DIE SCHÖNSTEN MÄRCHEN UND GESCHICHTEN ZUR WEIHNACHTSZEIT

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1 Rezension
-Vor ganz undenklich langer Zeit, da gab es noch gar kein Christkindchen, sondern nur eine Frau Holle, die wohnte nicht weit von uns auf der höchsten Spitze der Odenwaldberge, auf der kalten, windigen Böllsteiner Höhe.-
Die Geschichte von der Frau Holle
Zyklus/Band -
Autor Hans-Jörg Uther (Herausgeber)
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Knaur
ISBN 3-426-66114-4
Subgenre Märchen
Seitenzahl 160
Probekapitel -
Worum's geht:
Der renommierte Erzählforscher Hans-Jörg Uther hat in diesem Büchlein achtzehn Geschichten versammelt, die den Zauber der Weihnachtszeit aufleben lassen.
Alles Nähere dazu erfahrt Ihr diesmal in der Buchbesprechung.
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Die ersten drei Märchen Die Geschichte von der Frau Holle, Die Geschichte vom Knecht Nikolaus und Die Geschichte vom Christkind und vom Nikolaus entstammen alle dem 1868 erschienenen Buch Weihnachtsmärchen für Kinder von L. Büchner und stehen in einem inneren Zusammenhang. Sie erzählen von den alten Zeiten als es noch kein Christkindchen gab. Frau Holle wohnte auf dem Böllstein, kannte alle Menschen in den umliegenden Städten und Dörfern und belohnte und bestrafte sie, je nachdem, ob sie gut und fleißig oder böse und faul waren. Sie fuhr im Frühjahr über das Land, streute Samenkörner aus und ließ die Felder der fleißigen Bauern gedeihen und die Äcker der faulen von Unkraut überwuchern. Im Winter besuchte sie die Stuben, in denen die Frauen und Mädchen saßen, Garn spannen, strickten und nähten. Fleißige Kinder, die ihre Arbeit ordentlich verrichteten, belohnte sie mit einer Puppe oder einem Kinderbuch, faulen Kindern zerschnitten die Englein in der Nacht die vor Schmutz starrende Handarbeit in tausend kleine Stückchen und auch die Mütter, die ihr Haus nicht sauber hielten, wurden bestraft.
Als Frau Holle alt wurde, wünschte sie sich ein Töchterlein, das ihr zur Hand gehen sollte. Und wie es in Märchen üblich ist, brachte ihr der Storch aus einem fernen Land ein Kindchen mit, allerdings ein Knäblein, das von nun an den braven Kindern die Geschenke bringen sollte. Da aber das Christkindlein nicht allein im Winter durch die kalte Nacht wandern kann und weil es viel zu gut ist, um die bösen Kinder zu bestrafen, suchte Frau Holle einen Helfer für das Christkind. Sie fand einen mürrischen Besenbinder namens Nikolaus, der auf das Christkind aufpaßt, wenn es zu Weihnachten seine Gaben verteilt und der bösen Kindern eine Rute schenkt.
Liest man diese drei Märchen, verfällt man sofort dem Zauber der Weihnachtszeit. Es wird alles aufgeboten, was zu einer stimmungsvollen Weihnachtsgeschichte gehört: Das Christkindchen, backende Engelein, das Eselchen namens Grauchen und ein mürrischer Knecht, der hier überraschenderweise Nikolaus heißt, der dem Charme des Christkindchens erliegt. Und natürlich gehört auch dazu, daß die bösen Kinder und Erwachsenen bestraft werden, aber jeder, der diese Geschichten liest oder vorgelesen bekommt, wird sich in der wohligen Gewißheit wiegen, daß ihn das liebe Christkind beschenken wird und nicht der bärbeißige Nikolaus.
Das Besondere an diesen Märchen ist aber, daß sie nicht nur eine herzerwärmende Weihnachtslegende erzählen, sondern daß sie etwas von den alten, vorchristlichen Zeiten erahnen lassen, als die Menschen die Natur als bedrohlich empfanden und nicht das liebe Christkind nachts umherwanderte sondern Frau Holle als dämonische Führerin der Wilden Jagd, einem Geister- oder Totenheer über den Nachthimmel jagte, die Felder verwüstete und monatelange Arbeit zunichte machte.
So in die richtige Weihnachtsstimmung versetzt, las der Rezensent das vierte Märchen, diesmal aus Irland, mit dem Titel Die verwünschte Burg und stellte mit Erstaunen fest, wie sich seine romantischen Gefühle im Handumdrehen verflüchtigten. Dieses Märchen spielt zwar zur Weihnachtszeit, entpuppt sich aber schnell als eine Art Schauergeschichte. Der Ich-Erzähler besichtigt eine Burg, in der vor langer Zeit ein Mord geschehen ist und kommt dabei beinahe ums Leben.
Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die Geschichten, die in diesem Büchlein zusammengetragen worden sind. Dabei handelt es sich entweder um Volksmärchen oder um Erzählungen (oder Ausschnitte davon) von berühmten Schriftstellern wie Wilhelm Raabe, Theodor Storm, Theodor Fontane, E.T.A. Hofman oder Oscar Wilde, dessen Märchen vom glücklichen Prinz auch in diese Sammlung Eingang gefunden hat. Eine andere berühmte Gestalt, die dem Leser begegnet ist Per Gynt.
Illustriert werden die Geschichten von sehr schönen Bildern, von denen die meisten aus dem 19.Jahrhundert stammen.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Liebevoll gestalteter Märchenband mit Geschichten für die Weihnachtszeit. Muß bei Kerzenlicht (vor-)gelesen werden. :-)


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