Bewertet mitSterne (Besucher-Rezension):
In gewohnter Qualität liefert Herbie Brennan nun schon sein drittes Werk zu den Elfenkriegen ab: witzige Dialoge, spannende Handlung, überzeugende Charaktere und eine real wirkende Parallelwelt sind die Zutaten zu diesem Fantasycocktail.
Wie bereits in den beiden vorangehenden Teilen kommt man dem Autor wieder nicht auf die Schliche und liest sich mit zahlreichen Ahs und Ohs von einem Kapitel zum nächsten. Der Schlussteil sprengt so ziemlich jede noch so skurrile Vorstellungskraft, die man als Leser seiner Bücher inzwischen ja schon entwickelt hat. Oft glaubt man, den zugrundeliegenden Plot durchschaut zu haben, wird aber immer wieder ausgetrickst. Genau darin liegt die Stärke dieser Serie. Darin und im Humor. Ein Witz, der mehr zum Schmunzeln als zum laut Auflachen verleitet. Seien es nun die zweideutigen Aussagen von und über die möglichen Paare in der Geschichte oder einfach nur ein paar Szenen, in denen Prinz Pyrgus sich wie ein quengelndes Baby benimmt. Leider ist der Humor diesmal angesichts der Ernsthaftigkeit eines möglichen Bürgerkrieges etwas auf der Strecke geblieben. Verständlicherweise. Krieg ist nun mal nicht lustig. Ein humorloses Buch ist es deswegen aber noch lange nicht. Im Gegenteil. Man ist wohl als Leser nur einfach schon von den vorangehenden Teilen etwas zu verwöhnt in dieser Hinsicht.
Davon abgesehen bleibt Brennan seiner flüssigen, dialogreichen Sprache und der personalen Erzählperspektive treu. Gut so. Daran gibt's nichts zu verbessern. Und würde man nicht darauf achten, wäre einem nicht mal aufgefallen, dass die deutsche Ausgabe nicht vom Übersetzer der beiden ersten Teile bearbeitet wurde. Salah Naoura hat ihre Sache gut gemacht.
Was gibt es noch zu den Figuren zu sagen? Vielleicht, dass sie alle keine eindeutige Entwicklung aufweisen, sondern eher schleifenförmig manchmal an einer Aufgabe wachsen in einer anderen Situation aber wieder hilflos wirken. Das macht sie sympathisch. Das macht sie real. Und besonders auffällig in diesem Band ist vielleicht die Tatsache, dass man sowohl Nacht - als auch Lichtelfen nicht eindeutig mit den Farben schwarz und weiß beschreiben kann. Mehr als in den beiden zuvor, wird in diesem Buch die Ambivalenz der Charaktere auf beiden Seiten sichtbar. Nachtelfen sind nicht nur bösartige Schurken, Lichtelfen keine Heiligen. Das tut der Geschichte und auch ihren Protagonisten gut.
Stellt sich nur noch die Frage, was Herbie im nächsten Band wieder für Handlungshaken schlägt...und ob er zwei seiner skurrilsten Charaktere wieder auftreten lässt. Brimstone und Chalkhill: Wo seid ihr???
(rezensiert von: Schattenhaar)

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Charlie Bone

Fazit: Spannende, zum Schmunzeln bringende und unglaubliche Handlungs-Haken schlagende Fortsetzung einer herausragenden Fantasy-Reihe.