DAS ERBE DER MARSGÖTTER

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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-Schon ziemlich bald, nachdem er Madame Kans Haus verlassen hatte, wurde Matt Carse klar, daß ihm jemand heimlich folgte.-
1. Das Tor in die Unendlichkeit
Zyklus/Band -
Autor Leigh Brackett
Original The Sword of Rhiannon
Erscheinungsjahr 1953, dt. 1978
Verlag Pabel
ISBN o.A.
Subgenre Science Fantasy/Planetary Romance
Seitenzahl 161
Probekapitel -
Worum's geht:
Matt Carse ist ein Mann von der Erde, der aber schon seit seiner Kindheit auf dem Mars lebt. Dem ehemaligen Archäologen wird von einem zwielichtigen Marsianer das Schwert Rhiannons, die Waffe des verdammten Gottes, angeboten. Es gelingt Carse den Marsianer davon zu überzeugen, ihm die Gruft Rhiannons mit den gewaltigen Schätzen zu zeigen. Aber als man sich über die Verteilung streitet wird der Erdenmann in eine dunkle Fläche gestoßen - und damit weit in die Vergangenheit, als der Mars noch von grünen Ebenen und weiten Meeren bedeckt war, die grausamen Sarker mittels der Hilfe der halbmenschlichen Dhuvianer und dem Erbe Rhiannons um die Vorherrschaft auf dem Mars kämpften. Dumm nur, daß sie Carse für einen Spion aus Khondor halten...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Da weniger als 10% der Geschichte auf dem Mars der Zukunft spielen, lohnt es sich nicht, darauf weiter einzugehen. Der Mars der Vergangenheit wird ebenfalls nur sehr knapp beschrieben. Im Mittelpunkt liegt das Marsmeer, darum grüne Ebenen und sanfte Hügel, nur Khondor ist eingebettet in hohe Klippen, Riffs und gefährlichen Untiefen. Eine Reihe von Stadtstaaten oder Stammesverbänden sitzen an den Küsten. Die Sarker, ein böses und brutales auf Sklavenhaltung basierendes Königtum, erstrebt die Hegemonie über das Meer. Eine Zahl von Städten, wie Jekkara und Valkis, sind ihnen schon tributpflichtig, nur Khondor mit seinen mächtigen Seekönigen leistet noch Widerstand. So ist eine Patt-Situation eingetreten: Sark kann Khondor nicht erobern, da die Waffen der mit ihnen verbündeten Dhuvianer dort nicht eingesetzt werden können, während die Khonden bei einem Angriff auf Sark deren Waffen hoffnungslos unterlegen wären.
Die phantastischen Elemente sind einerseits das Erbe Rhiannons und andererseits die Halblinge. Die Halblinge gehen aus 'den' drei Elementen hervor: Die Schwimmer aus dem Wasser, sie sind eine Mischung aus Seehunden und Menschen; die Geflügelten aus der Luft, ihr Äußeres erinnert an Engel, und die Dhuvianer, die Kinder der Schlange aus der Erde. Sie alle verfügen über starke Geisteskräfte, mit denen sie Gedanken lesen oder den Geist zerrütten können etc. All dieses erklärt Carse sich (und dem Leser) knapp mittels wissenschaftlicher Erzeugnisse - die Erklärungen sind jedoch teilweise so schwach, daß sie sich eher nach Ausreden anhören.
Matthew Carse ist die Hauptfigur. Er ist ein ehemaliger Angehöriger der Interplanetarischen archäologischen Gesellschaft, doch nun ist er ein Dieb und Hehler. Als Kind kam der Erdenmensch auf den Mars, wo er unter den kleinen, dunklen Marsianern durch seine Größe und blonden Haare deutlich auffällt. Er ist durchaus habgierig und gewinnorientiert, auch ist er stolz und freiheitsliebend. Im Laufe der Geschichte wandelt er sich allerdings. Neben ihn treten noch einige weitere Figuren auf. Da ist Boghaz, ein dicker Dieb aus Valkis, Prinzessin Ywain, die stolz das Schwert von Sark schwingt, Rold, ein Seekönig von Khondor und seine mit Geisteskräften gesegnete Schwester Emer, neben weiteren. Über weite Teile der Geschichte sind es flache, exzentrische Charaktere (i.e. Carse ist der zum Gutmenschen gezwungene Held, Boghaz der schurkische Sidekick, Ywain die schöne, stolze und grausame Feindin etc.), aber überraschend weichen die Figuren hin und wieder vom Schema ab, was sie etwas interessanter macht.
Die Geschichte ist eine typische Abenteuergeschichte: Es gibt ein böses Reich, das aufgehalten werden muß, eine schöne Feindin, eine schöne Freundin, der Protagonist ist ein Held, es wird mit Schwertern gefochten, geschlichen, gerudert und geblufft. Aber auch wenn viele Plotpunkte physischer Natur sind, gibt es einige, die mittels Geisteskräften oder Verhandlungen erreicht werden. Listen, die auf überlegenen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, gibt es allerdings nicht. Die Geschichte hat nur einen Erzählstrang, es wird aus der personalen Perspektive Carses geblickt. Auch wenn es immer wieder zu interessanten und überraschenden Wendungen in der Geschichte kommt, so ist sie doch leider zu häufig vorhersehbar und zu gemächlich erzählt um echte Spannung aufkommen zu lassen.
Da die phantastischen Elemente als wissenschaftlich erklärbar daher kommen, ist es, von dieser Warte aus betrachtet, eine Science Fiction-Geschichte. Aber die Science ist lachhaft, schon in den 50er war sie nicht ernst zu nehmen und die Fiction deckt sich mit einer typischen Sword & Sorcery-Geschichte. Daher ist Das Erbe der Marsgötter als Hybrid zwischen diesen zwei Genres anzusehen: Science Fantasy, genauer gesagt, eine Planetary Romance.
Die Sätze sind zwar kurz, aber dennoch ist die Geschichte irgendwie nicht besonders flüssig zu lesen. Die Wortwahl fällt nirgends negativ auf, aber es gelingt der Autorin auch nicht die Furcht, den Haß oder andere emotionale Zustände des Protagonisten eindringlich zu schildern.
(rezensiert von: Theophagos)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Carses Reise in die Vergangenheit des Mars ist eine herkömmliche Abenteuergeschichte mit wenigen Überraschungen; eine mittelmäßige Planetary Romance.


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