DIE PALADINE DES DUNKELS
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1 Rezension
-Die Nacht ist himmlisch.
Hier in Aramoor herrscht Frieden, und nachts erwachen die Berg zum Leben und singen mit den Tannen.-
Aus Richius Vantrans Tagebuch
Zyklus/Band Das Imperium von Nar (2)
Autor John Marco
Original The Jackal of Nar (Teil 2)
Erscheinungsjahr 1998, dt. 1999
Verlag Knaur
ISBN 3-426-70153-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 654
Probekapitel -
Worum's geht:
Als Richius Vantran nach Lucel-Lor reist, um dort nach seiner Geliebten Dyana zu suchen, wird er in seiner Heimat zum Verräter ausgerufen: Die Schergen des Imperiums rächen sich bitter dafür, daß er ihnen den Rücken gekehrt hat, seine Getreuen müssen dafür büßen und sein Land wird dem verhaßten Nachbarn untertan gemacht. Nar rüstet zum Krieg gegen Lucel-Lor, und Richius steht auf der anderen Seite der Grenze.
Tatsächlich gewinnt er in der Heimat seiner Geliebten, seines Freundes Lucyler und seines größten Feindes Tharn immer mehr die Überzeugung, daß er auf Seiten der Triin kämpfen muß. Nach wie vor versucht er zwar, nur Dyana zu holen und wieder in die Heimat zu fliehen, aber es zeichnet sich ab, daß er Seite an Seite mit seinen ehemaligen Feinden dem Kaiser von Nar trotzen wird...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
In den ersten Kapiteln geht es nach dem eher ruhigen Ende des ersten Bandes von Das Imperium von Nar gleich richtig zur Sache: Fast die gesamte Riege der wichtigen Charaktere wird gemeuchelt, abgeschlachtet oder vergewaltigt und dann gemeuchelt. Da kennt John Marco keine Gnade, man weiß dann auch, daß die Bösen wirklich böse sind, und übrig bleibt als einsamer Vertrauter des geneigten Lesers nur der Protagonist Richius Vantran, der das ganze Elend durch seine Reise auf der Suche nach der Geliebten ausgelöst hat, und ein paar wenige alte Bekannte, alles eher zwielichtige Figuren.
Im Stil des Autors zeichnet sich immerhin eine deutliche Entwicklung ab - es gibt einige sehr gelungene Szenen und Marco verwendet inzwischen auch sehr schöne Sprachbilder. An anderen Stellen wirkt der Text dann wieder dilettantisch und unausgegoren, gerade in den ruhigen, gefühlsbetonteren Szenen fällt dieses Manko ins Gewicht.
Richius Vantran, seines Zeichens Kriegsheld und nun in ritterlicher Manier auf der Fahrt, die Geliebte zurückzugewinnen, wird dem Leser in einem fort als empfindsames, schlaues Kerlchen verkauft, muß aber dann in einigen (wohl für die Handlung erforderlichen) Szenen den bornierten, strohköpfigen Idioten spielen. Als Leser hat man schon längst kapiert, was die Stunde geschlagen hat und möchte den guten Richius am liebsten packen und schütteln, bis er endlich einsieht, daß er seinen Feinden helfen muß und nicht einfach mit der Geliebten von dannen ziehen kann.
Aber nach anfänglichen Schwierigkeiten kommt durchaus Spannung auf - die Idee, den bei seinen Feinden als "Schakal" verrufenen Richius an deren Seiten antreten zu lassen, bietet viele Möglichkeiten. Dabei werden zwar munter Klischees bedient, aber spätestens, wenn Richius sich das Ansehen seiner ehemaligen Gegner mühselig erkämpft, bereitet das Lesen Vergnügen.
Am Ende gibt es interessante Wendungen, aber etliche davon sind etwas zu augenscheinlich von der Hand des Autors herbeigeführt. Gerade etwa die Weiterentwicklung von Dinadin, Richius' bestem Freund, erscheint dermaßen konstruiert, daß man sich am Ende fragt, ob nicht die gesamte Figur nur auf diese eine Szene hin konzipiert war.
Als rasche Unterhaltungslektüre, besonders für Leser, die Bücher mit Kriegstaktik und kleinen militärischen Intrigen mögen, ist Die Paladine des Dunkels ein netter Happen, der sich im Hinblick auf den Vorgänger auch deutlich gesteigert hat, aber um richtig gut zu sein, müßte Marco seinen Hang zum Seichten, Plakativen und Klischeehaften noch ein wenig mehr in Griff bekommen...
(rezensiert von: mistkaeferl)

 

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Fazit: Actionreiche, schnelle Lektüre mit interessanten Ansätzen und einigen nicht umschifften Untiefen.


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