KIRITH KIRIN

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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-In my country many lies are told about me now that I have become rich and famous, and a traveler in the northern part of the world is apt to hear every sort of fabrication about my birth and childhood.-
Chapter 1: Kinth's Farm
Zyklus/Band  
Autor Jim Grimsley
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2000
Verlag Meisha Merlin Publishing
ISBN 1-892065-16-9
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 554
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Junge Jessex lebt friedlich mit seiner Familie auf dem väterlichen Hof - die Soldaten der Königin, die widerrechtlich die Macht an sich gerissen hat, statt im sie im stetigen Wechsel mit dem König Kirith Kirin zu teilen, sieht man zwar mit Verachtung an, doch hat man sich irgendwie arrangiert. Da erscheint eines Tages Jessex' Onkel Sivisal, ein Getreuer Kirith Kirins, und nimmt Jessex als neuen Priester für den Schrein im Waldexil des Königs mit.
Nach einer gefahrvollen Reise wird Jessex ausgebildet, auch in der geheimnisvollen Magie. Der Junge ist fasziniert von Kirith Kirin, und seine Macht wächst stetig, während sich das Lager des Königs langsam zum unausweichlichen Krieg gegen die rote Königin und ihren Zauberer rüstet...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Man braucht Kirith Kirin noch nicht einmal aufschlagen, um zu wissen, daß hier ein besonderes Buch vorliegt - die Praxis, ein komplett "fremdsprachiges" Wort (in diesem Fall auch der Name einer Figur des Buches) auf den Titel zu setzen, ist sehr unüblich. Im Buch findet man dann wahre Unmengen an Materialien zu Grimsleys Welt: Karten, Zeittafeln, Erläuterungen zur Magie, Glossare und mehr. Tolkien wäre wahrscheinlich stolz gewesen. Kaum liest man das Buch an, merkt man auch, daß man die ganzen Hilfestellungen vielleicht nötig haben wird, denn Grimsley wollte den Leser wohl mit einer nie dagewesenen, besonders eigenwilligen Welt beglücken, die an Eigenheiten und Spezialitäten kaum zu übertreffen ist. Allein über die verschiedenen speziellen Baumarten auf Grimsleys Welt zu schreiben, wäre seitenfüllend. Nur leider hat der Autor hier ein Grundprinzip der Fantasy völlig falsch umgesetzt: Natürlich erwartet man von einer Fantasy-Welt Eigenheiten, etwas Besonderes, das sie von unserer und anderen Welten abhebt, aber wenn das Besondere zum Allgemeinen wird, ist man als Leser erstens überfordert und zweitens wird es schnell uninteressant. Wenig hilfreich gestaltet sich dabei auch Grimsleys Vorliebe für extravagante Eigennamen - bald weiß man nicht mehr, wo einem vor Wörtern mit vielen Ypsilons in unmöglichen Kombinationen der Kopf steht, von einem Auseinanderhalten der Begriffe kann gar keine Rede sein. Dabei hat Grimsley unter seinen Massen an Material durchaus gute Ideen versteckt - der Lichtkult der Verehrer der Göttin YY wirkt zum Beispiel für sich genommen recht gut durchdacht und interessant.
Diese ganze schädelsprengende Welt wird einem aus der Ich-Perspektive von Jessex selbst nähergebracht, und auch hier fällt Grimsley weit hinter vergleichbare Werke zurück. Während viele Bücher mit selbst berichtender Hauptfigur diese meistens sehr plastisch und sehr nahe am Leser darstellen, kommt einem Jessex immer fremd und distanziert vor, und genausowenig wie zu ihm kann man ein Verhältnis zu der Welt aufbauen, in der er lebt. Langeweile ist hier vorprogrammiert, da hilft auch eine teilweise sehr schöne Sprache nicht weiter.
Sollte es einem dann dennoch gelingen, mit der Welt und dem Hauptcharakter klar zu kommen, wartet als Belohnung mitnichten eine spannende Geschichte: Zu Beginn dauert alles ewig lange, jede Stufe von Jessex' Werdegang zum Zauberer wird in sämtlichen Details erläutert, und auch die Tatsache, daß er und Kirith Kirin sich näherkommen, wird zwar in relativ wenigen Schritten, aber dennoch endlos breitgetreten berichtet. In der zweiten Hälfte werden dann plötzlich riesige Zeitspannen überbrückt, was der Geschichte auch noch die letzten Reste von Dynamik entzieht.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Überfrachtetes Spektakel, das letztendlich erstaunlich wenig Handlung zu bieten hat.


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