VERSCHWÖRUNG DER VERFEMTEN
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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Die gepflasterte Straße schlängelte sich in weiten Bögen um einen kleinen Hügel, umsäumt von Kirschhainen. Weiße Blüten trieben flatternd in der seichten Brise. Die Hufe eines edlen Rosses klapperten auf den Pflastersteinen. Der große, schlanke Reiter, gekleidet in eine dünne Robe aus schwarzblau gefärbter Liloeseide, saß in Gedanken versunken im Sattel.-
Kapitel 1: Entdeckungen
Zyklus/Band Herold (1)
Autor Raskard
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Gryphon (Perico Fantasy)
ISBN 3-937800-07-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 492
Probekapitel -
Worum's geht:
Eine böse Göttin verpflichtet einen Herold, der ihren Zwecken dienen und eine Armee gegen die friedliche Welt führen soll. Andere versuchen das zu verhindern.

Warum's so gut ist:
Nein.
Ein großer Ansatz, auf zwei mächtige Bände angelegt, aber nichts dahinter als heiße Luft. Ein paar gute, und sogar eine, zugegebenermaßen, sehr gute Stelle (die natürlich auf der Rückseite des Buches zitiert wird - "Bluteid", S. 140-144 - übrigens der alleinige Grund für den zweiten Stern), sonst nichts. Holpriger Sprachstil, eine Welt, die nicht der Rede Wert ist, schwache, uninteressante Charaktere, beliebig wirkende Namen, kitschige Dämonen und Monster, seltsame Dämonenjäger, die urplötzlich aus anderen Dimensionen erscheinen, nur um die erlahmte Story mit einem magischen Schwert anzukurbeln (ein "Deus ex machina" von unglaublicher Plumpheit), tausendmal erzählte Story, langweilige Kämpfe, die mißglückte Beschreibung einer Schlacht, unfreiwillige Komik, und vor allem:
Stereotype…Stereotype…Stereotype!
Schade eigentlich, denn das Buch selbst ist schön, und endlich auch mal etwas ungewöhnlich gestaltet. Aber das nutzt ja nichts. Der Inhalt entspricht weder der interessanten Aufmachung, noch den großen Ambitionen des Autors, der vielleicht lieber weiter Rollenspiele spielen sollte, anstatt seine "Fantasie" in geschriebener Form zu veröffentlichen. Natürlich handelt es sich zweifellos um einen Fantasy-Roman, aber einen, den die Welt sicher nicht braucht, und der, meiner Meinung nach, eher dazu geeignet ist, dem Genre zu schaden, als einen beachtenswerten Beitrag zu liefern. Mit wirklicher Fantasie, Vorstellungsvermögen und imaginativer Kraft hat das Ganze nämlich rein gar nichts zu tun. Der Autor hat wohl viele Fantasy-Spiele gespielt; er kennt fast alle Zutaten, die das Genre so ausmachen. Aber um einen wirklich guten Fantasy-Roman zu schreiben, reicht es einfach nicht aus, diese Zutaten nur völlig uninspiriert zusammen zu schustern. Alles schonmal dagewesen, und zwar weitaus besser, und bedeutend phantastischer als bei Raskard.
Natürlich arbeitet Fantasy, mehr oder weniger, immer mit ähnlichen Strukturen, ähnlichen Figuren, ähnlichen Handlungsorten und Requisiten, aber es macht eben doch einen Unterschied, ob man bemüht ist, dem Ganzen etwas Geist ein zu hauchen, oder ob man einfach nur schreibt, um irgendetwas geschrieben, verfasst zu haben. Der "Herold" ist einfach durch und durch uneinheitlich, oberflächlich und nichts sagend. Das ist genau die Art von literarischer Fantasy, die ich als "Rollenspiel-Fantasy" bezeichne, so kitschig und banal. All diese Zauberer mit ihren billigen Feuerbällen und Zirkus-Zaubern (das dies auch besser geht sieht man z.B. bei Modesitt), diese albernen Dämonen, die, in ihrer Beliebigkeit, wirklich nichts Bedrohliches oder Phantastisches mehr an sich haben. Und irgendwie finde ich es schon nahezu grausam, wenn ich lesen muss, wie jemand so "große" Traditionen der Fantasy wie die Zwerge oder die Orks, dermaßen lächerlich in seinen Roman einbindet. Wir finden im "Herold" übelste Karikaturen der besten Topics des Genres, unwürdig dargestellt, verunstaltet ohne jeden Respekt vor der Tradition des Genres und ihren großen Autoren. Die Zwerge im "Herold" sind nicht wirklich die Zwerge der echten Fantasy, ebenso wenig die Orks oder irgendwie ein anderes Thema. Vielleicht hat Raskard Tolkien nicht einmal gelesen … na ja, aber das ist ja letztlich, wie alles andere auch, eine Frage des Geschmacks.

Ich fand den "Herold" schlecht, kitschig, oberflächlich, langweilig … schlicht fantasielos.
(rezensiert von: V.Groß)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Oberflächliche, uninspirierte Fantasy mit Hang zum Kitsch, stereotyp und langweilig.


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