DIE KÖNIGSPRÜFUNG
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1 Rezension
-Die Sonne erlischt wie rot glühendes Eisen, das Meer glänzt wie Öl. Der Himmel steht in Flammen und das Wasser schwelt um die Insel, die sich ausstreckt wie ein schlafendes Tier.-
Die Insel
Zyklus/Band Köngisprüfung (1)
Autor Katrien Vervaele
Original De koningsproef
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2004
Verlag Fischer Schatzinsel
ISBN 3-596-85152-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 250
Probekapitel -
Worum's geht:
Die junge Dahud lebt auf der Insel der Priesterinnen vor der Küste Britanniens. Eines Tages setzt sie zusammen mit der Priesterin Murna aufs Festland über. Die beiden wollen Nuada, den König der Osismier besuchen, der krank darniederliegt. Als Murna Nuada untersucht, sieht sie, daß dem König die rechte Hand fehlt: Madron, König der Veneter hat sie ihm im Kampf abgeschlagen. Nuada kann nicht mehr regieren, denn wenn ein König nicht vollständig gesund ist, kommt Unglück über das Land: Es gibt Mißernten und die Tiere werfen Totgeburten. Ein neuer König muß die Herrschaft antreten. Nuada hat zwei Söhne, Nuca und Myrdinn. Da nicht klar ist, wer der Ältere der beiden ist, müssen die Brüder sich der Königsprüfung unterziehen, die auf der Insel der Priesterinnen stattfindet. Neun Aufgaben gilt es zu bewältigen, wer die meisten davon besteht wird König. Dahud wünscht sich, daß Myrdinn gewinnen möge, das Herz des Mädchens Arian schlägt für Nuca. Doch kurz vor der Entscheidung geschieht etwas, was niemand vorausgeahnt hat: Conall, der älteste Sohn König Madrons, taucht auf der Insel auf und verlangt, zusammen mit Nuca und Myrdinn an der neunten Prüfung teilnehmen zu dürfen.

Die Bibliotheka Phantastika-Redaktion verleihtSterne:
Zunächst sieht es ganz danach aus, als sei Die Königsprüfung ein einfach gestrickter Entwicklungsroman. Allzu gemächlich, ohne große Höhen und Tiefen, läßt Katrien Vervaele ihre Geschichte dahinfließen: Dahud lebt nur widerwillig bei den Priesterinnen, der König wird krank, die Brüder müssen sich der Königsprüfung unterziehen und dann schildert die Autorin brav, wie Nuca und Myrdinn eine Aufgabe nach der anderen absolvieren - pro Prüfung ein Kapitel. Außerdem ist das Ende voraussehbar: Einer wird gewinnen und am Schluß werden beide vom Jungen zum Mann gereift sein. Nun ist das alles nicht schlecht beschrieben, so daß der Leser durchaus Sympathien für den einen oder anderen Bruder hegt und neugierig darauf wartet, wer denn nun die Königswürde erringen wird, aber so spannend, daß es einem den Atem verschlägt, ist die Handlung nicht. Doch das ändert sich, sobald der Leser begreift, daß der größte Teil des Romans nur der Auftakt zu einer spannenden Geschichte ist, die mit dem Beginn der neunten Prüfung einsetzt und die auf der letzten Seite dieses Buches noch nicht zu Ende ist. Offensichtlich ist Die Königsprüfung der erste Band eines Zyklus und es wäre nett gewesen, wenn man im Klappentext einen Hinweis darauf gefunden hätte, dann hätte man ahnen können, daß -wie in solchen Fällen üblich- die Spannung sich gemächlich steigert, bis sie zum Ende hin ihren Höhepunkt erreicht. Mit dem Ablegen der letzten Prüfung entscheidet sich, welche Lebenswege Nuca, Myrdinn und Conall einschlagen werden und der gelungene Cliffhanger läßt vermuten, daß der nächste Band schon von Anfang an die Hochspannung liefern wird, die diesem Buch zu Beginn noch fehlt.

Die Königsprüfung ist jedem zu empfehlen, der das Mythische liebt und der regelmäßig seinen Mondkalender befragt. Katrien Vervaeles Hauptinspirationsquelle sind offensichtlich keltische Sagen. Die auf einer Insel lebenden Priesterinnen dürften die meisten Leser aus "Die Nebel von Avalon" kennen, aber Vervaeles Roman spielt vor der Vereinigung der Stämme Britanniens unter König Artus. Einzelne Szenen erinnern an germanische und griechische Sagen: Wenn Nuca und Myrdinn sich im Speerweitwurf messen, dann denkt man an den Wettstreit zwischen Brunhild und König Gunther, bzw. Siegried. Müssen die Protagonisten per Boot eine Reise ins Ungewisse antreten, gelangen sie an fremde Ufer und betreten sie schließlich das Reich der Toten, kommen dem Leser die Irrfahrten des Odysseus in den Sinn. Und als eine Priesterin versucht, einen Fluch abzumildern, erinnert man sich, etwas Ähnliches schon einmal im Märchen von Dornröschen gelesen zu haben.
(rezensiert von: Top Dollar)

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Fazit: Kommt etwas schwer in Fahrt, entwickelt sich dann aber zu einem spannenden Roman, mit einem guten Schuß Romantik und feministischer Mythologie.


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