DAS GLÄSERNE WORT
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1 Rezension
-"Darum gehr es nicht. Die Tat zählt, nicht das Ergebnis. Gerade du müsstest das verstehen, Herrin. Hast du nicht davon gesprochen, die Ruinen der Subozeanischen Reiche zu erforschen? Was bezweckst du damit? Sie werden nicht wieder in ihrem alten Ruhm auferstehen. Kein Resultat - nur der Wille , etwas zu tun. Genau wie bei uns." "Sprichst du von Besessenheit?" "Ich würde es Hingabe nennen."-
Kapitel 2
Zyklus/Band Die Merle-Trilogie (3)
Autor Kai Meyer
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2002
Verlag Loewe
ISBN 3-7855-4403-0
Subgenre Kinder- und Jugenbücher / Phantastik
Seitenzahl 285
Probekapitel -
Worum's geht:
Merle und ihre GefährtInnen kommen in einem frosterstarrten Ägypten aus den Tiefen der Erde an die Oberfläche und kämpfen sofort gegen eine Sonnenbarke, die nur von einem Sphinx besetzt ist und von ihm gesteuert wird. Dieser Gegner erweist sich als mächtig und stark, kann aber durch Seths Eingreifen bezwungen werden. Aus ehemals erbitterten Feinden wird eine Zweckgemeinschaft und die gesamte Gruppe begibt sich in Richtung auf das Eiserne Auge, der Sphinx-Festung, die das Machtzentrum Ägyptens darstellt. Auch diese liegt unter einem Eispanzer, denn Winter sucht immer noch seine Sommer und seine Spuren sind tödlich kalt. Sommers Macht aber ist gebunden und langsam wird deutlich, dass sie die Quelle der eigenartigen Magie Ägyptens sein muss, aber nicht wie. Im Zentrum der Pyramide des Eisernen Auges finden Kämpfe auf verschiedenen Ebenen statt, Sphingen gegen Winter, Agenten des Zarenreiches gegen Sphingen, Seths Rolle bleibt lange undurchschaubar, aber als Serafin mit Lelapeja auch am Nil ankommt, kulminieren die Spannungen. Lelapeja gibt das Gläserne Wort von der Meerjungfrau Unke an Junipa weiter, die damit in die Lage versetzt wird, durch die Spiegel zu schreiten. Und das ist der Augenblick, indem sich Seth ihrer bemächtigt.

Warum's so gut ist:
Gleich zu Beginn wird deutlich, dass das Buch unmittelbar dort fortsetzt, wo der zweite Band aufgehört hatte. Eigentlich sind es überhaupt keine drei getrennten Werke, denn sie können kaum unabhängig gelesen werden. In den USA würde man alle drei Bände der Trilogie auf dünneres Papier drucken und zusammenbinden. Dann hätte das Ganze einen Sinn und auch die richtige Form. Was seit einigen Jahren bei mehreren Verlagen Stil wurde, schlechter Stil nebenbei, nämlich Bücher in Deutschland zu splitten in zwei bis drei Bände um den Gewinn zu maximieren, ist wohl hier von vornherein gewollt und als Konzept umgesetzt. Wenn man dies als Leser zu offensichtlich merkt, tritt Verärgerung auf, auch weil es vom Gedanken des Lesens her unsinnig erscheint. Wenigstens spricht der Untertitel "Band 3 von 3" eine klare Sprache.
Inhaltlich kann angemerkt werden, dass die Geschichte nochmals an Komplexität zunimmt, neue Verflechtungen über stufenweises Aufdecken der Vergangenheit offenbart werden und die meisten Seitenlinien, die im zweiten Band der Trilogie ange-fangen wurden, einen sinnvollen Abschluss finden. Die Subozeanischen Reiche wer-den zwar nicht näher erläutert, aber soviel erfährt man doch, dass dort und damals Magiemissbrauch in höchstem Ausmaß unternommen wurde. Dies führte zu einem Desaster und Weltuntergang (der allerdings nur angedeutet wird). Jeder, der die verschiedenen Atlantisgeschichten unserer Gegenwart kennt, sieh hier sofort die Parallelen. Ich würde von einer gelungenen Adaption des Atlantis-Mythos sprechen mit erkennbaren Elementen der alten Vril-Geschichte. Auch das ägyptische Imperium offenbart sich als geschachteltes Gespinst an Verflechtungen: Eine Partei benutzt die andere und verhüllt ihre Absichten durch magische Manipulation. Die Lösung wird möglich durch Beendigung eines Kampfes Mutter gegen Sohn, der in ferner Vergangenheit schon einmal geführt wurde, aber nicht vollständig bis zum Ende eines Todes ohne Wiederauferstehung.
Die spirituell-magischen Aspekte lassen das Buch als spannend erscheinen, aber hart an der Grenze zu Dark Fantasy. Es bleibt tröstlich, dass die gute Seite am Ende gewinnt, aber möglich wurde dies nur durch ein selbstloses Opfer: Serafin gibt sein Leben um das von Merle zu retten. Hier wird er seinem Namen gerecht: Ein Seraph ist der höchste Engel in der Hierarchie der neun Engelchöre, reine Liebe. Derartige Details machen das Buch dann doch trotz mancher Einwände als Jugendbuch empfehlenswert.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Vril

Fazit: Der Kampf um das Schicksal der Welt ist hart und das Gute gewinnt knapp.


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