Worum's geht:
Mitten in irgendeinem Winter wacht Mumintroll im schlafenden, stillen
Muminhaus auf, und weil er nicht wieder einschlafen kann, macht er sich
auf, die fremde Winterwelt zu erkunden.
Was ihn dann draußen erwartet ist so ganz anders, als Mumintrolle
es gewohnt sind, und er sehnt den Frühling herbei. Aber bald stellt
er fest, daß es auch im Winter Spannendes und Lustiges zu erleben
gibt
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Warum's so gut
ist:
Wenn es jemand versteht, Worte wie Farbe und Pinsel zu verwenden, dann
ist es die finnische Autorin Tove Jansson. (von Michael Ende einmal abgesehen
)
Der Sprachstil der Muminbücher ist schlicht, klar, aber trotzdem
- wie soll ich sagen
farbenfroh
, so daß es keine Schwierigkeiten
macht, sich Figuren und Landschaften ganz klar und deutlich auszumalen,
eben so, wie wenn man ein schönes Bild betrachtet und sich traumversunken
darin vertieft.
In diesem Buch geht es darum, was Mumin und seine Freunde alles im Winter
erleben, denn der Winter ist eine Jahreszeit, in der die Mumintrolle und
alle anderen Bewohner des Mumintals normalerweise schlafen. (Und deshalb
ist es schon mal interessant, wie sich ein Mumin in der für ihn völlig
fremden Winterwelt zurechtfindet
) Was er dabei erlebt, ist manchmal
komisch, manchmal spannend, zuweilen auch gefährlich und ungewöhnlich.
Er lernt die merkwürdigen Geschöpfe des Winters kennen, erfährt,
wo der Schnee denn nun eigentlich herkommt und was es mit dem "Frühling-werden"
wirklich auf sich hat. Nach Wochen voller Kälte, wunderlichen Erlebnissen
und neuen Erfahrungen kann er schließlich glücklich feststellen:
"Winter - man kann ihn ja gern haben!"
Diese schöne Geschichte, die gänzlich ohne menschliche Akteure
auskommt, aber trotzdem von allzu menschlichen Alltäglichkeiten erzählt,
besticht durch ihre Warmherzigkeit und Poesie. Es kann einfach niemand
so schön beschreiben, wie jemand (Mumintroll) im Salon sitzt und
die Badehosen der Familie mit rotem Bindfaden stopft, oder so nett
gewisse kleine "eigene Überlegungen" verpacken, die jeder
von uns von sich selbst kennt, so z. B.: "Man kann das Sonntagsglas
ja zur Seite stellen und verwahren. Das mit den Erdbeeren
"
- als Mumintroll überlegt, welche der Marmeladengläser seiner
Mutter er den (ungebeten) Gästen (um die er sich trotzdem kümmert,
so gut er kann
), die sich im Muminhaus eingefunden haben, zuerst
zum Verzehr überlassen soll.
Es ist ein schön geschriebenes Buch mit kurzen, in sich abgeschlossenen
Kapiteln und kleinen Illustrationen der Autorin, die man Kindern auch
abends, vor dem Schlafengehen, bedenkenlos vorlesen kann, denn es gibt
keine unangenehme Aufregung und keine Gewalt. Manche Situationen sind
spannend und auch ein bischen gefährlich, aber niemals so, daß
ein Kind seinen Kopf unter das Kopfkissen steckt, und es Angst davor hat,
daß das Licht ausgemacht wird
Ein Buch, daß zurecht zu den Klassikern der Kinderliteratur gezählt
wird.
(rezensiert von: Katerchen)
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