Fragen & Antworten
WARUM FANTASY? - TEIL 2: MEINUNGEN, ZITATE & STATEMENTS
Die Frage: Was fasziniert euch am Genre Fantasy, was findet ihr daran aufregend?
In Warum Fantasy? - Teil 1 wurden Theorien zur Faszination von Fantasy vorgestellt, und hier kommt die Probe aufs Exempel - sind Fantasy-Leser wirklich lauter verschrobene Verückte auf der Flucht vor dem Alltag? Die Mitarbeiter von Bibliotheka Phantastika kommen hier zu Wort und berichten, warum sie gerne zu Fantasy greifen...

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Jedes Genre hat seine Vorgaben - und schränkt die Phantasie in gewisser Weise ein. Romane, die in der "wirklichen Welt" spielen, wecken Bilder der eigenen Erfahrung in uns, sind ein Spiegel unserer eigenen Welt. Dadurch bewegen wir uns als Leser (und Autoren) in festen Bahnen, die wir nicht verlassen können.
Fantasy sprengt diese Bahnen, schießt über das Bekannte hinaus und katapultiert uns in Welten hinein, die noch nie gewesen sind. Vielleicht nie sein werden. Pure Phantasie! Der Leser ist gefordert, während er sich von der Geschichte tragen lässt - seine eigene Phantasie muss die "Kulissen" des Romans malen wie ein virtueller Bühnenbildner. Das klingt ein bisschen nach einem Rauschmittel? Genau das ist Fantasy!
© Susanne Rauchhaus (Arina)

Letztlich ist eine Geschichte eine Geschichte, wie bereits gesagt wurde. Und in einem Buch findet ein Schauspiel statt, welches der Autor voll und ganz kontrolliert und für seinen Leser aufführt. Der Autor lässt seinem Geist freien Lauf, fügt Geschehnisse und Schreibkunst zusammen und versucht letztlich eine Harmonie zu erschaffen, die Handlung ist erfunden (sicher, es gibt auch historische Erzählungen, aber ich bin so frei und sehe von diesem Spezialfall einfach mal ab *g*). Jemand der Fantasy liest, weiss dass alles erfunden ist, keiner der Protagonisten
wirklich gelebt hat, dass noch nie ein Ritter einen Drachen erschlug um eine Jungfrau zu retten; weiß der Krimileser auch, dass das Polizeileben in Wirklichkeit vielleicht ganz anders ist?
Nun, aber der Grund warum ich Fantasy so gern lese, ist einfach der, dass ich Geschichten liebe. Und ich mag es wenn der Erzähler mich dabei völlig bewusst in eine fremde Welt entführt. Ich kann richtig abtauchen, ich kann entdecken, das Gefühl des "sich wunderns" genießen und bin der staunende Betrachter, deshalb lese ich auch gern historische Romane. Fantasy setzt dem Autor keine Grenzen, er ist frei, und das ist doch vom Prinzip her wunderbar; dass es viele (schlechte) Autoren gibt die damit nicht umgehen können ist eine andere Sache. Ich bin mir sicher dass ich mich dadurch nicht vor der Realität verschließe, ansonsten müsste man ja auch das Träumen verbieten. Aber
ich lasse gern meinen Geist frei und vielleicht ist es ja auch ein wenig der Wunsch danach, etwas mehr Zauber in unserer echten Welt zu haben.
(lordjan)

Flucht aus dem Alltag in eine andere Welt und ein anderes Ich? Da muss ich mich wohl klar zu bekennen! Ich sehe aber keinen Grund, warum man sich dieses Motiv vorwerfen lassen sollte. Hatte Unterhaltung denn jemals einen anderen Sinn?
Und wenn jemand Fantasy mag, heißt das doch nicht zwingend, dass derjenige nicht mit seinem Alltag umgehen kann. Das ist meiner Meinung nach einfach falsch geschlussfolgert. Klar gibt es auch Personen, die echte Probleme mit der Alltagsbewältigung haben, aber das ist keine Frage und nicht die Schuld des Genres, sondern eine individuelle Angelegenheit.
Fantasy ist und bleibt in erster Linie eine Form der Unterhaltung. Und auf die eigentliche Frage "Warum gerade Fantasy?" lautet meine Antwort schlicht: Geschmäcker sind eben verschieden!
(Arha)

Fantasy wird nie langweilig, weil der Autor alle möglichen Arten von Wesen und Magie einbringen kann. Außerdem ist man sich als Leser nie ganz sicher, was in der jeweiligen Welt nun möglich ist und was nicht, was bis zum Ende eines Zyklus eine Gewisse Neugier aufrecht hält.
Und einweiterer Grund ist natürlich, dass Fantasy meist aus mehreren Bänden besteht und man somit die Hauptcharaktere besser kennenlernt. Außerdem hat der Autor so die Möglichkeit, seine Story von vorneherin sehr viel komplexer und verschlungener anzulegen, denn er hat mehrere Bücher lang Zeit. (OTHERLAND ist dafür ein gutes Beispiel...)
(Nia-ilmarryn)

