DIE URTH DER NEUEN SONNE
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1 Rezension
-"Mein richtiger Name ist Severian. Von meinen Freunden, wovon es nie viele gab, wurde ich Severian der Lahme genannt. Von meinen Soldaten, wovon ich einst sehr viele befehligte, wenngleich niemals genug, Severian der große. Von meinen Feinden, wovon es wimmelte wie von Fliegen und die als Geschmeiß aus den Leichen hervorgingen, womit die Schlachtfelder übersät waren, Severian der Folterer. Ich war der letzte Autarch unseres Freistaates und als solcher der einzige legitime Beherrscher der Welt…"-
Kap. 1: Der Großmast
Zyklus/Band Das Buch der neuen Sonne (5)
Autor Gene Wolfe
Original The Urth of the New Sun
Erscheinungsjahr 1987, dt. 199ß
Verlag Heyne
ISBN 3-453-03920-3
Subgenre Science Fantasy
Seitenzahl 347
Probekapitel -
Worum's geht:
Severian, einst Geselle in der Zunft der Folterer und Büßer, ist nun Herrscher über die Urth. In einem Raumschiff gigantischen Ausmaßes macht er sich auf den Weg seinem Schicksal entgegen: Zur Neuen Sonne zu werden, und als Erlöser wiederzukehren, oder zu versagen, und mit den Konsequenzen zu leben - falls er in diesem Fall überhaupt am Leben bleiben wird. Damit nicht genug, wollen auch Teile der Besatzung die Ankunft der Neuen Sonne verhindern, während scheinbar aus dem nichts ein Doppelgänger von Severian auftaucht…
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Die Urth der Neuen Sonne versteht sich als direkte Fortsetzung von Das Buch der Neuen Sonne, was auch die Aufschrift "fünfter Band" erklärt. Dennoch erzählt es eine eigenständige Geschichte, die gleichwohl an die vorhergegangenen Bücher anknüpft. Man kann somit dieses Buch ohne Kenntnis der Vorgeschichte kaum sinnvoll lesen, man kann aber (sofern man das will) getrost Band 4 mit dem (berechtigten) Gefühl weglegen, dass die Erzählung ihren Abschluss gefunden hat.
Gene Wolfe hat sich nun in Die Urth der Neuen Sonne dazu entschlossen, die Geschichte Severians, des ehemaligen Folterlehrlings, weiterzuerzählen, und zwar auf dem von ihm gewohnten hohen Niveau. Der anspruchsvolle und zum Teil verwirrende Stil Wolfes wird dabei beibehalten.
Inhaltlich gesehen, muss angemerkt werden, dass die Geschichte eher "science fiction"-lastiger als seine Vorgänger ist (obgleich natürlich Gene Wolfes grenzensprengendes Werk eigentlich über solchen Kategorien steht), spielt es doch zu einem nicht unerheblichen Teil der Geschichte in einem Raumschiff.
Auffallenderweise wird hier nicht mehr die Reise eines jungen und unerfahrenen Knaben erzählt, sondern die des Herrschers der Urth, der als "Selbstherrscher" auf das Wissen aller seiner Vorgänger zurückgreifen kann, und sich seiner außergewöhnlichen Macht bewusst ist. Der Fokus der Erzählung liegt dabei oftmals auf den Hintergründen der Welt, ihrer Erschaffung, wobei bisher verborgen gehaltene Geheimnisse gelüftet werden - nicht immer aber zur Gänze. Der inhaltliche Blickwinkel ist daher gewissermaßen ein anderer als in den bisherigen Büchern: Es wird die Welt vielmehr "von oben her gesehen", in ihren Zusammenhängen und Ursprüngen. Severian ist nicht länger ein Teil davon, sondern befindet sich außerhalb, über den weltlichen Dingen stehend, was auch seine Rückkehr als eine Art Messiahs widerspiegelt.

Einziger Kritikpunkt: Die Werbung für Trinksuppe in ihrer Kombination mit schwarzen Balken auf den Seiten 287 und 288 hat sich solch ein literarisches Meisterwerk mit Sicherheit nicht verdient.
(rezensiert von: Novize)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
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Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Die Geschichte Severians geht weiter, und zwar auf höchstem Niveau.


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