LUCY IM ZAUBERGARTEN

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4 Sterne = gut
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1 Stern = übel
Wertung: ø 3.75 von 5
2 Rezensionen
-So hatte Lucy noch nie jemand angegrinst. Schneidezähne so groß wie die Blätter die eines ausgewachsenen Orangenbaums!-
1. Kapitel
Zyklus/Band -
Autor Nina Ruge
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2003
Verlag Heyne
ISBN 3-453-87127-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 350
Probekapitel -
Worum's geht:
Lucy zieht mit ihrer Familie in das Haus ihres verstorbenen Großvaters. Die Gartenpflanzen warnen sie vor dem Abt Hieronymus. Ebenso wie Omnipol, der Chef der Schwarzmagier und das unterirdische Volk der Gnarze will der Abt verhindern, daß der Wipfelgott die Luft des Lebens über Berlin freiläßt.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Man muß als Leser schon viel guten Willen aufbringen, um die Sprache des Buches über mehr als 300 Seiten zu ertragen. Sie ist ein Mischmasch aus imitiertem Jugendslang, albernem Schickeria-Jargon und betont abgehobener Erwachsenensprache. Da ist alles "echt cool", "kraß", "super", "gigantisch" oder "knackangesagt", Menschen sind nicht "gut angezogen" oder "entspannt", sondern "perfekt gedresst" und "superrelaxed". Es gibt Sätze, die nur aus einem Wort bestehen, das aus einer Urschrei-Therapie zu stammen scheint: "Uaaah!" "Huhhhhh!!!" oder "Lupididuuh!!" Und warum hat die Lektorin Frau Ruge nicht den inflationären Gebrauch der Wörter "irgendwie, irgendwann, irgendwo, irgendwas, irgendein, doch und natürlich" ausgeredet? Zusätzlich ist das Buch eine Sprüchesammlung des zeitgenössischen Fernsehens. Man sieht die Zitate gedruckt und meint gleichzeitig das Original zu hören: "Schaumama" von Franz Beckenbauer, "Nicht immer, aber immer öfter" aus der Bierwerbung, Michael Mittermeiers "Ja, Wahnsinn" und natürlich die Autorin selbst mit ihrem "Alles wird gut!". Der Wipfelgott ist anscheinend die Reinkarnation von Dale Carnegie, jedenfalls muntert er Lucy mit einem zuversichtlichen "Sorge dich nicht, lebe" auf.
Bei einem solchen Erzählstil kann keine Spannung aufkommen.
Inhaltlich ist Lucy im Zaubergarten ebenfalls nicht gelungen. Das Buch ist mit Ideen überfrachtet. Stellenweise fühlt man sich in ein Lifestylemagazin für Jugendliche versetzt. Neben der eigentlichen Geschichte geht es u.a. um Mode, Schwesternstreit und erste Liebe. Keines dieser Themen ist richtig ausgearbeitet. Außerdem gibt es zu viele Schurken. Nina Ruge hätte lieber weniger handelnde Personen einführen und dafür mehr Gewicht auf ihre Beschreibung legen sollen, dann wären die Charaktere nicht so flach ausgefallen. Besonders gegen Ende wirkt die Geschichte wirr und chaotisch. Um ein gutes Buch zu schreiben genügt es nicht, viele Ideen zu haben. Man muß sie auch strukturieren können.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Laura Leander

Fazit: Außer Rand und Band geratene Fantasieorgie.



weitere Rezensionen:

Lucy im Zaubergarten (Besucherrezension):
Warum's so gut ist:
Am Anfang denkt man, hups - eine ganz normale Familie mit ganz normalen Problemen und ganz normalen Kindern mit ganz normalen Teenager-Problemen. Dann aber stellt man fest, daß die Hauptperson Lucy dazu noch in ihrer ganz eigenen Welt steckt, die sich nach dem Umzug in Opa Friedrichs Haus, welches die Familie geerbt hat, ihr immer mehr offenbart. Plötzlich fangen alle Pflanzen an, mit ihr zu sprechen. Egal wo sie gerade ist. Zuhause oder in der Schule, beim Spaziergang, sogar die Bäume reden mit ihr. Keiner sonst kann die Pflanzen hören, nur Lucy und ihr Hasi, ja - und auch später Sven, als sie ihn eingeweiht hat. Sven ist Lucys Freund. Naja, sie ist zwar erst 12, aber man darf doch so einen Freund haben, oder?? Einfach so, einen ganz normalen, richtigen Freund. Der ihr hilft und für sie da ist. Weil Lucy doch die Welt retten muß.
Abenteuerlich und altersgerecht geschrieben - von Nina Ruge beeindruckend in Kinderjargon in Szene gesetzt.
Die Geschichte ist einfach süß, zwar ein Fantasy-Buch für Kinder, aber trotzdem natürlich auch für Erwachsene geeignet, die sich ihr gewisses Maß an eigener Phantasie und Kinderträumen bewahrt haben. So wie wir doch fast alle - oder ? Sonst würden wir keine Fantasy-Bücher lesen.
Hier finden zur Abwechslung mal keine Kämpfe statt, höchstens unter den Gnarzen - und wer die sind - kannst Du und solltest Du am Besten selber lesen!!
Wer kein Verständnis für Kinder und deren Träume und Wünsche, ihrem Zeitvertreib und ihren Gedanken aufbringen kann, sollte die Finger von Kinderbüchern lassen. Wer selbst nur noch Technologie kennt, TV - oder PC, der kann natürlich mit Zwergen und Gnomen und sprechenden Pflanzen nichts anfangen. Wer aber all dies noch in seinem Innern ausleben kann, und sich nicht mit Erwachsenenliteratur "versaut" hat, der kann diesem Buch das entnehmen, was es sagen will. Nämlich, das es noch Kinder gibt, die "Kinder" sind, mit all ihrem Drang nach Abenteuer, Geheimnis, etwas erleben, Tagträume zum Leben zu erwecken, erste Gefühle (die jedoch noch keinerlei sexuelle Natur erwecken) und dem Wunsch, ein eigenes Ich zu werden. Eine Person mit einem Namen, geprägt vom Umfeld, der Erziehung und einem eigenen Charakter. Wir Erwachsenen lesen unsere "Fantasy", da gibts doch auch Zwerge und Zauberer, Elfen und Magie, Gute und Böse. Für Kinder muß dies alles natürlich auch kindgerecht in Worte gefaßt werden, was Nina Ruge sehr ordentlich in ihrer Geschichte gelungen ist.
(rezensiert von: Sorcha)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein Fantasy-Buch für Kinder, aber trotzdem natürlich auch für Erwachsene geeignet.

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