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-"Macht
Euch nicht lächerlich, Abbé. Die Bestie ist tot." So, wie
Pierre-Charles, Comte de Morangiès, es sagte, klang es nach einem
Befehl. Wie immer, wenn die Rede auf das Untier kam, das im Gévaudan
mehr als drei Jahre lang gewütet hatte.-
Prolog |
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Worum's geht:
Nach einer langen Hetzjagd erreicht Eric von Kastell Rom, die Ewige Stadt.
In den Straßen dieses geheimnisvollen Ortes fließen alle Fäden
zusammen, die zum Vermächtnis einer rätselhaften Frau aus dem
18. Jahrhundert führen: Gregoria, die Äbtissin des entweihten,
französischen Klosters. Nach und nach stellt Eric fest, dass er und
Gregoria untrennbar miteinander verbunden sind. Durch die heiligste Substanz,
die sich auf Erden finden lässt: Das Sanctum
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Bisher ist Sanctum Markus Heitz' in aller Hinsicht schlechtestes
Buch, und diesmal wirken sich nicht einmal Heitz' Ideen positiv auf die
Bewertung dieses Romans aus. Wieder bestehen zwei Handlungsstränge
- ein historischer und ein moderner - und da beide fast ausnahmslos in
Rom spielen, verliert man schon bald wieder den Überblick und lässt
die aus Ritus bekannte Langeweile aufkommen. Schnell wird wieder
- vor allem in Erics Part - gemetzelt, was das Zeug hält - Splatterszenen
sind wohl das, was in diesen Büchern die dunkle Spannung beinhalten
soll. Es geschehen abartige und unglaubwürdige Morde, die wohl eine
Gänsehaut verursachen sollten, jedoch nur einen angewiderten Blick
und Lustlosigkeit hervorrufen. Unter anderem zerstört Eric ein Café,
ballert hemmungslos darin herum und liefert sich eine Verfolgungsjagd
mit einer Sekte, die Werwölfe anbetet - Dan Brown lässt grüßen
- ohne für seine Gewalttaten zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Da wird in aller Öffentlichkeit gemordet und die Zeugen gucken nur
groß - so etwas wie eine Polizei scheint es in und um Rom nicht
zu geben.
Wieder sind Heitz' Inspirationsquellen ersichtlich: der Riesenerfolg von
Illuminati und Sakrileg bewegt ihn dazu, eine Sekte erscheinen
zu lassen, die Werwölfe anbetet und heftig gegen Jean Chastel, Gregoria
und letztendlich gegen deren Nachfahren Eric vorgeht, was stark an die
Illuminati und Opus Dei in Dan Browns historischen Krimis erinnert.
Sanctum beherbergt noch mehr Charaktere als Ritus, und durch
sich ähnelnde Namen und die Masse der Personen geschieht es leicht,
dass man nicht weiß, welchen Handlungsträger man gerade vor
sich hat.
Lange Zeit wird ein Geheimnis darum gemacht, was das Sanctum ist, und
als das große Geheimnis gelüftet wird, stellt es sich eher
als großes Manko heraus. Unlogik und Unglaubwürdigkeit stehen
in Sanctum an der Tagesordnung, und man quält sich regelrecht
von Seite zu Seite, immer wieder darauf hoffend, das Markus Heitz doch
noch einen großen Knall am Ende setzt. Leider war dem nicht so.
Bloß das übliche Standard-Gemetzel und eine weitere, große
Enthüllung - sollte das vielleicht der Knalleffekt sein? -, von der
nie die Rede war und die bloß dazu dient, dass der Leser ein weiteres
Mal erleben darf, wie Eric von Kastell jemandem das Nasenbein zertrümmert.
Mit diesem Schluss ist jegliches Wohlwollen dem Buch gegenüber versiegt,
und man stellt es mit einem traurigen Gefühl in der Magengegend ins
Regal zurück, als Leser nicht ernstgenommen zu werden.
(rezensiert von: Zwergfrosch)
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