Worum's geht:
Im Sommer der Drachen ist er junge Arlian der einzige, der den Angriff
der mörderischen Echsen auf das Dorf Obsidian überlebt. Von
Plünderern als Sklave in die Fremde verkauft, bewegt ihn fortan nur
ein Gedanke - Rache zu nehmen an denen, die seine Familie und seine Kindheit
auf dem Gewissen haben...
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Der Auftakt der Obsidian-Chroniken ist nicht gerade ein Meisterstück
der fantastischen Erzählkunst. Die Handlung ist mehr als dürftig
und vorhersehbar, die Charaktere bloße Schemen und der Protagonist
unglaubwürdig. Einzig die Welt wirkt interessanter als der Rest,
kann das Buch aber auch nicht unbedingt retten.
Die Handlung wirkt doch arg durchkonstruiert und lässt kaum Spannung
aufkommen. Ein paar pseudo-Eröterungen über die Ungerechtigkeit
dieser Welt (mit immer demselben Ergebnis) helfen da auch nicht weiter.
Und die vielen Zufälle und glücklichen Fügungen machen
die Handlung nicht glaubwürdiger. Die gesuchten Drachen tauchen zwar
zu Beginn der Geschichte auf, danach sind sie aber nur noch der Aufhänger,
die dunkle Bedrohung, die Arlian bekämpfen will. Des weiteren erfährt
man recht wenig von ihnen.
Die Charaktere sind meistens nach Schema F aufgebaut. Einfallsreiche Namen
wie Blitzhand (weil er schnell mit dem Schwert ist), Black (schwarze Sachen)
und Sumpf (entsprechendes Aussehen) sagen bereits alles über die
Personen aus, mehr braucht man nicht zu erfahren. Da die meisten Personen
eh nach einigen Seiten wieder verschwinden, ist das auch nicht weiter
dramatisch. Die Stilisierung auf bloß eine herausragende Eigenschaft
spart schließlich viel Zeit. Der Protagonist Arlian schließlich
ist eine Mischung aus naivem Bauernburschen und Schwertkämpfer, der
vergeblich versucht, Gerechtigkeit in die Welt zu bringen. Nun, im Grund
eine interssante Idee, denn Arlian muss immer wieder feststellen, dass
er als einzelner kaum imstande ist, etwas großartig zu bewegen.
Da wäre jede Menge Raum für entsprechende Ausführungen,
stattdessen nimmt der Autor den einfacheren Weg: Arlian ist noch zu jung
oder zu unerfahren, er muss noch viel lernen, aber dann irgendwann wird
er seine Rache bekommen. Entsprechend kann man sich den Fortgang der Geschichte
denken, besonders, da Arlian ja jetzt schon auf dem besten Wege ist, ein
herausragender Schwertkämpfer zu werden. Wollen wir hoffen, dass
der Autor in den Folgebänden nicht weiter den einfachen Weg nimmt
und Arlian tatsächlich einfach alle abmetzeln darf, doch alle Zeichen
stehen dafür. Die Naivität von Arlian ist wohl die größte
Schwachstelle des Charakters, sie ist einfach viel zu unglaubwürdig.
Nach dem Tod der Eltern durch Drachen, Jahren der Gefangenschaft als Sklave
und Zeuge dutzender Ungerechtigkeiten gegen andere glaubt er trotzdem
fest daran, alles wieder richten zu können. Seine Liste von unerledigter
Rache wird im Laufe des Buches immer länger, aber das scheint ihn
nicht zu stören. Als Ausgleich für diese Naivität lernt
er die Kunst des Schwertkampfes, wo er zwar nicht sofort ein Meister wird,
aber natürlich nicht untalentiert ist.
Einzig die Welt birgt ein paar interessante Begebenheiten, die aber viel
zu vage beschrieben werden, als dass sie ein richtiges Bild der Welt erzeugen
könnten. Arlian stapft anscheinend mit Scheuklappen durch die Welt
und bemerkt nur das nötigste. Schade eigentlich, denn schon das Grobe
lässt auf ein paar interessante Ideen schließen.
Sprachlich ist das Buch auch kein riesiger Wurf. Einfach Sätze ohne
herausragende sprachliche Gewandtheit, der Story entsprechend einfach.
Zumindest gab es keine grammatikalischen Verstöße, wenn man
schon was Positives erwähnen will.
Zuletzt noch eine Bemerkung zum Coverbild: es hat rein gar nichts mit
der Handlung zu tun.
Alles in Allem also ein sehr enttäuschender Anfang, der mich nicht
gerade fesseln konnte.
(rezensiert von: Sam)
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