Worum's geht:
Als nach einem (kleinen) Vulkanausbruch das Mumintal von einer Sturmwelle
überflutet wird, siedelt die Muminfamilie in ein reichlich merkwürdiges
Haus über, das an ihrem überschwemmten vorbeigetrieben wird.
Hier ist manches anders als in anderen Häusern und aus finsteren
Ecken hört man eigenartiges Gelächter
Der Schnupferich hat noch eine Rechnung mit dem Parkwächter offen,
muß damit aber bis zum Johannisabend warten, weshalb er in diesem
Jahr erst sehr verspätet in Richtung des Mumintals aufbrechen kann.
Er ahnt ja nicht, das dort alles überflutet ist und die Muminfamilie
ihr geliebtes Heim verlassen mußte
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Warum's so gut
ist:
Es gibt Bücher in der Muminreihe, in welchen sich die einzelnen handelnden
Personen kurz vorstellen. Dieses gehört zwar nicht dazu, aber trotzdem
möchte ich etwas aus einem Buch mit einem solchen Personenglossar
zitieren. Bei der Vorstellung des Mumrik (Schnupferich) heißt es:
Nichts ist beständig und sicher, nichts ist jemals wirklich
fertig oder etwa unwiderruflich. Das ist doch beruhigend, nicht wahr?...
Ich habe diese Worte des Mumrik (Schnupferich) als Einleitung gewählt,
weil sie so treffend die ganze Situation dieser Erzählung beschreiben:
das Leben ist nicht friedlich und schon gar nicht sicher - dabei beginnt
dieses Abenteuer der Muminfamilie eigentlich recht idyllisch:
Die Muminmutter sitzt auf der Treppe der Veranda und schnitzt ein Borkenboot
für Mumin und Mumin sitzt am Teich im Garten und macht sich Gedanken
darüber, ob das Borkenboot wohl ein winziges Rettungsboot dabeihaben
wird oder nicht
Plötzlich lassen sich überall im Garten
und auf der sauber gewaschenen Wäsche Rußflocken nieder. Der
Feuer speiende Berg im Meer ist wieder rührig geworden und in der
Nacht rollt eine große Flutwelle, die der Vulkan ausgelöst
hat, über das Mumintal hinweg. Das Muminhaus ist überschwemmt,
und als das Wasser auch noch in den oberen Stock zu steigen beginnt, beschließt
die Muminfamilie in ein neues Haus überzusiedeln, das gerade am Muminhaus
vorbei, in den Flutwellen, trudelt. Es ist allerdings ein sehr merkwürdiges
Haus - Es fehlt eine Wand, stattdessen gibt es dort schwere samtene Vorhänge.
Der Boden des Salons dreht sich manchmal, und Bilder schweben von der
Decke. Die Speisekammer ist im Boden eingelassen und aus dunklen Ecken
ertönt geheimnisvolles Gelächter
Darüber hinaus erfährt man auch, warum sich der Schnupferich,
der normalerweise am ersten Frühlingstag im Mumintal zu sein pflegt,
so lang verspätet hat
Wie gesagt, in dieser Geschichte ist nichts sicher und friedlich, aber
die Muminfamilie nimmt die Unbilden des Schicksals recht gelassen und
beinahe humorvoll auf, z. B. als das Erdgeschoß des Muminhauses
überschwemmt wird, der Muminvater fragt: "Hat jemand auch
die Hängematte hereingenommen?" Keiner hatte es getan. "Dann
ist es gut", meinte der Muminvater gelassen "Sie hatte eine
grässliche Farbe und wird jetzt gewaschen." "Der hat
Sorgen!" wird sich da manch einer denken. Wenn mein Haus gerade völlig
vom Wasser über- und unterspült wird, mache ich mir sicherlich
keine Gedanken über die grässliche Farbe von irgendwelchen Hängematten
- aber es gibt noch mehrere solche Stellen in diesem Buch und es beschleicht
einen leise der Verdacht, ob die Mumins mit dem ein oder anderen nicht
Recht haben. Nehmen wir uns und unsere kleinen Alltagssorgen nicht manchmal
ein bisschen zu ernst? Beim Lesen dieses Buches und beim Anschauen der
Bilder, mit denen Tove Jansson diese Geschichte so schön illustriert
hat, denke ich ab und zu schon mal darüber nach
(rezensiert von: Katerchen)
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