DIE PRIESTERIN DER INSEL
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2 Rezensionen
-In Rogaland ist der Winter hart. Triefnasse Strohdächer schaudern unter dicken Schneedecken.-
Kapitel 1
Zyklus/Band Die hellen Inseln (1)
Autor Juliet Marillier
Original Wolfskin
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2003
Verlag Knaur
ISBN 3-426-66133-0
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 719
Probekapitel -
Worum's geht:
Eyvinds größter Wunsch ist es, möglichst schnell ein Wolfskrieger - einer der furchtlosen Diener Thors - zu werden, wie sein Bruder Eirik. Deshalb ist es ihm anfangs gar nicht recht, daß er auf den schwächlichen Somerled, den Bruder eines Adligen, aufpassen und ihm beibringen soll, was ein Junge können muß. Doch obwohl Somerled ein schwieriger Außenseiter ist, freunden sich die beiden an und werden schließlich sogar Blutsbrüder.
Als Somerleds Bruder Ulf seinen Traum verwirklichen will, ein schnelles Schiff zu bauen und damit ein wunderschönes, neues Land zu entdecken, sehen darin viele Wikinger große Möglichkeiten. Doch das Land ist bereits von einem friedfertigen Volk bewohnt, und Konflikte sind unausweichlich...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Größtenteils ist Die Priesterin der Insel ein historischer Roman - phantastische Elemente kommen erst am Ende des Buches ins Spiel und sind dünn gesät, aber hervorragend in den historischen Kontext eingepaßt. Diesen hat die Autorin auch gut recherchiert und zeigt Wikinger und Inselbewohner als einfache Völker, bei denen fünfzehn gut ausgebildete Krieger schon der ganze Stolz eines Herrschers sind.
Steht anfangs noch die Entwicklung Eyvinds und der bewegenden Jungenfreundschaft im Mittelpunkt des Romans - und später der daraus erwachsende Konflikt, kippt das Ganze leider im letzten Drittel in eine arg sülzige Richtung. Die Charaktere sind zwar einfühlsam geschildert und können durchaus mitreißen, doch ist vieles an ihnen zu klischeehaft. Einer Figur wie dem symphatischen christlichen Missionar Bruder Tadgh ist man schon in vielen anderen Romanen begegnet, und das macht ihn berechenbar und ein wenig langweilig, obwohl der unbeugsame Mönch lebendig porträtiert wird.
Am Ende hat man ganze Riegen von beinahe ausnahmslos edlen Männern (und Frauen), und es wird, wo es vorher recht spannend war, geschmachtet und gelitten, schmalzige Liebesszenen inclusive (besonders unglaubwürdig ist in diesem Zusammenhang auch, daß jede Frau mit 100% Wahrscheinlichkeit sofort nach der ersten gemeinsam mit einem Mann verbrachten Nacht schwanger wird).
Dazu benutzt Marillier am Ende auch noch den Kniff, eine relativ kurze erzählte Zeit auf extrem viel Erzählzeit auszudehnen - einige hundert Seiten behandeln nur einen einzigen, langen Tag.
Abgesehen vom ausgeprägten Hang zur Historien-Romanze liegt eine durchweg spannendes Buch vor, das gekonnt persönliche Geschichten mit großer Geschichte verknüpft; sprachlich solide und mit auffallend schönen Landschaftsbeschreibungen, die die titelgebenden Hellen Inseln als eigenen, gelungenen Akteur des Romans auftreten lassen.
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Valhalla-Trilogie

Fazit: Historienfantasy mit gut gezeichneten Charakteren, aber zu viel Kitsch.



weitere Rezensionen:

Die Priesterin der Insel:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Juliet Marillier schreibt das, was ich eine Schachtelgeschichte nennen würde. In der Geschichte selbst kommt eine Geschichte vor, die quasi das Grundmotiv ist, um einen Begriff aus der Musik zu verwenden, das dann in enger Verbindung mit der eigentlichen Geschichte steht. Das führt dazu, dass der Leser von Anfang an ahnt, welchen Verlauf die Handlung ungefähr nehmen wird, doch Marillier versieht sie mit so vielen, Nebenmotiven, Variationen und Verzierungen, dass der Leser nie sicher sein kann wie es weitergeht. Die Geschichte beginnt zunächst langsam, lässt sich Zeit, alle Facetten der Beziehung zwischen Eyvind und Somerled darzustellen. Und um diese Beziehung geht es im Prinzip. Es kommen noch viele weitere dazu, aber sie stellt den Ausgangspunkt und den Endpunkt dar, auch wenn natürlich die Priesterin der Insel, Nessa, eine tragende Rolle spielt. Die Geschichte ist, wie gesagt, ziemlich lange ruhig, und doch gibt es eine gewisse Grundspannung. Denn schon ziehmlich früh geschehen Dinge, die den Leser Böses ahnen lassen. Und diese steigern sich von mal zu mal. Bis zum letzten Drittel des Buches, das so spannend ist, dass man es fast nicht mehr aus der Hand legen kann. Juliet Marillier verzichtet auf Schwarz-Weiß-Malerei - ja, es gibt ganz Gute und ganz Schlechte, aber die Guten sind nicht fehlerlos und auch im Schlechtesten steckt noch Gutes, auch wenn man es vielleicht sehr schwer und erst spät erkennt. Und dazwischen gibt es sehr viel Grau.
(rezensiert von: Liadan)

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Fazit:
Verzaubernd?-Ja. Kitschig?-Vielleicht. Langweilig?-Sicher nicht.

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