DIE RÜCKKEHR DES DRACHEN
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Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-Nach einem Augenblick sagte er zögernd: "Was hast du gesehen?" "Einen Aiel in einem Käfig", sagte sie prompt. "Einen Tuatha'an mit einem Schwert. Einen Falken und einen Habicht, die auf deinen Schultern saßen. Beides Weibchen, glaube ich. Und den ganzen Rest natürlich. Was immer zu sehen ist. Dunkelheit um dich herum und..."-
Kapitel 6
Zyklus/Band Das Rad der Zeit (3 / 5+6 i.d. alten Ausgabe)
Autor Robert Jordan
Original The Dragon Reborn
Erscheinungsjahr 1991, dt. 1994 (neu: 2005)
Verlag Piper
ISBN 3-492-70083-7
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 767
Probekapitel -
Worum's geht:
Nach der Schlacht um Falme ist die Welt in Aufruhr. Die Wiederkunft des Drachen ist in aller Munde, doch Rand al'Thor hat sich mit ganz wenigen in die Berge zurückgezogen. Er kämpft um seine seelisch und geistige Stabilität, denn Saidin, die männliche Seite der Wahren Quelle, ist immer noch verdorben und zerrüttet ihn. Schließlich verschwindet Rand nach einem mühsam zurückgeschlagenen Überfall und meint, keine Spuren zu hinterlassen. Doch Moiraine mit Lan und Perrin machen sich auf den Weg und folgen ihm. Denn die Spuren, die er nicht verhindern kann, sind die Auswirkungen der Veränderung des Musters der Welt entlang seines Weges. Perrin kämpft seinerseits mit der magischen Welt der Realträume der Wölfe, ohne dass seine Begleiter viel davon wissen. Moiraine ihrerseits gibt nur Häppchen ihres Wissens preis. Und darüber schwebt die Prophezeiung von Min aus ihrer Zukunftsschau. Eine andere Gruppe aus Falme trifft in Tar Valon, der Weißen Burg der Aes Sedai ein. Mat ringt immer noch mit dem Tod und kann nur unter Aufbringung aller Kräfte der Besten geheilt werden. Die drei Novizinnen Nynaeve, Egwene und Elayne werden wieder aufgenommen und überraschenderweise deutlich, aber nicht zu streng bestraft. Die Amyrlin hat besondere Absichten und setzt sie als Jägerinnen auf die Schwarzen Aes Sedai an, die vermutlich immer noch in Tar Valon wirken. Die Spuren der 13 Geflüchteten weisen jedoch nach Tear, der Hafenstadt im Süden. Ein Freibrief der Amyrlin öffnet ihnen und durch List auch Mat den Weg, dem Schicksalsknoten in Tear zuzusteuern, auf den sich wie auf einen Brennpunkt alle Ströme der Finsternis und der Kämpfer des Lichtes und noch weitere, lange unbemerkte, fokussieren. Denn im Stein von Tear, der monolithischen Burg, ist Callandor, das Kristallschwert, das nur der wiedergeborene Drache berühren kann. Und er muss es aufnehmen, denn nur so kann die große Prophezeiung über das Ende der Dunkelheit verwirklicht werden. Aber die kennt der Herr der Finsternis nur zu gut und setzt alle Kraft ein, dies zu verhindern.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Die Hauptperson des Titels spielt interessanterweise kaum eine Rolle. In den ersten Kapiteln taucht sie als Randerscheinung auf und dann erst wieder ganz am Schluss, abgesehen von wenigen kurzen Facetten im Erzählstrang oder in Traumbildern. Trotzdem ist sie immer gegenwärtig, hauptsächlich durch die Verfolgung, die das Team um Moiraine aufnimmt. Moiraine wird immer mehr ihrem Namen gerecht, der sich aus Moirai = Zuteilerinnen, den Schicksalsgöttinnen der Antike, auch Schwestern der Nacht (Parzen bei den Römern, Nornen bei den Germanen), ableitet. Sie teilt Schicksal zu und webt den Faden künftiger Ereignisse kräftig mit, insbesondere durch gestückelte Informationen
