STADT DER SCHWERTER
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Wertung: ø 2.25 von 5
2 Rezensionen
-,Es war nur ein ganz gewöhnlicher Streit über eine Frachtsendung, eine Meinungsverschiedenheit über die Interpretation eines unklar formulierten Vertrags;...-
Zyklus/Band Die Farben des Stahls (1)
Autor K.J. Parker
Original The Colors in the Steel
Erscheinungsjahr 1998, dt. 2001
Verlag Knaur
ISBN 3-426-70130-8
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 425
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Reichshauptstadt Perimadeia. Hier werden Gerichtsverfahren durch Degenduelle entschieden.
Der alternde "Advokat" Loredan geht hier seinem Geschäft nach, während es ein Mädchen aus ganz persöhnlichen Gründen auf ihn abgesehen hat und ein junger Häuptlingssohn aus der Steppe die Geheimnisse der Stadt ausspioniert.

Warum's so gut ist:
Als ich den Klappentext las war ich guten Mutes: Eine dreigeteilte Stadt, in der Verfahren durch Duelle entschieden werden:
Das klang zunächst nach einigen frischen Ideen, die Lust auf mehr machten.
In der Tat fasste ich aber während der Lektüre des Romans den Entschluss, nie wieder ein solches Mainstream-Machwerk zu erwerben, ohne mich vorher darüber erkundigt zu haben.
Eigentlich schade; der Autor schien in der Tat einige gute Ideen gehabt zu haben; allerdings wurden diese größtenteils verschenkt. Der Hauptcharakter Loredan kommt daher wie ein uncharismatischer Verschnitt von Sam Mumm (Discworld),
ein leicht depressiver, resignierender Charakter ohne jede Tiefe. Nicht besser das gesamte Ambiente; die Metropole Perimadeia erinnert stark an das dekadente und marode Ankh Morpork, nur dass hier keine humoristischen oder gar gesellschaftskritischen Ansätze zu finden sind.
Nach einigen Seiten werden dem Leser einige "Zauberer" vorgestellt, die sich regelmäßig in ellenlange Fachjargon-Dialogen ergehen, bei denen man den Autor am liebsten vor Langeweile ohrfeigen möchte. Dann kommt auch der junge Steppenkrieger ins Spiel. Dieser ist kaum mehr als ein unentschlossener Junge, der nicht recht weiss, was er eigentlich für richtig hält. Im übrigen beginnt dieses Bübchen aus diversen Gründen eine groß angelegte Schlacht gegen die Stadt. Sogar das Gemetzel bietet nichts neues und nervt bereits nach wenigen Seiten. Scheinbar hat es der Autor gut gemeint und versucht seine Charaktere möglichst ambivalent und seine Welt glaubhaft zu gestalten. Leider ist die ganze Szenerie, der ganze Handlungsablauf dadurch jedoch so verwaschen, dass man bald schlichtweg das Interesse an den Personen und deren Schicksal verliert.
Dieses Buch ist wirklich fantasielos. Selten habe ich so wenig neue Einfälle mit solch langweiligen Charakteren und einem schlechten Schreibstil verknüpft gesehen. Ich für meinen Teil lese Fantasyliteratur, der Atmosphäre wegen, aus dem Wunsch heraus, mich in fremde Welten versetzen zu lassen. Dieses Buch hat mir nichts davon gegeben. Wer dennoch sein Glück damit versuchen will: bitte. Aber auf eigene Gefahr.
(rezensiert von: Gaspode)

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Discworld/Scheibenwelt

Fazit: Äußerst langweiliger Standard. Nur durch einige nette Grundideen besser als 1.



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Stadt der Schwerter (Besucherrezension):
Worum's geht:
Bardas Loredan steht als Rechtsvertreter vor Gericht, d.h. er muss fechten bis zum Tod, denn so wird entschieden: Der bessere, der überlebende Anwalt gewinnt den Prozess. So weit, so gut für einen Meisterfechter, auch wenn der Degen zerbricht. Aber der Verlierer hat eine Nichte, die wiederum gewinnt den Patriarch der Stadt Perimadeia für einen Fluch. Eigentlich ist Alexius nur ein Mann des Studiums, lässt sich aber von Iseutz zu einem Akt überreden, der ihm Kopfzerbrechen bereitet, auch seltsame Kopfschmerzen. Wie er später erkennen muss, treten die immer dann auf, wenn tatsächliche Magie im Spiel ist, an die er eigentlich nicht glauben will. In der Folge treten immer wieder zwei Inselbewohner und Händler auf, wenn Magie wirksam wird und Alexius Visionen hat, aber niemand ahnt Zusammenhänge und bei Bardas geht vieles schief, nicht nur seine Degen zerbrechen reihenweise.
Die Nomaden, die im Umfeld der Stadt herumzogen, waren nie eine Bedrohung, denn die Mauern sind hoch und stark. Der junge Häuptlingssohn Temrai verdingt sich als Schwertschmied und studiert Belagerungsmaschinen, Befestigungen und vieles mehr. Als sein Vater stirbt, wird er Clanchef - und er ist von einer Vision beflügelt, die die Stämme eint. Denn Perimadeia war unbesiegbar und noch nie haben Nomaden einen Tribock gebaut. Temrai allerdings hat Feldherrqualitäten und kennt Bardas Loredan von früher, denn dieser war des legendären General Maxens rechte Hand: Perimadeia muss brennen!

Warum's so gut ist:
Einerseits baut die Geschichte sich recht verflochten auf mit ihren fünf Handlungssträngen und dem Perspektivenwechsel, den Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten und ihrer Familienverflechtungen. Und die sind mehr als verwickelt mit militärischer und ungeschulter magischer Begabung diverser Mitglieder. Andererseits baut sich Spannung oft sehr mühsam auf. Lange Dialoge münden in Schilderungen mit Oberlehrerton, man sieht förmlich den deutenden Zeigefinger aus dem Buch ragen. Das vermindert den Lesereiz doch sehr.
Hat man diese Hürden überwunden (anstrengend!), dann kann man die Einfälle durchaus würdigen: Die Umkehrung des Rechtssystems, in dem der bessere Fechter gewinnt, nicht das Recht, die Schilderung Temrais (=Temüdschin alias Tschingis Khan), der die Stämme einigt. Aber die Erzählung vom Bau der Belagerungsmaschinen, auf Anhieb perfekt und dann in riesiger Zahl, bleibt irgendwie flach. Es fehlt so der richtige Schwung beim Erzählen, der allerdings streckenweise schon mal da ist.
Auch die Dramatik in der Szene, wo Bardas als siegreicher Heerführer Opfer der Bürokratie wird und gegen das Mädchen in der Gerichtsarena antritt, das er selbst ausgebildet hat und das ihn rachsüchtig verfolgt, hätte mehr Farbe vertragen können. Aber vielleicht liegt es ja nur an mir als Leser, dass ich Bürokratie irgendwie langweilig finde und selbst Kafkas Schloss hat mich nicht von dieser Meinung abgebracht, aber damit möchte ich dieses Buch nun wirklich nicht vergleichen.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Na ja - nicht meine Wellenlänge

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