REN MIT DEM GOLDENEN FELL

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-Caribou zählte noch keine dreizehn Sommer, als Branja ihr das Kind brachte. Die Sonne stand beinahe im Zenit, silbern und von Dunst verschleiert. Die Monde, beide im ersten Viertel, hingen Seite an Seite über dem fernen Horizont.-
1. Kapitel: Branja
Zyklus/Band -
Autor Meredith Ann Pierce
Original The Woman Who Loved Reindeer
Erscheinungsjahr 1985, dt. 1988
Verlag Arena
ISBN 3-401-04199-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 224
Probekapitel -
Worum's geht:
Caribou lebt allein, abseits ihres Stammes im Wald. Wälder und Tundren bilden ihre Welt, mit eisigen Wintern und kurzen Sommern. Caribou lebt allein, da ihr Stamm ihr misstraut, sie ist eine Art Hellseherin. Doch eines Tages bringt ihre Schwägerin ihr ein Kind: Branja hat ihren Mann mit einem Fremdling betrogen. Caribou zieht das seltsame Kind auf. Nie lacht oder weint es und letztlich erkennt sie, dass es kein Mensch ist. Es ist ein "Trangl", ein Hirschdämon, der keine menschlichen Gefühle kennt.
Dennoch hilft der Trangl ihr, als Erdbeben das Land erschüttern. Er hilft ihr, ihr Volk über die Steppe führen, dahin, wo die Karibus im Winter ziehen. Aber er verlangt einen Preis...

Warum's so gut ist:
Das Setting dieser Welt, eine Art Pseudo-Kanada oder Pseudo-Sibirien ist für mich eine angenehme Abwechslung. Die Autorin nutzt dies mit ihrem schönen Schreibstil auch aus. Die Kälte und Gefährlichkeit dieser rauen Welt ist atmosphärisch gut ausgearbeitet, ebenso die Sagengestalten. Die geisterhaften Waijen, die würfelnden Heckenweiber, die unglücklichen Meerjungfrauen und die stolzen Feuerkönige greifen ins Geschehen ein und sind wirklich dämonisch seltsam. Besonders gelungen ist die Schilderung der Trangl, der Hirschdämonen, wild und kalt und doch betörend. Die Hauptfigur Caribou bleibt dagegen ziemlich farblos. Sie ähnelt ungezählten Protagonistinnen in Frauenromanen. Diese Mischung aus weinerlich und stark - ich bin mit ihr nicht warm geworden. Ebenso ihr Volk. Der Stamm scheint weder selbständig denken noch handeln zu können. Sie verlassen sich alle blind auf Caribou oder sie handeln unglaublich dumm, wenn Caribou sie nicht leitet. Einem wird gar nicht so recht klar, warum Caribou so viel an ihnen liegt.
Trotzdem macht es Spaß, die schnelle und gefährliche Schlittenfahrt über die geheimnisvolle "Brennende Ebene", zu verfolgen, die Wanderung durchs Reich der Feuerkönige und Caribous schwierige Beziehung zu einem Hirschdämonen.
Achtung: Die Autorin macht einen "Vokabelfehler". Richtig ist: Die wilde Sorte der Hirsche heißt Karibu und die domestizierte Rentier.
(rezensiert von: garnele)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Der Winter der Welt

Fazit: Sagenhafte Abenteuer und Emotionen in einer nordischen Welt.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum