Worum's geht:
Mit Beginn des Winters breitet sich langsam etwas Bedrohliches, Böses
über der Stadt Crailsfelden aus. Es sind uralte, böse Kräfte,
die ihren Ursprung in der alten, rußgeschwärzten Ruine des
Klosters auf dem Hügel haben. Justin ist jetzt, an Stelle seiner
Großmutter, dazu bestimmt, diesen Mächten Einhalt zu gebieten.
Dabei stehen ihm die Katzen seiner Großmutter und ein selsames Mädchen
zur Seite. Aber die Tore der Hölle haben sich bereits aufgetan
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Warum's so gut
ist:
Nun - ich mag Katzen, und deshalb lese ich Geschichten, die von Katzen
handeln, oder in denen Katzen eine Rolle spielen, eigentlich ganz gern.
So war es auch, als ich mir dachte: "Dieses Buch müßte
wohl ganz passabel für mich sein
" Hatte ich mir gedacht
Es war eine Enttäuschung. Es ist eben wieder ein typischer Hohlbein,
gestrickt nach typischem Hohlbein-Konzept: Kleiner-Junge-rettet-die-Welt
- und hat erst einmal keine Ahnung wie und warum er zu dieser Ehre kommt.
Da lebt ein kleiner Junge (diesmal heißt er Justin) in einem Städtchen
irgendwo in Deutschland und um ihn herum versinkt alles nach und nach
in immer mehr brutaler Rohheit, Mordlust und sonstiger sinnloser Gewalt.
Ich hatte manchmal schon streckenweise das Gefühl ins Horror-Genre
gerutscht zu sein, und statt eines Fantasy-Romans, einen "Stephen
King" zu lesen (in den jüngeren Ausgaben, gerade von Wolfgang
Hohlbein, fällt mir eine gewisse Ähnlichkeit immer mehr auf
).
Justin stolpert natürlich wieder darum in seine Bestimmung hinein,
weil er "familiär vorbelastet" ist (bei Dreizehn
und Unterland ist es ähnlich
), und weiß lange
nicht wie, was, wer, warum miteinander zusammenhängt und welche Rolle
eigentlich die zehn Katzen seiner Großmutter spielen. Die alte Dame
hätte über die näheren Zusammenhänge bestens bescheid
gewußt, wurde aber zum richtigen Zeitpunkt außer Gefecht gesetzt,
so das sie dem armen unwissenden Knaben fast keine Informationen mehr
über seine Aufgabe zukommen lassen kann
- und auch dem armen
Leser nicht - der, zusammen mit Justin, erstmal von einem abgehackten
Hinweis zum nächsten stolpert und schließlich, immer noch genauso
unwissend wie unser bedauernswerter Weltenretter, mit (erst) Gemeinheiten,
dann (etwas später) Grobheiten und am Ende (da hat man schon die
Hälfte des Buches gelesen) mit offener roher Gewalt bis hin zu purer
Mordlust konfontriert wird. Da werden Fensterscheiben eingeworfen, Passanten
angepöbelt oder verprügelt bis gar krankenhausreif geschlagen,
es wird mit Messern aufeinander losgangen, ohne das man weiß warum
und wieso. Hier liegt meiner Ansicht nach eine große Schwäche
dieses Buches: man wird viel zu lange im Unklaren gelassen, und deshalb
weiß man nicht, warum man sich dieses ganze Szenario 417 Seiten
lang antun muß. Auch die Sprache des Werkes macht es einem nicht
gerade leicht. Es nicht trivial, aber der Hochgenuß ist es auch
nicht, und natürlich gibt es auch wieder einen Compagnon, (diesmal
weiblich) der unserem kleinen Helden zur Seite steht, aber (wie in Drachenfeuer
ein gewisser Llewellyen
) bleibt das Mädchen bis zum Schluß
undurchsichtig, ist ziemlich mundfaul und auch nicht eben sympatisch.
Alles in allem haben wir die bekannte Riege an Figuren, bei denen irgendwie,
meines Erachtens, bloß die Namen geändert werden, und welche
man nach Waschen, Schminken, Kostüme wechseln und neue Rolle lernen,
einfach an einen neuen Schauplatz beordert - frei nach dem Motto:
"Klappe Katzenwinter/Szene 1a, die Erste
- uuuuund ACTION!..."
Wie gesagt - enttäuschend.
(rezensiert von: Katerchen)
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