STURM IM MUMINTAL

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1 Rezension
-"Alle verbrennen!" schrie die kleine Mü vergnügt. "Und alle Häuser und Gärten und die Geschwister und die Spielzeuge verbrennen!" "Dummheiten" sagte die Muminmutter freundlich und fegte ein wenig Ruß von der Nase. Darauf ging sie fort, um Mumin zu suchen.-
Von einem Borkenboot und einem feuerspeienden Berg
Zyklus/Band Die Mumins (5)
Autor Tove Jansson
Original Farlig Midsommar
Erscheinungsjahr 1954, dt. 1955
Verlag Benziger Edition im Arena-Verlag
ISBN 3-401-07106-8
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 132
Probekapitel -
Worum's geht:
Als nach einem (kleinen) Vulkanausbruch das Mumintal von einer Sturmwelle überflutet wird, siedelt die Muminfamilie in ein reichlich merkwürdiges Haus über, das an ihrem überschwemmten vorbeigetrieben wird. Hier ist manches anders als in anderen Häusern und aus finsteren Ecken hört man eigenartiges Gelächter…
Der Schnupferich hat noch eine Rechnung mit dem Parkwächter offen, muß damit aber bis zum Johannisabend warten, weshalb er in diesem Jahr erst sehr verspätet in Richtung des Mumintals aufbrechen kann. Er ahnt ja nicht, das dort alles überflutet ist und die Muminfamilie ihr geliebtes Heim verlassen mußte…

Warum's so gut ist:
Es gibt Bücher in der Muminreihe, in welchen sich die einzelnen handelnden Personen kurz vorstellen. Dieses gehört zwar nicht dazu, aber trotzdem möchte ich etwas aus einem Buch mit einem solchen Personenglossar zitieren. Bei der Vorstellung des Mumrik (Schnupferich) heißt es: …Nichts ist beständig und sicher, nichts ist jemals wirklich fertig oder etwa unwiderruflich. Das ist doch beruhigend, nicht wahr?... Ich habe diese Worte des Mumrik (Schnupferich) als Einleitung gewählt, weil sie so treffend die ganze Situation dieser Erzählung beschreiben: das Leben ist nicht friedlich und schon gar nicht sicher - dabei beginnt dieses Abenteuer der Muminfamilie eigentlich recht idyllisch:
Die Muminmutter sitzt auf der Treppe der Veranda und schnitzt ein Borkenboot für Mumin und Mumin sitzt am Teich im Garten und macht sich Gedanken darüber, ob das Borkenboot wohl ein winziges Rettungsboot dabeihaben wird oder nicht… Plötzlich lassen sich überall im Garten und auf der sauber gewaschenen Wäsche Rußflocken nieder. Der Feuer speiende Berg im Meer ist wieder rührig geworden und in der Nacht rollt eine große Flutwelle, die der Vulkan ausgelöst hat, über das Mumintal hinweg. Das Muminhaus ist überschwemmt, und als das Wasser auch noch in den oberen Stock zu steigen beginnt, beschließt die Muminfamilie in ein neues Haus überzusiedeln, das gerade am Muminhaus vorbei, in den Flutwellen, trudelt. Es ist allerdings ein sehr merkwürdiges Haus - Es fehlt eine Wand, stattdessen gibt es dort schwere samtene Vorhänge. Der Boden des Salons dreht sich manchmal, und Bilder schweben von der Decke. Die Speisekammer ist im Boden eingelassen und aus dunklen Ecken ertönt geheimnisvolles Gelächter…
Darüber hinaus erfährt man auch, warum sich der Schnupferich, der normalerweise am ersten Frühlingstag im Mumintal zu sein pflegt, so lang verspätet hat…
Wie gesagt, in dieser Geschichte ist nichts sicher und friedlich, aber die Muminfamilie nimmt die Unbilden des Schicksals recht gelassen und beinahe humorvoll auf, z. B. als das Erdgeschoß des Muminhauses überschwemmt wird, der Muminvater fragt: "Hat jemand auch die Hängematte hereingenommen?" Keiner hatte es getan. "Dann ist es gut", meinte der Muminvater gelassen "Sie hatte eine grässliche Farbe und wird jetzt gewaschen." "Der hat Sorgen!" wird sich da manch einer denken. Wenn mein Haus gerade völlig vom Wasser über- und unterspült wird, mache ich mir sicherlich keine Gedanken über die grässliche Farbe von irgendwelchen Hängematten - aber es gibt noch mehrere solche Stellen in diesem Buch und es beschleicht einen leise der Verdacht, ob die Mumins mit dem ein oder anderen nicht Recht haben. Nehmen wir uns und unsere kleinen Alltagssorgen nicht manchmal ein bisschen zu ernst? Beim Lesen dieses Buches und beim Anschauen der Bilder, mit denen Tove Jansson diese Geschichte so schön illustriert hat, denke ich ab und zu schon mal darüber nach…
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein schönes Buch. Ich wünschte, ich könnte manche Dinge so gelassen sehen, wie die Muminfamilie…


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