MUMINVATERS WILDBEWEGTE JUGEND

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1 Rezension
-Als die Halsschmerzen des Muminvaters ihren Höhepunkt erreicht hatten, ließ er die Muminmutter, Mumin, den Schnupferich und das Schnüferl kommen, die sich alle um das Bett herum aufbauen mußten. Dann ermahnte er sie, nie zu vergessen, daß sie ihr Leben mit einem echten Abenteurer hatten teilen dürfen…-
Prolog
Zyklus/Band Die Mumins (4)
Autor Tove Jansson
Original Muminpappans Memoarer
Erscheinungsjahr 1950
Verlag Arena
ISBN 3-401-02274-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 206
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Muminvater beschließt seine Memoiren zu schreiben - und da erfährt man, daß er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, das von einer humorlosen Hemulin geführt wurde, wo es immerzu Hafergrütze und lehrreiche Spiele gab. Eines Nachts sucht der Muminvater schließlich das Weite und trifft auf drei bemerkswerte Leute: Frederiksson, den Erfinder und seinen Neffen Schusseltier und den Jojoks, der Vorschriften verabscheut. Gemeinsam brechen sie mit dem Flußschiff "Mehrmussick" in eine neue Zukunft auf und was sie dabei alles erleben, versetzt Mumin und die anderen in größtes Erstaunen…

Warum's so gut ist:
Bei den Abenteuern von Mumin und seinen Freunden stehen sie gerne etwas im Hintergrund. Sie sind einfach immer nur da - mit Rat und Tat, Butterbroten und Trost, warmen Betten und einem Ort, wohin man sich nach ausgestandenen Abenteuern zurückziehen kann: Mumins Eltern.
Man erfährt im ganzen Muminzyklus eigentlich recht wenig über sie, weiß nicht, wie sie ihre "wilden Jahre" verbracht haben - hier bricht wenigstens der Muminvater endlich das Schweigen, denn er beschließt, als er mit einer ordentlichen Erkältung "sterbenskrank" im Bett liegt, seine Memoiren zu schreiben…
Und da erfährt man, daß der Muminvater in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, das von einer strengen und phantasielosen Hemulin geführt wurde, die dem Muminvater keine seiner neugierigen Fragen beantworten wollte oder konnte, wo sich die Kinder jeden Tag die Ohren waschen mussten und es jeden Tag zur gleichen Zeit Essen gab. Kein Wunder, daß der Muminvater dann irgendwann das Weite gesucht hat… Es wird erzählt, wie er dem Jojoks und dem Schusseltier begegnet und, wie der Muminvater gleich im Vorwort erklärt, handelt es sich bei den genannten Personen um die Väter von Schnupferich und Schnüferl. Gemeinsam mit Frederiksson, dem Vierten im Bunde, erleben sie allerlei aufregende Abenteuer und es wird die Geschichte erzählt, wie der Muminvater zu der Straßenbahn aus Meerschaum, die im Salon des Muminhauses einen Ehrenplatz hat, gekommen ist…
Es ist eine Erzählung mit liebenswert gezeichneten Figuren - da sind zum einen die wichtigsten Personen in den Memoiren, die der Muminvater gut zu charakterisieren weiß: das zerstreute und sammelwütige Schusseltier, der Jojoks, der einfach nur lebt und jede Art von Verpflichtung und Vorschriften nicht leiden kann, und der Erfinder Frederiksson, der keine überflüssigen Worte macht. Sich selbst versucht der Muminvater immer als etwas ganz besonderes darzustellen, z. B. mit den Worten "… geboren unter einem ganz besonderen Stern…" Seine Familie, der er seine Aufzeichnungen vorliest, ist der Meinung das seien kleine, literarische Übertreibungen, das wird deutlich, als der Muminvater sich nach einer Kritik seiner Familie zurückzieht und die Muminmutter ihm klar macht, daß seine Aufzeichnungen, so wie er sie geschrieben hat, ganz in Ordnung sind mit den Worten: "Die Erzählung wird viel lebendiger, wenn es einen Teil gibt, in dem du nicht angibst…"
Auch die Wesen, denen die vier auf ihrer Reise begegnen, werden schön gezeichnet - der Alleinherrscher, der einen so bedeutenden Titel hat, sich aber keineswegs ernst nimmt, und sich für sein Volk immer neue kindische Überraschungen ausdenkt, die runde Mymla mit ihren vielen Kindern… aber auch Leute, die eigentlich nicht so sympathisch sein sollen, wirken irgendwie liebenswert, wie z. B. die strenge Tante der Waisenhaushemulin, die ständig lehrreiche Spiele machen will…
Tove Jansson hat diese Erzählung in den Mund, oder besser gesagt, in die Pfote des Muminvaters gelegt, der versucht, seinem Sohn etwas über sein "wildes" Leben in jungen Jahren näher zu bringen. Manchmal sind die Wendung etwas geschraubt, weil der Muminvater versucht "würdig" zu klingen. Dadurch bekommt das Buch einen ganz eigenen Charme, der einen beim Lesen immer wieder einmal schmunzeln lässt. - Fast so, als würde der eigene Vater von seinem Leben erzählen und man würde sich denken: "PAPA …(seufz)" und man würde sich (hinter vorgehaltener Hand) eins feixen…
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Blidfinn

Fazit: Diese Abenteuer von drei "würdigen" Vätern sollte man macher - langweiligen - Biografie berühmter Persönlichkeiten vorziehen…


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