DER STAHL VON RAITHSKAR
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1 Rezension
-Hitze, Schmerz und blendendes Licht, das durch meine Lider brannte. Und der bittere Geschmack von Salz in meinem Mund.-
Kapitel 1
Zyklus/Band Gandalara-Zyklus (1)
Autor Randall Garrett, Vicki Ann Heydron
Original The Steel of Raithskar
Erscheinungsjahr 1981, dt. 1988
Verlag Heyne
ISBN 3-453-02765-5
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 282
Probekapitel -
Worum's geht:
Ein todkranker kalifornischer Romanistikprofessor flirtet bei einer Kreuzfahrt mit einer jungen italienischen Adligen und beide sehen in letzter Sekunde den Meteor als Flammenstern auf sich zurasen - im Körper eines anderen wacht Ricardo auf und findet sich allmählich in einer völlig fremden Welt zurecht. In einer Salzwüste extremster Art begegnet er einem telepatisch begabten Riesenkater, zu dem er eine innige Beziehung hat, die er allmählich entdecken lernt. Puzzlestein um Puzzlestein enthüllt sich die Geographie und Kultur einer bronzezeitlichen Welt, in der die Menschen aber unter anderen Sternbildern lebten und ein völlig anderes Skelett hatten und eine latente Verbindung zu einer übersinnlichen Welt. Ein mit kriminalistischen Elementen versetztes Abenteuer beginnt, als Markasset des Diebstahls an einem wertvollen Stein beschuldigt wird.

Warum's so gut ist:
Die Sprache entspricht ganz dem Stil eines amerikanischen Intellektuellen, der ein langes Universitätsleben hinter sich hat. Plötzlich und schockartig sieht er sich in einen fremden Körper versetzt, hat Erinnerungs- und Sprachfetzen, aber kein Gesamtbild. Die Kultur, in die er hineinfindet ähnelt der nordafrikanischen ohne Islam, die Sprache verwendet den Glottisschlag. Die Menschen haben eine Physiognomie wie Neanderthaler oder andere Frühmenschen und strotzen vor Gesundheit. Spirituelle Empfänglichkeit ist gemeinsame Grundlage. Die Kultur wird sehr detailliert und einfühlsam beschrieben, gleichsam entdeckt, Stück für Stück wird von einem geschulten Intellekt das Bild vervollständigt. Der Leser wird mitgetragen und lebt mit den wachsenden Erfahrungen des Ich-Erzählers mit. Mit philosophischer Tiefe, aber trotzdem im leichten Gesprächston wird der All-Geist verständlich gemacht, der die gandalarische Kultur bestimmt. Langsam, aber deutlich wird der Wesensunterschied zur Reinkarnation geklärt. Derartige Themata sind locker in eine überaus spannungsreiche Geschichte eingebettet, in der Ricardo-Markasset zuerst in einer Oase gesund gepflegt wird, dann die Salzwüste durchquert und über die eigenartige Physiologie des Körpers staunt. Seine "Heimatstadt" Raithskar liegt am Fuß einer mehrere Kilometer hohen Gebirgsmauer, aus deren Höhe eine Riesenwasserfall stürzt und eine Oase besonderer Art schafft mit Häusern, die dem spanisch-maurischen Baustil ähneln. Die Familienzuammenführung führt zu brisanten Identifikationsproblemen, die mit Takt und Umsicht erzählt werden, wobei sich auch noch herausstellt, dass der verschwundene blaue Stein kein einfacher Stein ist, sondern mit den All-Geist eine besondere Beziehung hat. Die Ebenen übersinnlicher Welten werden unaufdringlich aber klar umrissen, Fragen spiritueller Entwicklung klingen an. All dies hat für einen Fantasy-Roman ungewöhnlichen Tiefgang und enthält eigentlich keine Fehler. Das geschilderte Szenario passt in den Rahmen auch neuester naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die durch die jüngsten Funde von Frühmenschenknochen in der Sahara noch passender wurden als zum Zeitpunkt des Verfassens!
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein Roman mit außergewöhnlichem Szenario und philosophisch spirituellem Tiefgang in spannender Verpackung


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