Alle drei Ta'veren, also Personen im Zentrum des Gewebes von Lebenssträngen, Mat, Perrin und Rand machen weitere Entwicklungen durch, aber hauptsächlich Krisen, die sie überwinden und dadurch wachsen. Gleiches gilt für die drei jungen Frauen in ihrer Ausbildungssituation in Tar Valon. Durch die Ereignisse in Falme sind ihre Begabungen so entwickelt worden, dass auch die beiden Jüngeren in den Stand der Aufgenommenen erhoben werden, womit sie zwar den Ring erhalten, aber noch keine vollwertigen Aes Sedai sind. Ihre Schulung läuft während der ganzen Reise in den Süden vor allem über Lebensschulung ab, learning by doing also, in der Auswirkung allerdings sehr effizient. Durch diese unkonventionelle Methode sind zukünftige Konflikte vorprogrammiert. Auch Moiraine offenbart Kenntnisse, die sie eigentlich nicht haben dürfte und setzt sie im verzweifelten Schlusskampf sogar tatkräftig ein. Als Gegenbild steht dem Leser immer wieder vor Augen, welches Alter die Städte haben mit ihren über zweitausend Jahre alten Bauwerken, die immer noch bewohnt sind und, wenn von Ogiern erbaut, so prachtvoll erscheinen wie am ersten Tag: Ein Bild einer eher statischen Gesellschaft also mit weitgehend vergangener Magie, die jetzt allerdings eine ungeheuere Beschleunigung und Dynamik erfährt. Dies freilich oft unter der Bedingung des Bruchs jeder Konvention.
Als ein beständiger Zug zieht die kurze Schau der Seherin Min durch das Buch. Immer wieder wird Perrin damit konfrontiert und damit auch alle in seiner Umgebung. Einzelteile dieser eigentlich klaren, aber doch recht rätselhaften Voraussage lösen sich nach und nach, aber eben nicht alle. Es gibt also noch offene Fragen für weitere Bände.
Die dunkle Seite wird nur kurz mit eigenen Erzählsträngen bedacht wie im Prolog, der sich in diesem Band noch nicht richtig an den Rest der Handlung anschließt.
Die Rolle der 13 Verlorenen, der 13 mächtigsten Aes Sedai, die während des Schattenkrieges zum Dunklen König überliefen, gestaltet sich immer vielfältiger und komplexer. Auch hier wird noch manche Überraschung zu erwarten sein. Zudem werden neue Wesenheiten der finsteren Seite mit magischen Qualitäten eingeführt und ihr Wirken auf den Ebenen der Träumer beleuchtet. Es besteht noch längst kein Überblick über die Vielgestaltigkeit des spirituellen Universums, es steht auch am Ende des dritten Bandes noch in seiner Entfaltungsphase.
Im Gegensatz zu den Teilbänden ist die Ausgabe gemäß dem Original eine in sich abgerundete Erzählung. Die nötigen Rückblenden werden in der Regel in Dialogen gemacht, indem auf Fragen einer unbedarften, neuen Person im Reigen geantwortet wird. Diese Seiten liest man immer wieder gerne, weil sie doch Details wachrufen, die vielleicht in der Vergessenheit versunken waren.
Der Titel ist etwas blass: "Des Drachen Neugeburt" oder "Wiedergurt" wäre zugkräftiger und entspräche eher dem Original.

Zur Paperback-Ausgabe:
Die Neuausgabe des Zyklus hebt die Trennung in Teilbände auf, wie sie den letzten Jahren in vielen Verlagen überhand genommen hat. Der Text orientiert sich im Um-fang an der amerikanischen Originalausgabe. Die bisherige Taschenbuchedition bei Heyne und jetzt bei Piper trennt diesen Band zwar recht sinnvoll, aber erst im Kom-plettband wird die komplexe Struktur der Erzählung so richtig deutlich. Es ist ein echter Gewinn gegenüber der Bruchstückedition. Man kann auf die Folgebände nur positiv gespannt sein.
Beschreibungen an anderer Stelle:
Eine sehr ausführliche, kapitelweise Inhaltsbeschreibung liegt bei www.radderzeit.de
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Epische Fantasy von bester Qualität


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