Warum's so gut ist:
Die Mäuse von Deptford könnte man leicht mit denen von Redwall verwechseln. Doch diese Geschichte geht nicht um ein Kloster, dass verteidigt werden muss, sondern es geht um die Geschichte einer Mäusefamilie, die bereit ist, sich gegen ihren mit Abstand größten Feind zu stellen, um ihren Vater wieder zu bekommen. Der Autor Robin Jarvis erzählt in mitreißender Schreibtaktik die Geschichte des Lebens einer Mäusefamilie.
Doch warum eigentlich gerade Mäuse? Hätten es nicht Spinnen, Fledermäuse oder z.B. Wanzen sein können? Nein, natürlich nicht. Zwar sagt man Mäusen auch hohe Intelligenz nach, doch in einer Geschichte ist so gut wie alles möglich, also, warum nicht eben genannte Tiere in eine Geschichte einflechten?
Die Antwort ist, dass der Autor auf den Sympathiefaktor der kleinen Tierchen setzt, die so gut wie jeder Mensch zumindest in Geschichten niedlich findet. Das ist zwar kein Grund, das Buch nicht zu lesen, doch ist Robin Jarvis auf Nummer sicher gegangen, dass seine "Handlungspersonen" auch gut ankommen. Anders als zum Beispiel in Silberflügel, wo Fledermäuse die Hauptrollen spielen und der Autor ein gewisses Risiko eingeht, ist in diesem Buch alles von Ratten, über Katzen bis hin zu Mäusen vertreten. Aber das sind alles Tiere, die zumindest eingegrenzt bei uns Menschen Sympathie erwecken. Wenn man das jedoch übersieht, ist der Roman Die Mäuse von Deptford - Das düstere Portal ein interessantes Buch. An manchen Stellen wünscht sich der Leser jedoch ein wenig mehr Spannung, denn der Roman neigt leicht dazu, etwas langweilig zu werden und sich in ausschweifenden Erklärungen zu verlieren. Dann gibt es auf der anderen Seite aber auch wieder spannungsgeladene Etappen, die gut formuliert den Leser in die richtige Stimmung verfallen lassen. Der Autor schafft es auch immer wieder mit Leichtigkeit innere Bilder entstehen zu lassen, die eine wahre Flut neuer Eindrücke mit sich bringen können. Dieser Roman ist ein typisches Kinder - und Jugendbuch und er spricht auch genau diese Lesergruppe an. Für Erwachsene mit einer Vorliebe für Tiergeschichten im allgemeinen wäre er nur bedingt geeignet, denn Robin Jarvis schreibt vereinfacht, was für junge Leser geeignet sein kann, für ältere aber eher langweilig.
(rezensiert von: Ahkuna)

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Redwall/Redwall (ÜB)

Fazit: Eine bezaubernde Geschichte, die aber durch nichts besonders besticht, geschweige denn die Norm bricht.