Worum's geht:
Dalleena, Königstochter und Tempeldienerin der Göttin Nialia,
liebt Rendell, der sein Leben dem Gott Armas geweiht hat. Die Strafe für
diese verbotene Liebe ist schrecklich: Rendell muß sein Leben opfern,
um die Geliebte zu retten.
Doch die alten Prophezeiungen haben ihre Gültigkeit verloren, und
die Welt versinkt im Chaos. Inmitten verheerender Kriegswirren und verfolgt
von ihrem machtgierigen Onkel, bringt Dalleena ein Zwillingspärchen
zur Welt, auf dem der Segen der Götter ruht.......
|
|
|
|
Warum's so gut
ist:
Ja, zuerst dachte ich, ach was für ein schweres Futter. So schrecklich
komische Namen der Orte und Menschen, schwer zu lesen oder auszusprechen,
ich dachte, die wirst du nie auseinanderhalten können. Lindahne,
Mendaler, Marlos An, Nialia, Relas, Ayenna, Relasii, dann noch fürchterlich
viele Namen von den verschiedensten Göttern - zuerst habe ich ehrlich
daran gedacht, dieses Buch wieder wegzulegen. Doch dann war ich doch tapfer
und am Ende ganz froh. Durchgewühlt habe ich mich durch eine etwas
anders gestaltete Volksführung eines Königshauses mit einer
etwas anderen Sichtweite als ich es aus anderen Büchern und der Realität
gewohnt bin.
Aber- welch ein Wunder - nach einigen Seiten mehr fand ich mich in einer
Geschichte wieder, die auch in unserer Welt reale Wirklichkeit sein könnte.
Ein geteiltes Land mit Randbegrenzungen, die keine Ausweichmöglichkeit
für Änderungen der Zustände bieten, ein geteiltes Volk
- die einen ewig hungrig - die anderen leben im Überfluß und
haben nie den Hunger kennengelernt. Vorprogrammiert war da der Wiederstand
- natürlich - Krieg. Das ahnungslose, immer im Überfluß
lebende Volk wird vollkommen überrannt von dem mendalischen Volk,
welches schon seit einiger Zeit diesen Entschluß getroffen hat,
die Probleme kriegerisch zu lösen.
Die Hauptperson - Dalleena, königliche Erbprinzessin, besitzt das
"Gesicht" - sie erhält zwar von ihrer Göttin weissagende
Visionen, wird aber durch sie in des Volkes Augen fehlgeleitet - oder
auch nicht, denn die Göttin prophezeite einmal "So soll es
sein - bis ich selbst dagegen spreche".
Ein doch eindrucksvolles Buch, die Sicht in die königliche Führung
des Volkes, die politische Verbindung zum anderen Volksteil, die sogar
mit einem Botschafter aufrecht erhalten wurde, die Verbannung Dalleenas
und ihres Geliebten wegen ihrer angeblichen verbotenen Beziehung, Rendells
selbst gewählten Tod, um sie zu retten, der Krieg, die Ermordung
fast eines ganzen Volkes. Da bekommen kleine Dinge des Alltags, wie die
Geburt von Zwillingen in eine Welt voll erbarmungslosen Krieges, eine
größere Bedeutung.
Lori Martins Buch wird gewiß einen Weg in die Herzen der Leser finden,
die es wagen, sich mit anfänglichen Einleseschwierigkeiten zu befassen.
(rezensiert von: Sorcha)
|
|
|