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4 Sterne = gut
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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-Diese Person, der Fluch seiner derzeitigen Existenz, hatte sich nicht damit zufriedengegeben, sich in die Familienpolitik der do'Verradas einzumischen. Nein, sie hatte auch noch einen Sohn zur Welt bringen müssen, der es für geschmackvoll hielt, seinen Reichtum zur Schau zu stellen und der, zusammen mit seiner vulgären Braut, den gesamten Palasso Verrada verunstaltet hatte.-
Galerria 1304
Zyklus/Band Die Chronik des Goldenen Schlüssels (3)
Autor Kate Elliott, Melanie Rawn, Jennifer Roberson
Original The Golden Key (Teil 3)
Erscheinungsjahr 1995, dt. 1998
Verlag Goldmann
ISBN 3-442-24793-4
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 439
Probekapitel -
Worum's geht:
Wieder ist eine Generation vergangen. Die junge Eleyna Grijalva soll die Mätresse des Sohnes des neuen Herzogs von Tira Virte werden, dabei möchte sie viel lieber malen als das Bett mit Edoard zu teilen. Glücklicherweise hat Edoard einen netten Bruder namens Rohario, der keine Vorurteile gegenüber malenden Frauen hegt und so brennen die beiden durch. Allerdings sind die Zeiten für durchgebrannte Liebespaare schlecht, denn im ganzen Herzogtum Tira Virte sind Aufstände ausgebrochen. Schließlich entführen die Grijalvas Eleyna und sie wird Schülerin von Sario, der zur Abwechslung wieder einmal trotz neuen Körpers wirklich Sario heißt.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Fangen wir diesmal mit dem Positiven an. Dieses Buch befaßt sich ausführlicher als die anderen beiden Bände mit dem Gemälde Saavedras und so wird die Geschichte ab der Mitte stellenweise ziemlich spannend, so daß diese Passagen schon knapp den "Vier-Sterne-Bereich" streifen. Auch ist das Ende der Geschichte ganz passabel. Aber leider weist das Buch wie der ganze Zyklus zu viele Mängel auf.
Einer davon ist, daß die Autorinnen Sario mittels eines Bildes einen lebenden Menschen erschaffen lassen, anstatt wie in den anderen Büchern die Bilder nur dazu zu benutzen, Menschen zu schaden oder zu töten. Das ist eine gute Idee, die aber nicht richtig ausgearbeitet wird und irgendwann in der Handlung versickert. Der zweite Makel ist, daß der Aufstand nicht richtig motiviert wird. Gut, die Einwohner sind mit ihren Lebensbedingungen unzufrieden, aber normalerweise brechen Revolutionen nicht plötzlich aus. Gewöhnlich fängt es erstmal an, im Volk zu brodeln, es gibt Rädelsführer, die Ereignisse schaukeln sich hoch bis der Volkszorn zum Ausbruch kommt. Das alles wird hier nicht erzählt. Dabei wäre dieser Part der Geschichte ideal, um ausführlicher darüber zu schreiben. Der größte Fehler der Autorinnen ist, daß sie die falschen Dinge ausbreiten. Die Geschichte um Sario hätte ein viel besseres Buch werden können, wenn Rawn und Co. das Geschehen nicht über mehr als dreihundert Jahre ausgewalzt hätten. Dadurch, daß sie die Lebenszeit der Grijalva-Maler auf höchstens fünfzig Jahre beschränkt haben, haben sie sich selbst ein Bein gestellt. Wenn Sie die Handlung auf ein normales Lebensalter Sarios beschränkt hätten, sagen wir 70, 80 Jahre oder meinetwegen auch hundert, schließlich werden die Protagonisten in Fantasybüchern ja oft älter als normale Menschen, und die Herzöge dafür durch Krankheit, Unfall oder Mord etwas schneller gestorben wären, dann hätte diese Komprimierung dazu geführt, daß die Geschichte an Dynamik und damit an Spannung gewonnen hätte, auch die Magie wäre durch die Verdichtung mehr zum Tragen gekommen. So ist das Buch vielmehr ein pseudohistorischer Roman statt einer Fantasygeschichte denn die Magie ist für die Handlung eigentlich gar nicht nötig. Sario benutzt zwar seine magischen Bilder, um Intrigen zu spinnen und seine Ziele zu erreichen. Aber höfische Intrigen haben andere Schriftsteller ganz ohne Magie viel besser beschrieben, z.B. Schiller, Goethe, Dumas oder denken wir an die "Gefährlichen Liebschaften". Selbst wenn wir die Latte weitaus niedriger hängen und uns in der Trivialliteratur umschauen, dann sind einige Angelique-Romane von Anne Golon die besseren Bücher, wenn es um "Höfisches und Intrigen" geht.
Sprachlich ist das Buch ganz in Ordnung. Aber wenn man glaubt, daß in Fantasybüchern halt ein paar ungewöhnlich klingende Wörter gehören und sich dann darauf beschränkt aus "Konstitution" eine "Constitussion" zu machen, dann ist das nur albern. Der Übersetzer hätte Verfassung, Verfassung sein lassen sollen und nicht versuchen, die Verballhornung des englischen "constitution" nachzuahmen. Jedenfalls nehme ich an, daß dies passiert ist, da mir mal wieder die englische Originalausgabe nicht vorliegt.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Die Geschichte um Sario Grijalva hätte ein gutes Fantasybuch werden können, wenn die Autorinnen sich auf das Wesentliche beschränkt und die Handlung besser ausgearbeitet hätten. So aber wurde eine gute Idee unter Wert vergeudet.


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