HERBST IM MUMINTAL

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1 Rezension
-Man läuft bereits, während man sich den Rucksack umschnallt, und endlich ist man auf dem Weg, auf einmal ruhig wie ein wandelder Baum… Der Zeltplatz ist ein leeres Rechteck, wo das Gras weiß geworden ist. Und später am Morgen wachen die Freunde auf und sagen: Er ist fortgezogen, es wird Herbst.-
Erstes Kapitel
Zyklus/Band Die Mumins (9)
Autor Tove Jansson
Original Sent i november
Erscheinungsjahr 1958, dt. 1970
Verlag Benziger Edition im Arena Verlag
ISBN 3-401-07129-7
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 164
Probekapitel -
Worum's geht:
Der November ist ins Land gezogen. Der Wind hat die Blätter von den Bäumen geweht und die Wärme des Sommers ist der kriechenden Kälte des Herbstes gewichen. Pilze sprießen aus dem Boden und es riecht nach satter Feuchtigkeit in den Wäldern. Überall bereitet man sich auf den nahen Winter vor, aber plötzlich halten sie es nicht mehr allein zu Hause aus: Der übereifrige Hemul, der scheue Homsa, die ängstliche Filifjonka und all die anderen… sie sehnen sich plötzlich nach dem Mumintal und der Muminfamilie. Wollen vor dem kalten, dunklen Winter noch ein paar frohe Tage im Muminhaus verbringen. Doch als sie dort ankommen ist das Muminhaus öde und leer. Was ist der Muminfamilie geschehen?

Warum's so gut ist:
Für die meisten ist der Herbst keine schöne Jahreszeit: Der Sommer ist vorbei, und damit auch die warmen Tage, der Winter ist noch nicht gekommen, also sind die Vergnügen des Wintersports auch noch weit… Wer nun in den ersten kühlen Oktobertagen oder an einem nasskalten, nebligen Novembermorgen in den ersten Winterblues fällt, dem sei dieses Buch von Tove Jansson wärmstens empfohlen. Man nehme sich eine kuschelige, warme Decke, mache sich eine Tasse Tee, Kaffee oder Glühwein (je nach Geschmack), an die Wohnungstür hänge man einen Zettel mit der Aufschrift: "Bitte nicht stören" und ziehe sich dann in den Lieblingssessel zurück.
Wenn man auf diese Weise Herbst im Mumintal liest, wird man schnell feststellen, daß der Herbst auch seine guten, gemütlichen Seiten haben kann. In der ganzen Erzählung herrscht eine melancholische Grundstimmung vor, denn schon am Anfang ist es traurig, naß und kalt (so daß man sich in der warmen Stube, im Sessel mit seiner Decke und mit Tee oder dergleichen auf dem Couchtisch so richtig "sauwohl" fühlt…).
Der Mumrik macht sich auf den Weg Richtung Süden, und das weiß Tove Jansson wunderschön zu beschreiben… sie kann Stimmungen sehr gut in Worte fassen: z. B. wenn es heißt Ein Aufbruch kommt plötzlich! Alles ist auf einmal verändert. Wer aufbrechen will ist besorgt um jede Minute, er zieht die Zeltpflöcke heraus und löscht rasch die Glut, bevor er daran gehindert oder ausgefragt wird... Aber irgendwann unterwegs in einem nassem, nach Pilzen riechenden Wald überkommt ihn Sehnsucht nach der Muminfamilie und er kehrt um. Nicht anders ergeht es anderen Bewohnern des Mumintales, die sich plötzlich melancholisch, einsam und verlassen fühlen und gerne ein paar Tage mit der fröhlichen, unbekümmerten Muminfamilie verbringen wollen. Alle packen ihre Siebensachen und machen sich auf den Weg zum Muminhaus.
Doch als sie - der Mumrik, die Mymla, die Filifjonka, der Onkelschrompel und der kleine Homsa - in Erwartung auf ein paar unbeschwerte Tage, im Muminhaus ankommen, finden sie es leer vor. Was ist der Muminfamilie geschehen?
Diese unbestimmte Traurigkeit, die sich im Herbst langsam in der Seele ausbreitet, wird hier in wunderbaren Worten und Szenen dargestellt. Das ist der Herbst! Wenn ich dieses Buch im Oktober oder November wieder aus dem Regal nehme und es gelesen habe, freue ich mich danach richtig auf die ruhige, stille Zeit ohne Gartenarbeit und trinke zufrieden meine Tasse schwarzen Tee mit Milch…
(rezensiert von: Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Blidfinn

Fazit: Ein Buch mit "Wohlfühlfaktor". Mein Tipp: Nicht in der U-Bahn oder im Bus lesen. - Sondern an einem freien Tag zu Hause…


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