DAS GESICHT IM FEUER
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1 Rezension
-Prinz Zehava blinzelte in die Sonne und lächelte zufrieden.-
Kapitel eins
Zyklus/Band Drachenprinz (1)
Autor Melanie Rawn
Original Dragon Prince (Teil 1)
Erscheinungsjahr 1988, dt. 1992
Verlag Goldmann
ISBN 3-442-24556-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 444
Probekapitel -
Worum's geht:
Als Prinz Zehava, der Herrscher über ein großes Wüstenreich, bei einer Drachenjagd tödlich verletzt wird, muß sein Sohn Rohan das Erbe antreten. Rohan hat große Pläne für den Frieden des Landes, aber er ist als Träumer verschrieen und hat es schwer, sich Respekt zu verschaffen. Da wird ihm von seiner Tante Andrade - einer mächtigen Lichtläuferin - eine Braut zur Seite gestellt. Sioned, die zuerst nicht sicher ist, ob sie den Wüstenprinzen überhaupt zum Gemahl will, muß sich plötzlich damit abfinden, daß Rohan ohnehin andere Pläne hegt: Bei einem Treffen der Prinzen will er eine große Scharade spielen und seinem Ruf als Träumer mehr als gerecht werden, um beste Bedingungen für sein Land auszuhandeln. Und eine Ehefrau kann er dazu noch nicht gebrauchen...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Hardcore-Romantiker an die Front - als solcher könnte man das für dieses Buch nötige Rückgrat vielleicht mitbringen. Falls man ausgedehnten Liebesgeschichten mit vielen Verwicklungen und Verwechslungen aber nicht so viel abgewinnen kann, wird man schon nach der Hälfte "Kitsch, laß nach" stöhnen und für die tränenreichen Liebesbeteuerungen, die spätestens nach jeder dritten Seite auftauchen, nur noch ein müdes Lächeln übrig haben.
"Wir lieben uns, aber unsere Zeit ist noch nicht gekommen" ist leider zum absolut beherrschenden Thema des Buches geworden, das der restlichen Geschichte voller Intrigen und dem - in diesem Fall mit Worten geführten - Kampf um ein Reich die Dynamik entzieht. Die Haupthandlung jenseits der Liebesgeschichte setzt auch erst relativ spät ein, wobei die diversen Gruppierungen genug Spielraum für Komplotte und Verstrickungen bieten und den Leser durchaus miträtseln lassen. Besonders schön daran ist, daß auch Sioned zwischen ihrer Verpflichtung als Lichtläufer - deren Motive alles andere als klar sind - und ihrer Liebe zu Rohan festsitzt. Aber diese angezeichneten Charaktertiefen gehen im Kitschsumpf hoffnungslos unter.
Abgesehen von den politischen "Lobbies" sieht es auch mit der Weltschöpfung in der Drachenprinz-Reihe etwas mager aus: Rohans sandiges Reich bleibt relativ farb- und charakterlos - da hat man schon von bedeutend vielschichtigeren Wüstenkulturen gelesen. Das originellste sind vielleicht die Lichtläufer; in puncto Magie sind ihre in schillernden Farben beschriebenen Rituale ziemlich ausgefallen und auch relativ überzeugend.
Um bei den positiven Seiten zu bleiben: Melanie Rawn hat ein sensationelles Talent für Dialoge - wenn sie denn einmal über "ich liebe dich" usw. hinausgehen, werden sie absolut mitreißend und treibend. Diese Stärke kommt natürlich hauptsächlich während des Prinzentreffens zum Tragen.
Ein weiterer Aspekt sind - wie der Titel ahnen läßt - die in der Wüste beheimateten Drachen. Etliche Andeutungen lassen auf eine weitaus größere Rolle der Tiere in den Folgebänden schließen. Und Tiere sind es zumindest in diesem Band: viel mehr als klauenbewehrte, viehverschlingende Bestien stellen die Drachen hier leider nicht dar.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Pandemia-Saga

Fazit: Viel Kitsch, wenig Handlung - das gibt's auch im nächstbesten Liebesroman.


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