Also, ich lese noch nicht sehr lange Fantasy-Romane. Angefangen hat das mit Tolkien. Fasziniert war ich von seiner unglaublichen Vorstellungskraft und Phantasie. Wer kann von
sich schon behaupten eine ganze (und auch intakte) Welt in seinem Kopf entstehen zu lassen?
Diesen Geist besitzen leider nicht viele von uns und selbst wenn, dann wächst diese Vorstellung nicht weiter bis hin zur Vollkommenheit. Und eben solche Genies wie Tolkien
und all die anderen, die uns in ihre Welt der Phantasie durch Bücher abtauchen lassen, uns am
unglaublichen Spektakel des (möglichen) Unmöglichen teilhaben lassen, gelingt es auf geschickte Art und Weise unsere eigene Phantasie zu beflügeln - welche durch unser alltägliches Leben oftmals viel zu kurz kommt.
(Tinchen)

Ich lese am liebsten Fantasy und historische Romane. Warum? Weil ich dort bisher die packendsten Geschichten gefunden habe. Wenn die Kritiker dem Leser Eskapismus vorwerfen, kann ich nur sagen: Stimmt und es macht Spaß. Ich brauche aber kein Fantasybuch, um in "andere Welten abzutauchen", dazu braucht es eine fesselnde Geschichte. Ob sie in Mittelerde, Westeros, im Mittelalter oder im heutigen Köln spielt ist doch nebensächlich. Im Gegensatz zum heutigen Köln sind mir die anderen Gebiete eher unbekannt. Und es ist einfach spannender, in unbekannte "Regionen" abzutauchen und neue Welten, Wesen und Mythen kennenzulernen. Deshalb Fantasy.
(Anírawen)

Kurz und Knapp: Ich liebe den "Schwert und Magie" Hintergrund der Fantasy. Dazu gehört auch die völlige Abwesenheit von Technik, also Handys, Autos, etc. Aus ähnlichen Gründen lese ich auch gerne Historisches.
(mieserkleinerOrc)

Ich lese Fantasy, weil ich es entspannend finde, in eine völlig irreale Welt einzutauchen mit anderen Geschöpfen, anderen Gesetzen, Magie. Gerade dieses "Gibt es eigentlich nicht" ist so wohltuend, besser als ein Thriller der in der Nachbarstadt spielt. Die traurige Wahrheit des Lebens ist jeden Tag um mich, die Nachrichten zeigen Blut, Terror, Krieg und die Hilflosigkeit der Menschen. In einem Fantasy - Roman werde ich in Zeiten und Welten entführt, wo es keine Massenvernichtungswaffen gab, wo alles besser und schöner ist. Dort tanke ich Kraft und kehre gestärkt wieder in die Wirklichkeit zurück - bereit, auch dort wieder die Schönheit zu suchen.
(Kyra)

Ich lese Fantasy, weil es mir mit jedem neuen Buch wieder neue Welten, Personen und Figuren erschließt, die mir bis dahin oft unbekannt waren. Ich lese und liebe Fantasy, weil nicht sonst so sehr meine Phantasie fordert - schließlich muss man sich (frau auch!) ja ein Bild und eine Vorstellung von den Orten und Figuren machen! Fantasy entführt mich in andere Welten, in die ich dann immer wieder gelangen kann, wenn es hier gerad trist ist und ich mich nach etwas "anderem" sehne!
(Galadriel78)

Mich fasziniert am phantasy die mischung aus real und phantasie. und für mich das spannendste in jeder geschichte ist, wie der lauf der welt umgeschrieben wird um den phantastischen gestalten ihre lebensberechtigung zu geben!
(Shary)

Gute Fantasy ist von Anfang bis Ende pure Faszination: Wie bringt der Autor das Fremde, das Phantastische unter - kann er es stimmig einbinden und damit eine ganz eigene Atmosphäre erzeugen? Von guter Fantasy lasse ich mir eine Geschichte erzählen, die mir nahegeht, die mich mitreißt, die eine Bedeutung hat und trotzdem im Kontext meines Alltags nachvollziehbar ist. Wenn erzählte Kulturen wie echte Kulturen sind, und ein Schriftsteller mit seinem Sinn für Sprache die Höhenflüge seiner Phantasie mit Worten vermitteln kann, dann bin ich an ein Buch gefesselt und kann staunen. Faszinierend, was ein paar Wörter alles in meinem Kopf anstellen können...
(mistkaeferl)


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