ELFENMOND

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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Der Tempel gehörte zu jenen Bauwerken, an denen die Jahre zahlos vorübergegangen waren.-
Zyklus/Band -
Autor Guido Krain
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2000
Verlag Autor-Verlag
ISBN 3-89811-707-3
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl ?? (500+)
Probekapitel -
Worum's geht:
Der mächtige Elfen-Magier Cowan setzt sein Leben aufs Spiel, um sich ein Mittel zu verschaffen, das ihn zum größten Machthaber seines Volkes machen kann - und steigt mit einem Monster an seiner Seite, in dem alle den unsterblichen Protektor des Elfenvolkes erkennen, zum Thron auf. Doch in der Tochter, die ihm wenig später geboren wird, sehen viele Elfen eine Dämonin, eine Gefahr für das Volk, die es zu beseitigen gilt. Aber Cowan hat Pläne mit dem Kind, und will es um jeden Preis behalten...
Unterdessen erzählt Dvorkin, ein Mensch, die Geschichte seiner Ausbildung zum Magier, und seiner Freundschaft und schließlich Liebe zu Luna, einer außergewöhnlichen Elfin mit schneeweißem Haar und roten Augen, auf der ein Fluch lastet. Niemand scheint zu wissen, ob man diesen Fluch brechen kann, und jeder sieht in Luna nur eine Gefahr, die es auszuschalten gilt.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Dieses Buch entspringt einem ambitionierten Fantasy-Projekt jenseits der großen Verlage, in dem Geschichten und Romane, spielend im Reich Nosbador, mehr oder weniger im Eigenverlag veröffentlicht werden.
Diese detailiert entworfene Welt ist auch das Highlight von Elfenmond - es gibt dort sehr, sehr, sehr viel Magie und Fremdartiges, und das in einer so frischen und unverkrampften Art, daß man wieder Lust auf High-Magic-Welten bekommt. Einige ausgezeichnete Ideen wurden hier umgesetzt, die durchaus Anerkennung verdienen.
Allerdings ist das schon das Ende vom Lobgesang. Sprachlich wird zwar teilweise ein sehr schöner, reicher Ton getroffen, um aber dann nur im nächsten Satz durch eine flapsige Ausdrucksweise wieder zunichte gemacht zu werden. Es mutet wie eine krampfhafte Modernisierung an, wenn man in einer Fantasy-Welt "Killern", "Teams", "Jobs" und Ausdrücken wie "wow" begegnet, zumal der Autor seinen Wörtern doch nicht so recht über den Weg traut und vieles mit Gänsefüßchen garniert. Vielleicht gibt es ja Fantasy-Fans, die einen so modernen Slang mögen, aber eine etwas getragenere Ausdrucksweise geht für gewöhnlich besser mit dem Genre Hand in Hand, zumindest wenn versucht wird, eine epische Geschichte zu erzählen. Neben den Gänsefüßchen hemmen noch etliche Schreibfehler den Lesefluß.
Auch mit der Magie hapert es ein bißchen: sie wird immer sehr technisch betrachtet und beschrieben und verliert dadurch ein wenig -was wohl?- ihre Magie. Bei den Charakteren sticht der sprechende Frosch Ivo heraus: Lustig, lustig, manchmal zu viel des Guten. Ansonsten nette Figuren, die aber konstruiert wirken, vor allem die beiden weiblichen Hauptcharaktere Luna und Minka stellen wohl die beiden männlichen Extrem-Wunschträume vom zarten, zerbrechlichen Engel und der wilden, üppigen Dämonin dar, aber leider keine glaubhaften Charaktere. Die Handlung zieht sich anfangs, trotz der interessanten Gestaltung in verschobenen Zeitebenen, und als es am Ende endlich spannend wird, ist plötzlich das Buch schon aus. Viele Fäden laufen ins Leere und es dauert sehr lange, bis man in die eigentliche Geschichte einsteigt.
Mit etwas mehr Überarbeitung wäre vielleicht ein durchaus innovatives Buch entstanden, aber vor allem an der Handlung hätte man dann noch einiges feilen müssen. Allerdings kann sich Elfenmond - wenn es auch mit den internationalen Fantasy-Highlights nicht mithalten kann - durchaus mit einigen deutschsprachigen Genre-Romanen der großen Verlage messen.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Fazit: Interessante Welt, aber die Charaktere, Handlung und Sprache rettet das auch nicht.


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