MUMINS WUNDERSAME INSELABENTEUER

zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 5 von 5
1 Rezension
-An jenem großen, wichtigen Abend drehte sich der Wind allmählich nach Osten. Er war gleich nach 12 Uhr aufgekommen, doch die Abfahrt war auf Sonnenuntergang festgelegt worden.-
Der Leuchtturm
Zyklus/Band Die Mumins (8)
Autor Tove Jansson
Original Pappan Och Havet
Erscheinungsjahr 1965, dt. 1978
Verlag Benziger Edition im Arena Verlag
ISBN 3-401-07104-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 189
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Muminvater findet, daß in seinem alten Leben alles schon getan ist und möchte deshalb ganz von vorne anfangen. Eines Abends verläßt er mit seiner Familie, der kleinen My und allem, was man zum Leben braucht das Mumintal und segelt mit seinem Boot "Abenteuer" zu einer Leuchtturminsel mitten im weiten, endlosen Meer. Das neue Leben beginnt allerdings anders als sie es sich vorgestellt hatten: Die Insel macht keinen besonders einladenden Eindruck, sie wirkt sehr abweisend, als ob sie ihre Ruhe haben will, und es gehen selsame Dinge auf ihr vor: Nachts wandern Bäume über die Insel, die geheimnisvollen Seepferdchen kommen ans Ufer und auch die gefürchtete Morra tanzt jede Nacht am Strand…

Warum's so gut ist:
Dieses Abenteuer der Mumins beginnt damit, daß der Muminvater schlechte Laune hat. Er fühlt sich überflüssig, von seiner Familie nicht verstanden und ihm ist langweilig. Man müßte auf einer einsamen Insel einfach noch einmal ganz von vorn anfangen. Und wenn diese Insel auch noch einen Leuchtturm hätte, der Muminvater Leuchtturmwärter sein könnte, und sich um das Leuchtfeuer kümmern, Verantwortung tragen, ja dann…
Und eines Tages ist es wirklich so weit: Die Muminfamilie packt ihre Siebensachen, beädt damit das Boot "Abenteuer" und segelt los zu Muminvaters Leuchtturminsel. Als sie dort ankommen ist alles anders, als sie es erwartet hatten: Die Insel ist klein und furchtsam. Sie duckt sich ängstlich in der Brandung… Das Meer macht sich einen Spaß daraus, der Insel Angst einzujagen. Die niedrigen, knorrigen Büsche, die dort wachsen, machen den Eindruck, als ob sie ihre Wurzeln aus dem Boden ziehen und weglaufen wollten. Der Strand ist einfach so, dass er nur zeigt, wo die Insel aufhört und das Meer anfängt. Ansonsten gibt es dort eigentlich nur Steine. Der Leuchtturm macht auch irgendwie einen verlassen Eindruck und das Leuchtfeuer brennt nachts nicht. Wo ist der Leuchtturmwärter? Die Muminfamilie versucht, sich auf der Insel einzurichten, so gut es geht. Das ist allerdings nicht so einfach: Es gibt keine Blumen und kein sonstiges Grün, womit die Muminmutter einen Garten anlegen könnte - und weil es keine Blumen gibt, malt sie sich den Garten an die runden Zimmerwände der Leuchtturmwärterstube. Sie hat Heimweh und hat gelernt, in ihren gemalten Garten hineinzugehen…
Auch Mumin versucht, sich auf der Insel wohl zufühlen. Er macht Spaziergänge an den Strand und begegnet dort der von allen gefürchteten Morra, und er und die Morra treffen sich von da an jede Nacht am Strand…
Tove Jansson ist es mit dieser Inselgeschichte wieder gelungen, ein zauberhaftes Bild heraufzubeschwören und ihre traumgleiche, gefühlvolle Sprache macht es einem möglich, sich diese "furchtsame, kleine Insel" mit den Wind gepeitschten niedrigen Büschen deutlich vorzustellen und sich ganz und gar in dieses Bild zu vertiefen. Sie beschreibt die Insel, den Leuchtturm und das Meer so, als wären sie zu Handlungen und Gefühlen fähig, dadurch verringert sie die Distanz zum Erzählten und das macht die Beschreibungen sehr eindrucksvoll: z. B. wenn es heißt: Heute war die Insel anders. Sie hatte sich abgewandt, sie war gleichgültig. Sie betrachtete sie nicht mehr, wie sie es in jener warmen Nacht getan hatte, sondern sie schaute hinaus über das Meer, weit hinaus oder diese Stelle: Er sah die Insel, die Insel, die lebte, die auf dem dunklen Grunde des Meeres kauerte und aus Angst vor dem Meer die Fassung verloren hatte…
Man sieht dieses kleine Eiland mit seinem einsamen Leuchtturm wahrhaft in sich mit allem Unbehagen auftauchen, die von Tove Jansson gezeichneten Illustrationen verdeutlichen diese Gefühle noch mehr, und man fragt sich beim Lesen allen Ernstes, warum die Muminfamilie nicht in ihrem idyllischen, schönen Tal geblieben ist und hofft, sie mögen sich bald eines Besseren besinnen und mit der "Abenteuer" wieder zurück ins Mumintal segeln.
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Blidfinn

Fazit: Eine wunderschöne, poetische Geschichte nicht nur für Kinder.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum