DER PURPURKAISER
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Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Mr Fogartys Haus lag am Ende einer kurzen Sackgasse. Die Vorderfenster waren zum Teil mit Packpapier zugeklebt, das ganze Hause sah verlassen und heruntergekommen aus. Aber Henry wusste, dass sie schon zugeklebt waren, als Mr. Fogarty noch dort gewohnt hatte; die Nachbarn würden vermutlich keinen Unterschied bemerken. Und niemand, der einigermaßen bei Verstand war, würde auf die Idee kommen, ihn zu besuchen. Seinem letzten Besucher hatte Mr Fogarty den Arm mit einem Kricketschläger gebrochen.-
Eins
Zyklus/Band Die Elfenkriege (2)
Autor Herbie Brennan
Original The Purple Emperor
Erscheinungsjahr 2004, dt. 2005
Verlag dtv
ISBN 3-423-24461-5
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 359
Probekapitel -
Worum's geht:
Henry hat den Hilferuf vernommen. Doch als er durch das Portal geht, ist nichts mehr so, wie es war. Lord Hairstreak hat den ermordeten Purpurkaiser mit den Mitteln der Schwarzen Magie wieder zum Leben erweckt. Er will mit dessen Hilfe das Elfenreich kontrollieren. Doch der Purpurkaiser ist nicht mehr der Vater, den Kronprinz Pyrgus und seine Schwester Holly Blue geliebt haben. Sein Körper und sein Geist gehorchen nun blind ihrem Erzfeind Lord Hairstreak. Und damit die Mitglieder des Kaiserlichen Haushalts nicht Hairstreaks Pläne durchkreuzen, verbannt er Pyrgus und seine Schwester in das ferne Heleklind. Hendry setzt alles daran, seine Freunde in dieser unwirtlich gewordenen Welt zu finden. Ein langes, gefahrvolles Abenteuer beginnt….

Bewertet mitSterne (Besucher-Rezension):
Für alle, die bereits den ersten Teil des Zyklus gut fanden, ist der Roman wohl eine gelungene Fortsetzung. Für alle anderen, die dem ersten Teil nichts abgewinnen konnten, ist dieser Teil genauso uninteressant wie Das Elfenprotal. Ich zähle mich zur letzteren Gruppe und kann mich über Zitate wie "(…) noch besser als der Vorgänger!" (Bookseller) nur wundern. Die Geschichte wirkt an den Haaren herbeigezogen, strotzt vor Klischees und einer gehörigen Portion Kitsch und ist zudem auch noch unglaubwürdiger als im ersten Teil. Man kann natürlich anführen, dass es sich um ein Fantasybuch handelt und daher alles ein bißchen unwirklich sein darf, aber manches geht einfach zu weit. Beispiel gefällig? Henrys Portalsteuergerät wurde von seiner Schwester versteckt, er braucht es aber ganz dringend um Pyrgus und Co. zu folgen. Anstatt das Haus auf den Kopf zu stellen, fährt er lieber zu Mr Fogartys Haus und bastelt sich mit den Teilen, die er da findet, ein Neues, was natürlich funktioniert, da Mr Fogarty bereits alles über Portale und andere Welten wußte und es in seinem Tagebuch aufgeschrieben hat. Natürlich hat Henry keine Ahnung davon und folgt blind der dazugehörigen Konstruktionsskizze, aber das Universalgenie Mr Fogarty hat schon alle Teile, die man dazu braucht, irgendwann mal gebaut und sie in weiser Voraussicht für Henry dagelassen, der es jetzt nur noch zusammensetzen brauch. Warum Mr Fogarty nicht schon früher in der Elfenwelt war, schließlich war ihm das schon vorher alles bekannt, bleibt aber sein Geheimnis…
Selbst wenn man über solche Begebenheiten hinwegsieht, setzt der Autor immer noch einen drauf: Der große Aufhänger - die Erweckung des Purpurkaisers und die daraus resultierenden Konflikte - kann nur gelingen, weil der Bösewicht es doch tatsächlich schafft, den anderen im Reich weiszumachen, dass der Kaiser gar nicht wirklich gestorben ist, sondern nur im Koma lag und nun erwacht ist, ihm die Macht anvertraute und jetzt wieder "zur Erholung" untergetaucht ist. Selbst Pyrgus und Holly Blue, die genau gesehen haben, wie ihrem Vater das Gesicht mit einer Schrottflinte weggeschossen wurde, zweifeln zunächst allen ernstes, ob sie nicht vielleicht einen schrecklichen Fehler begangen haben. Das Wunschdenken, dass der geliebte Vater vielleicht doch noch zurückgekehrt ist und alles wieder gut ist, reicht aber nicht aus, um das Verhalten von Pyrgus und Holly zu erklären, die brav und ohne Widerstand den Bösewicht gewähren lassen und sich im Exil wiederfinden. Dass so ein Staatsstreich überhaupt funktionieren kann, zeugt nicht gerade von Logik im Elfenreich bzw. vom Einfallsreichtum des Autors…
Solche und ähnliche Begebenheiten ziehen sich durch den ganzen Roman, was wirklich mehr als ägerlich ist. Nebenbei ist die Handlung auch bis auf ein paar Dinge vorhersehbar, was nicht wirklich zur Spannung beiträgt. Beispiel: Holly, Pyrgus und die anderen Hauptpersonen begeben sich auf eine gefahrvolle Mission zu ihrem Erzfeind und nehmen noch zwei Wachleute mit unaussprechlichen Namen und den Zauberer Ziggzagg mit - es bedarf keiner Erklärung, welche armen Gestalten in die tödlichen Fallen geraten….
Wenigstens das Ende bietet noch ein paar Überraschungen, die den Roman zwar nicht retten können, aber wenigstens ein bißchen Interesse wecken.
Mit Brennans Schreibstil kann man sich unter Umständen noch anfreunden, doch sein Hang, alles in Jugendsprache auszudrücken, ist nicht jedermanns Sache. Auch sein Humor, der besonders dann zutage kommt, wenn er aus Sicht des scheinbar immer tolpatschigem und sich immer für irgendwas schuldig fühlendem Henry schildert, trifft nicht immer und wirkt arg künstlich, als ob er unbedingt jetzt einen (oder zwei oder drei) Schuss Irnonie mit hineinbringen musste. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen.
(rezensiert von: Sam)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Charlie Bone

Fazit: Nur für Leser, die den ersten Teil gut fanden und sich einen zweiten Teil gewünscht haben; für alle anderen: Finger weg!


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