DER RITTER VOM RUBIN
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Wertung: 1 von 5
1 Rezension
-Im fünfundzwanzigsten Jahrhundert fielen die Horden Othas von Zemoch in die elenischen Königreiche von Westeosien ein und trieben auf ihrem Marsch gen Westen alle mit Feuer und Schwert vor sich her.-
Prolog: Die Geschichte des Hauses Sperber
Zyklus/Band Elenium-Saga (2)
Autor David Eddings
Original The Ruby Knight
Erscheinungsjahr 1990, dt. 1992
Verlag BasteiLübbe
ISBN 3-404-20240-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 414
Probekapitel -
Worum's geht:
Nach Band 1, der sozusagen die Rahmenbedingungen der Elenium-Saga einführte, ist Band 2 nun auschließlich der Suche des Ritters Sperber und seiner Gefährten nach einem magischen Juwel, dem so genannten Bhelliom, gewidmet. Dieser magische Juwel wird benötigt, um der sterbenden Thronfolgerin Eleniens das Leben zu erhalten und damit den Intrigen des Bösewichts Primas Annias, der selbst eigene Absichten auf den Thron verfolgt, ein Ende zu bereiten. Dabei wird er unterstützt von einem der alten Götter, dem bösen und mächtigen Gott Azash von Zemoch, mit dem er sich verbündet hat und unter dessen Einfluss er steht.
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Einer der schwächeren Romane David Eddings, an dem man deutlich erkennt, was passiert, wenn der schnelle, handlungsorientierte Stil des Autors mal in die Hose geht. Im Ritter vom Rubin treten also genau die Eigenschaften, die Eddings-Romane ansonsten so reizvoll machen (Leichtigkeit, Humor, zügige Handlungsentweicklung, Einfachheit) als negativ-störende Eigenschaften hervor.
Zunächst einmal stellt sich die Welt in der die Geschichte spielt, als äußerst skizzenhaft heraus, so dass man zeitweilig den Eindruck hat, die Figuren durch bloße Papp-Kulissen einer billigen Theaterproduktion laufen bzw. reiten zu sehen. Nun war Eddings noch nie der ganz große Weltenschöpfer, aber im Gegensatz zur Belgariad-Saga stößt einem die provisorische Welt der "Elenium-Saga" doch sehr bitter auf. Gleiches gilt für die Charaktere. Eddings war nie der ganz ambitionierte Charakterfachmann, aber in diesem Fall sind die Figuren dermaßen konturlos, dass man stellenweise nicht einmal mehr einen Unterschied zwischen ihnen feststellen kann. Da wird es dann eben auf grausame Weise schon völlig egal, wer irgendetwas sagt, denn es macht ja sowieso keinen großen Unterschied. Wenn Eddings mal versucht, Charaktere zu akzentuieren, dann tut er das bemitleidenswert ungeschickt, und so stereotyp, dass einem darüber die Lust zum lesen vergeht.
Überhaupt lass ich mir ja mal einen Running-Gag gefallen, aber immer und immer wieder derselbe blöde Spruch? Da nutzt es auch nichts, wenn dieser Spruch beim ersten Mal durchaus witzig war, beim zehnten Mal wird einem schlecht davon. Alles also höchst berechenbar und langweilig. Talen, ein junger Dieb zum Beispiel, bestiehlt ständig andere Menschen und wird ständig dafür ermahnt…Kalten ist für die ironischen Anwandlungen zuständig, die er natürlich an jeder nur halbwegs geeigneten Stelle wie aus dem Nichts heraus zum Besten gibt…außerdem ist er ein Vielfraß, was natürlich bei absolut jeder Gelegenheit für eine vermeintlich humorige Einlage herhalten muss…Sephrenia mag keine Gewalt und keine Bücher, was mindestens in zwanzig oder dreißig Szenen, wieder bei jeder Gelegenheit eben, Erwähnung finden muss…und so weiter eben. Das ist furchtbar. Furchtbar öde und uninspiriert. Und die Krönung in dieser Beziehung ist ja wohl das ach so geheimnisvolle Mädchen "Flöte" (in der Belgariad-Saga gab es einen ebenso geheimnisvollen Jungen namens "Botschaft"…na toll). Dieses Mädchen verfügt über magische Kräfte, die es mit Hilfe einer Flöte ausübt und, man glaubt es kaum, an jeder Stelle, an der die Geschichte in einen Engpass, eine komplexe und spannende Situation gerät, löst Eddings das Problem durch irgendeine Melodie aus dieser Flöte. Unglaublich aber wahr. Was im Einzelfall als handlungstechnischer Kniff überraschen mag, wird im Dauerbetrieb zur glatten Peinlichkeit.
Ich will langsam zum Ende kommen, denn der Roman ist einer größeren Aufmerksamkeit überhaupt nicht wert. Die Dialoge sind hölzern und gestelzt, die Szenen böse auf die jeweiligen immer gleichen Gags hin konstruiert, die Welt ist skizzenhaft, die Namen sind lieblos und zufällig gewählt und überhaupt ist der ganze Trupp, der sich da auf die Suche macht, ständig am lagern und völlig außer Kontrolle des Autors. Manche Mitglieder tauchen einfach seitenlang nicht mehr auf, um dann plötzlich einen blöden Spruch loszulassen. So als hätte der Autor selbst schon vergessen, wen er da eigentlich alles auf die Reise geschickt hat.
Man verstehe mich nicht falsch. Eigentlich mag ich Eddings sehr und halte z.B. die "Belgariad-Saga" in großen Ehren, aber das ist unter aller Kanone. Natürlich hat der Mann seine Fans, die vielleicht genau das von ihm erwarten, aber ein bisschen Anstrengung, ein bisschen guter Wille zur begeisternden Fantasy sollte schon vorhanden sein.
Hier gibt es nichts davon. Das ist bedeutungslos und banal. Schlicht ein Ärgernis.
Vielleicht hat Eddings hier mal keine Lust gehabt, denn er kann, wie unter anderem der erste Band der Elenium-Saga noch zeigt, auch anders.
Schade.
(rezensiert von: V. Groß)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Unter dem Weltenbaum

Fazit: Banales, ärgerliches Fantasy-Geschreibsel ohne auch nur den Hauch von Qualität.


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