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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-He was lost when he came to us, and I fear the silver spoons he stole from us didn't save him when he ran away and went up into the high domains.-
1
Zyklus/Band Chronicles of the Western Shores (1)
Autor Ursula K. Le Guin
Übersetzung Die wilde Gabe
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Orion
ISBN 1-842-55107-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher, High Fantasy
Seitenzahl 274
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Flachland liegen die großen und kleinen Städte des Landes mit ihren Märkten, ihren Häusern, Straßen und Menschen. Nicht ganz so fern von ihnen und doch in einer ganz anderen Welt leben die Clans. Hügelland und Berge, dünne kraftlose Böden und knappe Weidegründe zwingen die Menschen sich weit verstreut auf einzelne Höfe zu verteilen. Das, was man zum Leben braucht, muss dem Boden abgerungen werden. Doch die Clans besitzen die Gabe. Die Gabe ist eine Form der Magie, die in der Familie von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Die eine Linie vermag die Tiere zu rufen, die andere das Feuer zu beherrschen, die dritte den Körper zu verdrehen. Am stärksten ist die Gabe in einer Linie reinen Blutes. Fehden und Loyalitäten, oft über Generationen gepflegt, herrschen zwischen den Clans. Die Starken verdrängen die Schwachen, und an den Grenzen gibt es immer wieder Streitigkeiten.
Das ist die Welt, in der diese Geschichte spielt. Canoc, ein Clanführer, beschließt, mit ein paar Leuten eine der Siedlungen des Flachlandes zu überfallen. Die Städter kaufen sich frei, indem sie ihm eine junge Frau, die sich selbst dafür anbietet, und ein paar Kinder übergibt. Arbeitskräfte werden in den Hügeln immer gebraucht. Canoc heiratet die Frau, in deren Blut die Gabe nicht vorhanden ist. Ihr Sohn soll eines Tages Clanführer werden, doch dafür muss sich in ihm die Gabe, Dinge ungeschehen zu machen, zeigen. Bis zum überraschenden Ende der Geschichte bleibt offen, ob der Junge über die Gabe verfügt oder nicht.
Da Canocs Frau von einer Art Schönheit ist, die im derben Hügelland nicht zu finden ist, wird sie von einem anderen mächtigen Clanführer begehrt. Als dieser sie nicht bekommen kann, entzieht er ihr die Kraft. Die verbleibende Lebenszeit, in der Canocs Frau immer schwächer wird, nutzt sie aus, alle die Geschichten die sie immer erzählt hat, aufzuschreiben. Als der starke Nachbar auch noch versucht, das Vieh zu stehlen, wehrt sich Canoc endlich. Beide Clanführer kommen in der Auseinandersetzung um.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Die Geschichte wird aus der Sicht des Jungen erzählt. Der Verlag schreibt in einem kurzen Werbetext auf der Rückseite des Einbandes, dass ein Jugendbuch von Ursula LeGuin einen mehr zum Nachdenken bringt als manches Buch für Erwachsene. Für mich ist dieses Buch kein Kinder- oder Jugendbuch, auch wenn es für diese Altersgruppe geeignet ist.
Das Buch ist in seiner Art recht typisch für die Autorin. Die einfache Welt, die nicht weit entfernt von unserer Welt in irgendeinem bergigen Hinterland angesiedelt ist, wird mit einer ungeheuer dichten Atmosphäre beschrieben, die die Autorin aus drei Strängen webt. Aus Landschaft, Menschentyp und dem tägliche Handeln schafft sie eine Einheit von Land und Leuten. Die psychologischen Profile der handelnden Personen sind scharf und Charaktere weit entwickelt. Niemand, der in die bescheidene Handlung eingreift, bleibt unscharf oder klischeehaft. Und letztlich sind die Dialoge kleine Meisterwerke der Unauffälligkeit, was immer recht schwer zu erreichen ist. Jeder gesprochene Satz ist bedeutungsvoll und wird für die Geschichte in der einen oder anderen Art und Weise gebraucht. Um so etwas zu erreichen, bedarf es nicht nur einer stilsicheren, einfachen Sprache, sondern vor allem einer meisterhaften Beobachtungsgabe. Die Handlung wird auch nicht von spektakulären Aktionen getrieben. Alles verbleibt im Alltäglichen und findet seine Besonderheiten im Umgang mit der Gabe. Auch wenn Menschen und Tiere sterben, geht es nicht um Grausamkeiten oder Krieg, sondern um Bestimmung, freien Willen und Tradition. Daher ist das Buch für Jugendliche geeignet, aber die Gedankentiefe und Vielschichtigkeit der Geschichte ist eher etwas für Erwachsene.
Wer Fantasy sucht, die durch wilde Aktionen, gewaltige Kämpfe und Furcht erregende magische Explosionen gekennzeichnet ist, wird in diesem stillen Roman kaum auf seine Kosten kommen. Wer hingegen Erzählkraft und Meisterschaft in der Sprache sucht, wird auf ein kleines Kunstwerk stoßen.
Die Einschätzung daher fünf Sterne, weil man es kaum besser machen kann. Nur der Einband ist ein wenig nichts sagend.
(rezensiert von: boosterpacks)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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