sich die süßlichen Romantik-Szenen (vielleicht gewollt) mit dem düsteren Grundtenor der Geschichte: Das ist "archaische" Fantasy, deren Held Demnor in seinem Blutdurst und seiner charakterlichen Zerissenheit ganz stark an die düsteren Heroen der früheren Fantasy (etwa an Elric) erinnert. Blut, Schweiß und Waffengeklirr gehören zu den wichtigsten Lebensinhalten der Protagonisten, kommen aber dafür herzlich wenig vor, da sich die ganze Handlung des Buches auf die Entscheidung, ob Demnor nun trotz seines Geliebten die Gräfin Isolde heiraten wird, reduzieren läßt.
Bei ihrer Welt wollte Fiona Patton etwas sehr eigenes schaffen, das bemerkt man schnell, aber leider wirkt das Ergebnis nicht ganz ausgegoren. Wir befinden uns also in einer ans Mittelalter erinnernden Welt, in der allerdings das Geschlecht keinerlei Rolle spielt - so zumindest die Theorie. Allerdings werden Frauen an der Waffe des öfteren herausgestellt (als wären sie etwas besonderes), die überwiegende Zahl der sexuellen Kontake scheint gleichgeschlechtlich zu sein, und die Familiennamen der großen Häuser (DeMarian, DeKathrine oder schon leicht amüsant DePaula und DeSandra) weisen eher auf eine weibliche Dominanz hin.
Aber Fiona Patton beherrscht ihre Kunst ganz gut, und wenn die zähe Handlung es zuließe, würde sich das Buch ohne Zweifel in Rekordgeschwindigkeit lesen lassen. Besonders die Figuren erwachen schnell zum Leben und bleiben bis zum Ende interessant, einzig Demnors Dilemma und Konflikt mit seiner Mutter wird dem Leser nur sehr ungenau nahe gebracht, und gerade der Aspekts des Wahnsinns durch die Gabe der Lebendigen Flamme, der den Charakter interessanter gemacht hätte, wird kaum beschrieben. Schade, denn mit einer Kürzung der ausufernden Romanze hätte es äußerst mitreißende klassische Fantasy werden können - aber leider ist gerade der Anfang eine äußerst langamtmige Angelegenheit.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur deutschen Augabe: Bis auf den einen oder anderen Bezugsfehler klingt die Übersetzung sehr gut - aber man fragt sich unweigerlich, warum aus dem Reich Branion unbedingt Brandon hat werden müssen...

Wertung
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Welt
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The Tamír Triad/Tamír Triad (ÜB)

Fazit: Interessante, aber zähe Geschichte, die zwischen den beiden Extremen von kitschiger Romantik und actionlastigen Kamfszenen pendelt.


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