Worum's geht:
Ganze Zeitalter lang haben sich die Elfen von den Geschicken der Welt
fernehalten. Doch eines Tages wird die Waldelfe Arin von furchtbaren Visionen
heimgesucht: der Drachenstein, ein uraltes und mächtiges Artefakt,
ist aus der Zaubererfeste im Schwarzen Berg verschwunden. Und er verfügt
über Kräfte, die alle freien Völker Mithgars vernichten
könnten. Gemeinsam mit ihren Gefährten muss Arin versuchen,
das Verhängnis aufzuhalten.
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Wiedereinmal wurde das allseitsbekannte Thema des bösen Steins aufgenommen,
der einen Krieg auslöst, wenn er nicht von der Hauptfigur und deren
Gefährten gefunden wird. Kommt das jemandem bekannt vor? Kein Wunder,
gibt es doch etliche Fantasy-Romane die denselben Inhalt behandeln.
Ich würde gerne McKiernans Schreibstil bewundern, da ich aber nur
die Übersetzung von Christian Jentzsch kenne - und nicht sagen kann,
wie sich das Englische Original liest -, geht das Lob über die fließende
Ausdrucksweise an Jentzsch. Trotzdem ist McKiernans Erzählweise ungewöhnlich,
aber interessant. Er hat in die eigentliche Geschichte immer wieder Kapitel
mit Rückblenden eingefügt, in denen Arin oder einer ihrer Gefährten
von seiner Vergangenheit berichtet. Das Interessante daran ist, dass sie
nicht in der Ich-Perspektive davon erzählen, sondern aus der Erzählerperspektive.
Also erzählt Arin zum Beispiel nicht: Ich starrte tief in die
Flammen. - Sondern: Arin starrte tief in die Flammen.
Der Anfang des Buches ist durch die ganzen Rückblenden ziemlich langatmig
und die eigentlichen Ereignisse im Vergleich dazu recht kurz. Die Landschaft
wird bildlich beschrieben und man kann sie sich dadurch auch gut vorstellen.
Aber der Autor hält sich viel zu lange mit der Beschreibung der Reiseroute
von Arin und ihren Gefährten auf, obwohl nichts Wesentliches oder
zum Teil gar nichts passiert. Dadurch lässt sich zwar der Weg der
Gruppe auf der Karte verfolgen, aber ich lese ungern zwei Seiten über
die zurückgelegte Strecke, um dann zu erfahren, dass sie nur am Lagerfeuer
sitzen und dann schlafen gehen.
Gut dagegen ist, dass McKiernan Zwischenkapitel eingefügt hat, in
denen Erklärungen zum Lebensraum der Elfen und anderer Wesen erklärt
werden.
Ein Nachteil ist, dass Aiko - eine der Gefährten - hin und wieder
in ihrer Sprache redet und man durch fehlende Übersetzung keine Ahnung
hat, was sie sagt. Obwohl das sicher interessant zu wissen wäre.
Dem Buch fehlt es nicht ganz an Humor, aber die Beschreibung von bestimmten
Ereignissen lässt sich teilweise nur als makaber genau einordnen.
Deswegen ist es nicht gerade für die ganz jungen Leser geeignet.
Die Charaktere haben ihre eigene Persönlichkeit und entwickeln sich
im Laufe der Geschichte auch weiter, trotzdem behalten sie ihre Eigenarten,
die sie auszeichnen.
Die Geschichte ist in sich nicht geschlossen und bedarf daher desn Fortsetzungsbandes
Elfenkrieger.
(rezensiert von: SilentRaven)
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