JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER
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Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-Emma schnaufte und pfiff vor Vergnügen. Und manchmal pfiff auch Lukas ein Liedchen vor sich hin, und dann pfiffen sie zweistimmig, was sich sehr lustig anhörte. Besonders in den Tunnels, weil es da so schön hallte. -
Erstes Kapitel in dem die Geschichte anfängt
Zyklus/Band Jim Knopf (1)
Autor Michael Ende
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1960
Verlag K. Thienmann
ISBN 3-522-14980-7
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 255
Probekapitel -
Worum's geht:
Es ist ein friedliches Leben auf der kleinen Insel Lummerland bis eines Tages das Postschiff ein Paket zustellt in dem ein Baby liegt. Jim, so wird dieses Baby genannt, wächst zu einem aufgeweckten Jungen heran, aber König Alphons der Viertel Vor Zwölfte macht sich Sorgen: denn die Insel Lummerland ist sehr klein und für ein Haus für Jim ist kein Platz. Der König beschließt, daß die Lokomotive Emma, deren Gleise jede freie Stelle auf der Insel belegen, abgeschafft werden muß. Lukas, dem Lokomotivführer, ist das allerdings gar nicht recht, und so beschließt er, schweren Herzens, mit Emma die Insel zu verlassen. Jim bekommt Wind von dem Plan und zu dritt machen sie sich auf ins Ungewisse. Damit beginnt ein buntes Abenteuer in dem Lukas, Jim und Emma sich auf den Weg in die Drachenstadt Kummerland machen, um Prinzessin Li Si, Tochter des Kaisers von Mandala, die dort gefangen gehalten wird, zu befreien…

Warum's so gut ist:
"Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, hieß Lummerland und war nur sehr klein…" so beginnt eine der bekanntesten und liebenswertesten Geschichten, die die deutsche Kinder- und Jugendliteratur überhaupt zu bieten hat. Michael Endes Erzählung rund um das schwarze Waisenkind Jim, das in einem Postpaket auf die kleine Insel Lummerland kommt, sprüht nur so vor Charme und lustigen Einfällen. Aber der Reihe nach:
Als das Postschiff ein Paket mit der Adresse: "An Fru Frau Maltsan in Xummrlant Alte Strse 133 trite Etase linxs" auf Lummerland zustellt, beschließt König Alphons der Viertel Vor Zwölfte, das die einzige Frau, die es auf Lummerland gibt, das Paket öffnen soll. In dem Paket liegt ein Baby von schwarzer Hautfarbe, daß Lukas, der Lokomotivführer der Insel, Jim nennt… und zwischen dem kleinen Jim und dem Lokomotivführer Lukas entsteht, von diesem Tage an, eine tiefe Freundschaft…
Als Jim heranwächst macht sich der König große Sorgen um den Platz, an welchem Jim künftig ein Haus bauen soll, denn Lummerland ist, wie gesagt, sehr klein. Er bittet Lukas eines Abends zu sich auf sein Schloß und unterbreitet ihm, daß er sich von seiner Lokomotive Emma trennen müsste, um Platz für Jim zu schaffen, denn die Gleise belegen jede freie Stelle auf der Insel. Ein Lokomotivführer ohne seine Lokomotive ist aber kein Lokomotivführer, und deshalb beschließt Lukas schweren Herzens Lummerland mit Emma zu verlassen. Als er sich auf seine unfreiwillige Reise vorbereitet kommt ihm Jim dazwischen und redet so lange auf Lukas ein, bis er mit Lukas und Emma auf die Reise kommen darf. In der Nacht machen sich die drei auf den Weg ins Ungewisse…
Nun - und ab diesem Zeitpunkt geht es erst "so richtig los". Michael Ende läßt nichts aus, um seine großen und kleinen Leser zu verblüffen: Durchsichtige Bäume, gläserne Brücken mit klingenden Glöckchen, große Familien mit vielen Kindern und Kindeskindern, ehrgeizige Bonzen, gestreifte Gebirge, Scheinriesen, Vulkane, Halbdrachen, schwarze Felsen, die alles Licht schlucken und vieles Erstaunliche mehr erwarten den Leser zwischen diesen beiden Buchdeckeln. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und kann es nicht abwarten, die nächste Seite umzublättern um zu erfahren, was Jim und Lukas wohl als nächstes erwartet.
Dazu kommt noch Michael Endes Erzählstil, der einen gewissen Plauderton hat: er kann über rot-und-weiß-gestreifte Gebirge, Echoschluchten, Scheinriesen und die Wohnung eines Halbdrachen erzählen, als säße er bei einem am Kaffeetisch, ließe sich den selbstgebackenen Apfelkuchen schmecken und berichte ganz nebenbei über seinen letzten Familien-Sonntagsausflug, den er in das "Rot-und-Weiß-gestreifte Gebirge" oder in die Wüste "das Ende der Welt" unternommen hat.
Die Kuchengabel mit dem Stückchen Apfelkuchen bleibt in der Luft stehen, denn man hält im Kauen und Kaffeetrinken inne und will wissen, wo denn Michael Ende eigentlich gewesen ist, weil man da am nächsten Sonntag mit seiner Familie auch gerne mal hin möchte…
Diese Geschichte sprudelt über vor verrückten Ideen, und es ist ein köstliches Vergnügen dieses Buch zu lesen…
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Urmel

Fazit: Gehört zur Allgemeinbildung. Unbedingt Lesen!


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