SAASKI AUS DEM MOOR

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1 Rezension
-Die übliche Methode der Feen war, ein ungetauftes Kind, auf das nicht richtig aufgepaßt wurde, aus der Wiege zu stehlen und an seiner Stelle einen Ersatz zu lassen…Die wahren Wechselbälger sind diese Feengeschöpfe, die die gestohlenen Säuglinge ersetzen.-
An Encyclopedia of Fairies
von Katharine Briggs
Zyklus/Band -
Autor Eloise McGraw
Original The Moorchild
Erscheinungsjahr 1996, dt. 1999
Verlag Beltz (Anrich)
ISBN 3-89106-392-X
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 263
Probekapitel -
Worum's geht:
Schon als Baby ist Saaski anders als andere Kinder. Ihre Augen wechseln die Farbe und sie schreit stundenlang wie am Spieß. Auch als das Mädchen älter wird, zeigt es ungewöhnliche Verhaltensweisen. Saaski hat Angst vor Eisen, vor dem Holz der Eberesche und sie mag kein Salz. Im Dorf geht das Gerücht um, das Kind sei ein Wechselbalg, sie gehöre zu den Moorleuten, einem zwergenähnlichen Volk, das in den Hügeln des Moores lebt. Die Dorfbewohner werden immer aggressiver und als alle Kinder außer Saaski an Windpocken erkranken und dem reichsten Mann im Ort plötzlich eine Kuh stirbt, beschließen sie: Das Wechselbalg muß sterben.

Warum's so gut ist:
Eloise Mc Graw widmet dieses Buch allen Kindern, die jemals das Gefühl hatten, daß sie anders sind. Damit dürfte sie ungefähr jeden ansprechen, dem dieses Buch in die Hände fällt, denn wer ist als Kind nicht zu irgendeinem Zeitpunkt gehänselt worden, weil er anders war oder wer hatte in der Pubertät nie das Gefühl, er müsse adoptiert sein, weil kein Mensch ihn wirklich versteht.
Die elfjährige Saaski ist nicht schlechter und auch nicht besser als die übrigen Kinder, aber in den Augen der Dorfbevölkerung ist sie wegen ihrer Abneigung gegen Eisen, Ebereschenholz, Johanniskraut und Salz verdächtig -und weil sie seltsame Lieder auf dem Dudelsack spielen kann, die ihr niemand beigebracht hat. Das genügt, um den Haß der bornierten Dorfbewohner auf sich zu ziehen. Saaskis Eltern halten zu ihrer Tochter und nehmen sie vor den anderen in Schutz, doch gegen die Übermacht ihrer Nachbarn können sie nichts ausrichten. Nur der Waisenjunge Tam, der mit einem Kesselflicker über Land zieht, stört sich nicht an Saaskis Andersartigkeit und die beiden werden Freunde.
"Saaski aus dem Moor" ist eine gut geschriebene Fantasygeschichte, nicht nur für Kinder, die zur Toleranz aufruft und zeigt, welche fatalen Auswirkungen Vorurteile haben können. Damit hätte sich das Buch mindestens vier Sternchen verdient, hätte die Autorin nicht den Fehler gemacht, selbst Vorurteilen Vorschub zu leisten. Eines Tages ziehen Zigeuner durch den Ort. Zwar beteiligen sich die Zigeunerkinder ausdrücklich nicht an den Quälereien, die die Dorfkinder Saaski zufügen und eine Zigeunerin rettet Saaski vor Schlägen, aber der Leser erfährt, daß Zigeuner stehlen und die Kinder verfilzte Haare haben. Das ist eine völlig überflüssige Bemerkung, die nicht gerade von einer vorurteilsfreien Geisteshaltung zeugt und die nichts in einem Kinderbuch zu suchen hat, das sich gegen Intoleranz wendet. Schade.
(rezensiert von: Top Dollar)

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Fazit: Gelungene Fantasygeschichte mit moralischem Anspruch, den sie nicht ganz einlösen kann.


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