HÄMOGLOBIN
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Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-Ich muß ihnen Einhalt gebieten. Gestern waren wieder einige da. Ich sah sie durch den Spalt meiner Bürotür - mindestens zwanzig, schätze ich. Sie geben sich keine Mühe mehr, zu verbergen, was sie wollen.-
Jägerlatein
Zyklus/Band Jacks Gutenachtgeschichten (1)
Autor Torsten Sträter
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Eldur Verlag
ISBN 3-937419-03-9
Subgenre Horror
Seitenzahl 184
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Inhaltsangabe ist diesmal (ausnahmsweise...) mit der Buchbesprechung verbandelt. :-)
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Torsten Sträter gebührt allein schon dafür Dank, daß er dem Rezensenten den Glauben an die Kleinverlage zurückgegeben hat. Waren doch die Bücher aus Kleinverlagen, die dem Rezensenten bisher in die Hände gefallen sind, meist in jeder Beziehung grauenhaft schlecht. Grauenhaft sind auch die Geschichten von Torsten Sträter - aber das aus gutem Grund, denn bei Hämoglobin handelt es sich schließlich um eine Sammlung von Horror-Kurzgeschichten.
Der Autor packt das ganze Arsenal an Schreckensszenarien aus, das das Horror-Genre zu bieten hat: Untote bevölkern Autobahnen und Tankstellen, das Böse will seine Herrschaft auf Erden errichten, jemand trennt sich von seiner Freundin, es gelingt ihm aber nur teilweise, ihr aus dem Weg zu gehen, der Leser trifft auf einen Buchhalter des Todes und einen ebenso effizienten wie wehrhaften Ordnungshüter, das Fernsehen vermittelt Einblicke in andere Welten, Vampire und ein Wahnsinniger fehlen ebenfalls nicht. Diese Geschichten bieten dem Leser nicht nur ein gepflegtes Gruseln, sondern überraschen auch durch Witz, der von schwarzem Humor bis zur Ironie reicht und sehr zum Lesevergnügen beiträgt.
Viele der Kurzgeschichten lehnen sich an bekannte Filme oder Bücher an, was aber meistens nicht stört, weil Sträter ihnen -wie es sich für gute Kurzgeschichten gehört- stets eine überraschende Wendung gibt und sie originell enden läßt. Eine der Geschichten könnte man durchaus als Hommage an Das Schweigen der Lämmer verstehen. Allerdings hat der Autor in Der Geruch von Blau sich doch allzu sehr von Dracula inspirieren lassen: der mysteriöse Mann, der eine Passage auf einem Schiff bucht, eine merkwürdige Kiste an Bord bringen läßt und dann die Besatzung dezimiert ist schon mehr ein Plagiat als eine Inspirationsquelle und außerdem wird die Geschichte genau an diesem Punkt vorhersehbar, wenn man sie bis dahin aufmerksam gelesen hat, so daß die überraschende Wendung keine mehr ist. Auch mit dem Titel Mr. Daniels und ich an der Tankstelle der lebenden Toten stellt sich Sträter selbst ein Bein, denn nachdem man diesen Titel gelesen hat, wundert man sich über das merkwürdige Verhalten des Tankwarts nicht mehr und der Gruselspaß ist zur Hälfte dahin.
Gegen Ende häufen sich die Druckfehler und auch wenn im Impressum die freundliche Mitteilung steht Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten, ist der Rezensent immer noch der altmodischen Auffassung, daß ein Leser sich darauf verlassen können muß, daß ein Text orthographisch und grammatikalisch korrekt ist, wenn er zwischen zwei Buchdeckeln gedruckt ist (bei Texten, die nur im virtuellen Raum des Internets veröffentlicht werden, ist der Rezensent aus naheliegenden Gründen nicht ganz so streng ;-) ).
Es gibt auch noch zwei andere Fehler in diesem Buch: In Der Mitbewohner wohnt der Protagonist mal im zweiten, mal im dritten Stock und in einer anderen Geschichte spielt Errol Flynn statt Burt Lancaster den Roten Korsaren. Nun mag man den Rezensenten für kleinkariert halten, aber das Problem bei all diesen Fehlern ist, daß sie den Leser, sobald er darüber stolpert, aus der Geschichte in die Realität katapultieren und gerade bei Horrorgeschichten ist es wichtig, in der fiktiven Welt zu versinken, um die Gruseleffekte richtig auskosten zu können.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Langoliers

Fazit: Kurzweiliger Gruselspaß, der die Nachtruhe gefährdet.


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