SCHATTENKÖNIGE
zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-In dem hochgelegenen Bergtal unter dem bedrückenden, sternenlosen Baldachin der Nacht brannten zwischen uralten Ruinen zahlreiche Lagerfeuer.-
1
Zyklus/Band Schattenkönige (1)
Autor Michael Cobley
Original ShadowKings
Erscheinungsjahr 2001, dt. 2005
Verlag Heyne
ISBN 3-453-53056-x
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 492
Probekapitel -

Worum's geht:
Vor Jahren schon wurde das Kaiserreich Khatrimantine von den wilden Mogaun eingenommen, die mit Hilfe ihrer Schamanen und eines bösen Gottes die Priester und Magier des schönen Khatrimantine unterwarfen und ausrotteten. Nur noch einige letzte verstreute Rebellengrüppchen planen einen unrealistischen Widerstand, und auch diesen droht schon die Ausrottung: Fünf sterbliche Krieger und Magier beherbergen in ihren Seelen Fragmente des bösen Gottes, der für all die Zerstörung verantwortlich ist. Sie trachten danach, sich zu vereinen und endlich die letzten Reste Khatrimantines auszulöschen.
Doch die Rebellen geben sich nicht leicht geschlagen - denn gerade jetzt taucht ein verschollener Erbe des letzten Kaisers auf, der zu einer neuen Gallionsfigur werden könnte...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Düster geht es zu in Michael Cobleys Welt, Frohsinn und die schönen Seiten des Lebens sind Fremdwörter im Reich Khatrimantine - schließlich ist die Apokalypse schon längst gelaufen und nur noch die letzten Reste der Zivilisation wehren sich mehr schlecht als recht gegen den Untergang. Verursacht haben den Schlamassel die wilden Nomaden-Horden der Mogaun - diese sind zwar auch Menschen, aber anscheinend liegt ihnen nichts an der Zivilisation - es läßt sich wohl auch in einer zerstörten und vernichteten Welt wunderbar leben und geheihen.
Wäre dies das einzige logische Loch in Schattenkönige, könnte man ja noch damit leben, aber die Logik wurde alle paar Seiten der dunklen Atmosphäre geopfert. Diese zumindest beherrscht Cobley, und an keiner einzigen Stelle in knapp 500 Seiten kommt auch nur ansatzweise das Gefühl auf, daß man dieser Welt vielleicht gerne mal einen Besuch abstatten würde.
Auch die Charaktere handeln wenig nachvollziehbar und könnten den Leser kälter nicht lassen: Rebellengeneral Mazaret, Meistermagier Bardow und seine Schülerin Suviel, die Schwertkämpferin Keren - sie alle machen niemals den Eindruck, als wären sie mit Herz und Seele bei der Sache. Im Gegenteil, bei allen stellt man eine gleichgültige Haltung fest, nach dem Motto "Rebellion, hoffentlich ist es bald vorbei" oder "naja, ziehen wir es halt durch, wenn's sein muß". Motivationen werden höchstens ab und zu ganz plakativ in einer kurzen Selbstreflexion à la "warum mache ich das eigentlich" vermittelt. Auf der Seite der Bösen sieht es kaum besser aus, hier gibt es Standardfieslinge, die sich auch gegenseitig nicht ganz grün sind, aber immerhin manchmal darüber nachdenken, ob man sich wirklich von den Göttern so herumschieben lassen sollte.
Magie und Militär-Operationen und Action gibt es zuhauf, wie gesagt nicht immer logisch, aber dafür in Massen.
Vieles bleibt in diesem Band auch kryptisch und verwirrend, und wenn Cobley eine seiner vielen Überraschungs-Trumpfkarten ausspielt, fühlt man sich als Leser eher überrumpelt, weil solch undurchschaubare Strukturen innerhalb der Handlung herrschen, daß man sich manchmal fragen muß, ob der Autor selbst überhaupt den Durchblick behalten hat.
Am VaterBaum, den JägerKindern und der ErdenMutter kann man beim Lesen auch immer wieder hängenbleiben - hier kein Einfall der Übersetzer, sondern einer von Cobley selbst, der mit der eher an mißlungene Zeitungsanzeigen erinnernden Schreibweise wohl seine einigermaßen unoriginelle Götterwelt aufpeppen wollte.
Bleibt eben die apokalyptische Atmosphäre, an der man sich erfreuen (oder vor der man vielmehr erzittern) kann. Hierzu sind vor allem auch die kurzen Kapitelvorspänne gut gelungen, in denen Sprichwörter, Ausschnitte aus Gedichten und Schauspielen und dergleichen mehr aus Cobleys Welt zitiert werden, und die sich immer subtil auf den Kapitelinhalt beziehen. Gäbe es mehr von diesen aufwendig gestalteten Feinheiten, hätte man Schattenkönige vielleicht mit Genuß lesen können.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Die Chronik des Raben

Fazit: Lieblos abgespulte Action-Fantasy mit düsterer Atmosphäre und ohne Reiz.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum