SOMMER DER DRACHEN
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Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 2 1/2 von 5
1 Rezension
-»Hast du schon mal einen Drachen gesehen, Grandsir?«
Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht«, antwortete er. »Schließlich bin ich noch am Leben, nicht wahr?«-
Erstes Buch: Arlian ; 1- Drachenwetter
Zyklus/Band Die Obsidian-Chroniken (1)
Autor Lawrence Watt-Evans
Original Dragon Weather (Teil 1)
Erscheinungsjahr 1999, dt. 2000
Verlag Knaur
ISBN 3-426-70164-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 389
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Sommer der Drachen ist er junge Arlian der einzige, der den Angriff der mörderischen Echsen auf das Dorf Obsidian überlebt. Von Plünderern als Sklave in die Fremde verkauft, bewegt ihn fortan nur ein Gedanke - Rache zu nehmen an denen, die seine Familie und seine Kindheit auf dem Gewissen haben...

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Der Auftakt der Obsidian-Chroniken ist nicht gerade ein Meisterstück der fantastischen Erzählkunst. Die Handlung ist mehr als dürftig und vorhersehbar, die Charaktere bloße Schemen und der Protagonist unglaubwürdig. Einzig die Welt wirkt interessanter als der Rest, kann das Buch aber auch nicht unbedingt retten.
Die Handlung wirkt doch arg durchkonstruiert und lässt kaum Spannung aufkommen. Ein paar pseudo-Eröterungen über die Ungerechtigkeit dieser Welt (mit immer demselben Ergebnis) helfen da auch nicht weiter. Und die vielen Zufälle und glücklichen Fügungen machen die Handlung nicht glaubwürdiger. Die gesuchten Drachen tauchen zwar zu Beginn der Geschichte auf, danach sind sie aber nur noch der Aufhänger, die dunkle Bedrohung, die Arlian bekämpfen will. Des weiteren erfährt man recht wenig von ihnen.
Die Charaktere sind meistens nach Schema F aufgebaut. Einfallsreiche Namen wie Blitzhand (weil er schnell mit dem Schwert ist), Black (schwarze Sachen) und Sumpf (entsprechendes Aussehen) sagen bereits alles über die Personen aus, mehr braucht man nicht zu erfahren. Da die meisten Personen eh nach einigen Seiten wieder verschwinden, ist das auch nicht weiter dramatisch. Die Stilisierung auf bloß eine herausragende Eigenschaft spart schließlich viel Zeit. Der Protagonist Arlian schließlich ist eine Mischung aus naivem Bauernburschen und Schwertkämpfer, der vergeblich versucht, Gerechtigkeit in die Welt zu bringen. Nun, im Grund eine interssante Idee, denn Arlian muss immer wieder feststellen, dass er als einzelner kaum imstande ist, etwas großartig zu bewegen. Da wäre jede Menge Raum für entsprechende Ausführungen, stattdessen nimmt der Autor den einfacheren Weg: Arlian ist noch zu jung oder zu unerfahren, er muss noch viel lernen, aber dann irgendwann wird er seine Rache bekommen. Entsprechend kann man sich den Fortgang der Geschichte denken, besonders, da Arlian ja jetzt schon auf dem besten Wege ist, ein herausragender Schwertkämpfer zu werden. Wollen wir hoffen, dass der Autor in den Folgebänden nicht weiter den einfachen Weg nimmt und Arlian tatsächlich einfach alle abmetzeln darf, doch alle Zeichen stehen dafür. Die Naivität von Arlian ist wohl die größte Schwachstelle des Charakters, sie ist einfach viel zu unglaubwürdig. Nach dem Tod der Eltern durch Drachen, Jahren der Gefangenschaft als Sklave und Zeuge dutzender Ungerechtigkeiten gegen andere glaubt er trotzdem fest daran, alles wieder richten zu können. Seine Liste von unerledigter Rache wird im Laufe des Buches immer länger, aber das scheint ihn nicht zu stören. Als Ausgleich für diese Naivität lernt er die Kunst des Schwertkampfes, wo er zwar nicht sofort ein Meister wird, aber natürlich nicht untalentiert ist.
Einzig die Welt birgt ein paar interessante Begebenheiten, die aber viel zu vage beschrieben werden, als dass sie ein richtiges Bild der Welt erzeugen könnten. Arlian stapft anscheinend mit Scheuklappen durch die Welt und bemerkt nur das nötigste. Schade eigentlich, denn schon das Grobe lässt auf ein paar interessante Ideen schließen.
Sprachlich ist das Buch auch kein riesiger Wurf. Einfach Sätze ohne herausragende sprachliche Gewandtheit, der Story entsprechend einfach. Zumindest gab es keine grammatikalischen Verstöße, wenn man schon was Positives erwähnen will.
Zuletzt noch eine Bemerkung zum Coverbild: es hat rein gar nichts mit der Handlung zu tun.
Alles in Allem also ein sehr enttäuschender Anfang, der mich nicht gerade fesseln konnte.
(rezensiert von: Sam)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Der Drachen-Nimbus

Fazit: Arg kontruiert, ohne echte Spannung; hat man alles schonmal (besser) gelesen.


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