Worum's geht:
Sir Wolf ist eine Klinge des Königs und außerdem dessen Auftragskiller.
Als unbekannte, fremdartige Krieger eine als uneinnehmbar geltende Festung
überfallen und eine Mätresse des Königs entführen,
soll Sir Wolf zusammen mit einer Inquisitorin herausfinden, was hinter
dieser Tat steckt. Dabei stößt er auf eine Entdeckung, mit
der niemand gerechnet hätte und die ihn bis ans Ende der bekannten
Welt tragen wird.
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Bewertet mitSternen
(Besucher-Rezension):
Wie bereits in den letzten Bänden der Reihe Des Königs Klingen,
liegt hier ein in sich geschlossenes Buch vor, das den Leser in einen
bisher unbekannten Teil der Welt der Klingen trägt. Wie in den vorhergehenden
Büchern dient auch hier eine reale Kultur als Vorbild für eine
Kultur aus Duncans Welt. Waren es bisher u. a. Russland oder die Wikinger,
bilden in diesem Buch die Inkas die Vorlage für ein Land, in die
es Klingen verschlägt und die dort ihr Mündel verteidigen müssen.
Ich habe mit großer Vorfreude auf dieses Buch der Klingen-Reihe
gewartet und wurde dann leider etwas enttäuscht. Denn Die Jaguar-Krieger
gehört mit Sicherheit nicht zu den besten Büchern Duncans. Das
liegt vor allem daran, dass die Kultur Tlixilias (bzw. der Inkas) in einem
so wertenden und negativen Licht dargestellt wird. Es liegt vielleicht
daran, dass ich die alten indianischen Kulturen (Süd-)Amerikas durchaus
interessant finde, aber eine objektivere Sichtweise hätte diesem
Buch doch ganz gut getan. So hat man den Eindruck, dass diese Kultur nur
eine Vorlage bildet, ohne dass sich der Autor ernsthaft mit ihr auseinander
gesetzt hat.
Auch sonst kann dieses Buch nicht mit den Bänden 1, 4 oder 5 dieser
qualitativ recht wechselhaften Reihe mithalten. Die Handlung selber ist
recht zähflüssig und entwickelt sich nur sprunghaft. Es fehlt
hier vor allem die Spannung und die Action, die man aus den vorherigen
Bänden kennt. Beides wird zwar nicht komplett vermisst, ist aber
zu wenig vorhanden, um den Leser wirklich zu fesseln. Dazu kommt, dass
die Charakterisierungen, ansonsten eine Stärke Duncans, hier auch
nicht allzu gelungen wirken. Dies führt dazu, dass sich nur wenig
Interesse oder Sympathie für die Charaktere aufbaut.
Diese Beschreibung klingt sehr negativ, was aber im Vergleich mit den
bisherigen Werken Duncans gesehen werden sollte. An mehreren Stellen ist
Duncans erzählerisches Talent durchaus zu sehen und wenn dann etwas
passiert (also die Handlung voran getrieben wird), ist dies auch gut beschrieben.
Positiv ist vor allem, dass man (neben den Inkas) mehr über die restliche
Klingen-Welt erfährt. Insbesondere wird hier zum ersten Mal eine
differenzierte Sicht der Inquisitoren geboten, die bisher doch eher negativ
besetzt waren.
Wer die vorhergehenden Bände dieser Reihe mag, der macht mit diesem
keinen Fehlgriff, sollte aber auch keine allzu großen Erwartungen
hegen. Wer sie noch nicht kennt, der fängt lieber mit Die vergoldete
Kette an.
(rezensiert von: Nidhoegger)
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