Worum's geht:
Das erste Jahr der Novizenausbildung ist vergangen. Da taucht Silwyna
auf und verspricht Gishild sie zu befreien. Als aber die Jahre verrinnen,
ohne dass Gishild ein Zeichen der Elfen erhält, bröckelt ihr
Glaube an das Fjordland und Albenmark langsam. Zur gleichen Zeit sammelt
die Elfenkönigin jedoch die besten ihrer verbliebenen Streitkräfte,
angeführt von einer lebenden Legende, um eine waghalsige Befreiungsaktion
ohnegleichen für Gishild durchzuführen. Doch auch der Feind
schläft nicht und so führt dieser einen für unmöglich
gehaltenen Schlag gegen Albenmark aus.
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Nahtlos knüpft der zweite Band an die Geschehnisse des ersten an,
ohne sehr auf die bereits bekannten Charaktere oder Geschehnisse einzugehen.
Alteingesessenen Lesern bleibt somit die langwierige Wiederholung bekannter
Fakten erspart. Neue Leser werden jedoch starke Probleme haben, sich überhaupt
in die Handlung einzufinden. Darum empfehle ich dringend Teil eins zuallererst
zu lesen.
Entgegen meinen Erwartungen verliert sich Gishild mehr und mehr in der
Welt der neuen Ritterschaft. Der nicht ohne Weiteres nachvollziehbare
Zwiespalt Gishilds tut sich dem Leser mit der Zeit immer weiter auf. Dies
hat Hennen sehr geschickt eingefädelt und fesselt den Leser auch
hier wieder mit einer wahren Flut von Gefühlen und Stimmungen. Den
neuen Band machen insbesondere die nun viel genauer beleuchteten Persönlichkeiten
der neuen Ritterschaft aus. Den Tugenden des Fjordlands und Albenmarks,
an Charakteren wie Ollowain, Tirigon oder Erek gemessen, stellt Hennen
immer tiefgründiger die Gefühle und Ansichten der neuen Ritterschaft
gegenüber, was man an Lilianne, Drustan, Leon aber auch sehr an Luc
vorfindet. Während man sich noch Gedanken über die Ideologien
der beiden Gegner macht, gewinnt der Krieg zusehends an Bedeutung. Dem
anfänglichen psychologischen Aspekt der Entführung und der Ausbildung
Gishilds lässt Hennen nun mit sehr durchdachten und undurchschaubaren
Kriegshandlungen die Taten folgen. Sehr gut gelungen ist ihm das in der
äußerst detailliert beschriebenen Befreiungsaktion. So stellt
Hennen den Leser vor die Tatsache, dass nur intrigante Mittel zu einem
Sieg führen können, sowohl in der Welt der neuen Ritterschaft,
als auch im Fjordland und der Albenmark. Wer letztlich unterliegen wird,
deutet Hennen an einzelnen Phrasen öfter an, lässt aber noch
die endgültige Entscheidung offen. Für meinen Geschmack liest
sich dieses Buch etwas besser als das erste, da man sich nun mehr in die
Welt des Feindes denken kann. Teilweise hatte ich das Gefühl ihn
beinahe zu verstehen, als Hennen plötzlich wieder eine Wendung einbaut,
die aller Vernunft widerspricht. Und so bleibt doch der Feind der Feind
und niemand anderes. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung
der Technik. Während die eine Partei mit herkömmlichem Kriegsgerät
kämpft, setzt die andere moderne Waffen ein. Gerade solche Szenarien
mit Kanonen auf der einen und Schwertern auf der anderen Seite geben der
Geschichte einen einmaligen Standpunkt. Denn es lassen sich hier viele
Parallelen zu geschichtlichen Ereignissen wie den Kreuzzügen, dem
alten Rom oder der "Zivilisierung" der Indianer herstellen.
Diese Gegensätze sind es, die diesen Band erst richtig lesenswert
machen und immer wieder pure Spannung aufbauen.
(rezensiert von: Rick)
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