MONDFEUER
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1 Rezension
-Es war eine jener Nächte, in der die Wölfe heulten. Der Frühlingsanfang in den Wäldern im Nordosten des Rheins hatte kein Erbarmen mit warmblütigen Wesen. Sturm, Schnee und die Sterne führten hier das Regiment, nicht die Menschen.-
Prolog
Zyklus/Band Mondfeuer (1)
Autor Donna Gillespie
Original The Light Bearer
Erscheinungsjahr 1994, dt. 1997
Verlag Fischer
ISBN 3-596-13191-x
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 1149
Probekapitel -
Worum's geht:
Auriane, der Tochter des chattischen Stammesführes Baldur, wird von einer Seherin bei ihrer Geburt eine schreckliche Zukunft vorausgesagt: Blut und Tod sollen ihre Begleiter sein. Und diese Prophezeihung droht sich zu verwirklichen, als der neue römische Kaiser Domitian seine Hand nach Germanien ausstreckt und seine Legionen gegen das Chattengebiet in Bewegung setzt. Das Ende der Chatten scheint besiegelt. Doch Auriane hat einen Verbündeten, von dem sie noch nichts weiß - und der mächtige römische Kaiser ebensowenig.

Warum's so gut ist:
Mehrere Jahre soll Donna Gillespie für ihr Werk recherchiert haben - und die Mühe hat sich gelohnt! The Lightbearer (Originaltitel) erreicht eine Detailfülle, die den Leser mühelos in das Europa des ersten Jahrhunderts n.Chr. versetzt, einem Land, welches nach der Vorstellung der Germanen zwischen einer Eiswelt im Norden und einer Feuerwelt im Süden lag und das sie "Midgard" nannten - Mittelerde. Man mag Gillespie vorwerfen, dass sie die Rolle der Frauen in dieser Zeit überbewertet. So ist es zwar richtig, dass weissagende Frauen bei den germanischen Stämmen eine große Rolle spielten, aber sie bildeten keine eigene "Kaste", wie es z.B. bei den Druiden der Kelten der Fall war. Auch neigt sie zu schwarz/weiß Malerei: Die Charaktere sind entweder gut oder böse - vor allem die beiden Hauptfiguren werden so makellos dargestellt, dass sie schon etwas unglaubwürdig wirken. Ihre Stärken hat Gillespies Erzählung eher da, wo die Schwächen und Laster der Protagonisten die Handlung bestimmen. Vor allem die Darstellung des von Minderwertigkeitskomplexen und Verfolgungswahn zerfressenen Charakters Domitians wirkt beängstigend real. Das lasterhafte, zügellose Leben des römischen Geldadels mit seinen ständigen Intrigen setzt Gillespie in krassen Gegensatz zu den primitiveren, vielleicht zu edel und korrekt dargestellten Chattenkriegern. Selten ist die Beschreibung des antiken Rom, mit all seinem Glanz und seinem Schmutz, so lebensnah gelungen wie in diesem Buch. Da sieht man über kleinere Schwächen gern hinweg.
(rezensiert von: mieserkleinerOrc)

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Fazit: Excellent recherchiert und eine Handlung, welche die Seitenzahl rechtfertigt - Donna Gillespie definiert den Maßstab des pseudo-historischen Romans.


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