DER FEUERVOGEL

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1 Rezension
-Für einen meiner Art - ich bin ein Faun - bin ich schon sehr alt, nämlich ganze zehn Jahre.-
1.
Zyklus/Band Mellonia (in: Der Feuervogel)
Autor Thomas Burnett Swann
Original Where is the Bird of Fire?
Erscheinungsjahr 1962, dt. 1979
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre Märchen, Pseudo-historisch
Seitenzahl 66
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Faun Sylvan wird von Romulus, dem Wolf, der Anführer einer Bande von Hirten ist, geraubt. Romulus ist wohl nicht ganz klar, was er mit dem kleinen Faun anfangen soll, aber sein Bruder Remus, der Feuervogel, nimmt ihn bei sich auf und die beiden schließen Freundschaft. Sylvan erlebt die Bemühungen der Zwillinge, die Herrschaft über eine Stadt zu erhalten, Romulus, um Macht und Ruhm zu erlangen, Remus um Wissen und Weisheit zu verbreiten.
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Die Geschichte findet in den Ebenen und Wäldern Mittelitaliens, nahe der Stadt Alba Longa bei den Sieben Hügeln statt. Die technischen und kulturellen Errungenschaften entsprechen denen der frühen Eisenzeit, aber hierauf wird nur implizit eingegangen. Wenngleich es im Wald eine Dryade, einen Faunen-Stamm und wohl noch weitere Fabelwesen wie Lemuren gibt, so ist dieses eine Geschichte über das Geschick zweier Menschen (auch wenn deren Vater wohl ein Gott war) und die Menschen stehen im Mittelpunkt.
Da die Geschichte recht kurz und zudem viel eher Kurzroman als Kurzgeschichte ist, bleibt einer Charakterisierung der Figuren nicht viel Raum. Die meisten Figuren kommen über eine grobe, aber kräftige Skizze, die eine Eigenschaft betont, nicht hinaus. Aber im Zusammenhang der Geschichte wirken alle Figuren dennoch stimmig. Sylvan ist ein junger Faun - Faune altern viel schneller als Menschen, sie sind eine Mischwesen aus Mensch und Ziegenbock (den Griechen bekannt als Satyr) - er lebt zusammen mit seinem Freund Remus im Wald als Jäger und Sammler. Remus ist der Feuervogel, er will eine Stadt errichten, in der alle miteinander in Frieden leben können. Remus ist ein blonder Jüngling, denn sein Vater ist der Kriegsgott Mars. Deutlich bemerkbar macht sich dieses bei seinem Zwillingsbruder Romulus, dem Wolf, einen tapferen und wilden jungen Mann; er möchte gerne eine Stadt errichten, von der aus er Macht und Ruhm erringen kann. Dazu ist er bereit auch Gewalttäter wie Celer aufzunehmen. Dieser begehrt die Dryade Mellonia, die ein uraltes, weises und verführerisch schönes Wesen ist und zuweilen Remus Gastfreundschaft gewährt.
Diese Geschichte ist voller Magie: Fabelwesen und magische Rituale, aber sie hält sich eng an die römisch-griechische Sagenwelt; Zauberschwerter und Feuerbälle gibt es hier nicht.
Der Feuervogel verknüpft die römischen Gründungssagen und erzählt sie aus der Perspektive des Sylvan neu, versehen mit dem Dreh, daß Remus ein freundlicher und weiser Junge ist, der Menschen einfach zu sehr vertraut. Damit erhält die Geschichte einen tragischen Zug - wohl jeder Leser weiß, wie es mit Remus ausgeht.
Die Sätze sind kurz und einfach, aber voller Schwung und Kraft - so wie die Figuren, von denen sie erzählt.
Der englische Titel Where is the Bird of Fire? ist deutlich endlastiger als der deutsche, aber meiner Meinung nach daher gelungener.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
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-
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Illustrationen
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Fazit: Die Tragödie von Romulus und Remus neu erzählt; eine feine Geschichte.


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