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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Landover: Reich der Magie, Reich der Abenteuer, Heimat von Rittern und Knappen, Drachen und Edelfräulein, Zauberern und Hexen.-
Ben: Aus der Annouce des Rosen Weihnachts-Wunschbuch
Zyklus/Band Landover (1)
Autor Terry Brooks
Original Magic Kingdom for Sale - Sold!
Erscheinungsjahr 1986, dt. 1987
Verlag Goldmann
ISBN 3-442-23914-1
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 346
Probekapitel -
Worum's geht:
Der verzweifelte Chicagoer Anwalt Ben Holiday erhält ein seltsames Angebot: Für 1.000.000 Dollar kann er das magische Königreich Landover kaufen und dort ein neues Leben als König beginnen. Dort angekommen stellt sich jedoch schnell heraus, daß es in Landover nicht zum Besten steht. Nachdem 20 Jahre lang die Könige im Fluge wechselten, haben sich die Untertanen vom Thron entfremdet, den Mächtigen des Reiches ist der neue König bestenfalls gleichgültig, schlimmstenfalls würden sie ihn gerne tot sehen. Die Magie, die Landover belebte, schwindet. Doch das dringenste Problem ist der Eiserne Markus, ein Dämonenfürst aus der Niederwelt Abaddon. Nur der Paladin kann ihn bezwingen, doch kann der König rechtzeitig das Rätsel lösen, das den magischen Verteidiger Landovers umgibt?

Warum's so gut ist:
Zunächst zur Welt. Diese besteht nur aus dem Königreich Landover. Das Königreich ist nicht besonders groß, mit dem Pferd kann man es in wenigen Tagen durchreiten. Um das Königreich herum liegen die Elfennebel. Sie bilden einen gefährlichen Raum, der Tore zu anderen Welten bietet. In Landover sind die politischen Verhältnisse einfach, denn es gibt nur vier Völker und zwei weitere mächtige Wesen. Die Herren des Grünlandes sind relativ langweilig. Eine menschliche Feudalgesellschaft mit Rittern und Bauern. Geben sie sich auch offen und ehrlich, so sind sie doch intrigant und machtgierieg. Einst bildeten sie das militärische und wirtschaftliche Rückrad, heute zerfleischen sie sich selbst und nehmen die Verschmutzung der Flüße in Kauf. Die Elfen des Seelandes sind ein Sammelsurium von sonderbaren Wesen, kaum zwei gleichen einander. Die Exilanten aus den Elfennebeln sind zufrieden, wenn sie ruhig und abgeschieden vom Rest der Welt in ihren Wäldern und Gewässern leben können. Die Trolle vom Melchor sind wilde Bergarbeiter und Waffenschmiede. Bleiben die G'Heim Gnome (engl.: "G'Home Gnome!"), ein diebisches Pack rattengesichtiger Hunde- und Katzenfresser, die von überall fortgejagt werden. Die Hexe Nachtschatten ist die Herrin über den Tiefen Schlund und der Drache Strabo macht nicht nur das Königreich unsicher.
Magie ist der zentrale Faktor in Landover. Die Blaubonnie-Bäume, die auch die Ärmsten ernähren können; Burg Silberstein, der Sitz des Thrones, ein magisches Wesen, welches seinen Bewohnern - so lange die Magie fließt - stets volle Vorratskammern und eine starke Feste bietet; die schönen Regenblumen und schließlich der magische, unbezwingbare Paladin. Aber sie schwindet unaufhörlich aus Landover.
Doch lebt diese von Brooks erschaffene Welt von seinen bunten Figuren: Da ist Questor Thews, der inkompetente Hofzauberer, der nur gelegentlich die Magie beherrscht; der bierernste Hofschreiber Abernathy, ein Zyniker, halb-Mensch, halb-Weizenterrier dank eines mißlungenem Zaubers; Weide, die wunderschöne Sylphe, die sich gelegentlich in einen Baum verwandelt; der Drache Strabo, der sich über den menschlichen Mangel an Quellenkritik zu Geschichten über Drachen beschwert; dieses sind nur ein paar der grokesten, nahe zu karikierenden Ansammlung von Romanfiguren.
Der Plot ist allerdings nicht wirklich neu: Der Held muß eine magische Queste bestehen um die Welt vor einer Horde Dämonen zu retten. Dem Autoren gelingt es aber mittels überraschender Wendungen, die Geschichte immer spannend zu halten. Der Form nach ist es deutlich ein Bildungsroman - es geht in der Geschichte um Ben Holiday, der einen Platz in Landover suchen muß. So liegt der Schwerpunkt auf dem zwar nicht übermäßig glaubwürdigen aber doch interessanten Charakter des Anwalts und seiner Entwicklung von einem verzweifelten, depressiven, der Alkoholsucht nahen Stadtmenschen, der den Tod seiner Frau nicht verwunden hat, zum König von Landover, der sein altes Leben zwar nicht vergisst, das neue aber Schritt für Schritt annimmt. Dazu gehört auch die gelungene und überraschende Auflösung um den Paladin. Je weiter die anderen Charaktere von Holiday entfernt sind, desto oberflächlicher bleiben sie auch für den Leser. Es gibt bessere Bildungsromane (Voltaires Candide oder Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre), aber ein fantastischerer ist mir noch nicht untergekommen.
Interessant, aber leider nur angerissen, sind die Elemente der Umweltverschmutzung der Herren vom Grünland und die Parabel des Paladins als Krieg.
(rezensiert von: Theophagos)

Zur Übersetzung: Generell ist sie gelungen, an manchen Stellen fragt man sich aber, warum Begriffe unübersetzt bleiben (z.B. Tank, S. 219) oder nicht angemessen eingedeutscht werden (Fistikuffs, S. 150).

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Allaire-Zyklus

Fazit: Dieses Buch bietet eine erfrischend fremde Welt, gefüllt mit farbenfrohen Charakteren, grotesken und komischen Elementen; wirkliche Tiefe hat allerdings nur der Träger der Suche, Ben Holiday, auf dem Wege vom Möchtegenkönig zum König von Landover.


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