Warum's so gut ist:
In diesem Buch werden Intrigen so zahlreich gesponnen, dass man schon bald das Gefühl hat, sich in einem undurchdringbaren Netz zu befinden. An mehreren Stellen, besonders in der Mitte des Buches, ist es mehr als nur schwer den Gedankengängen der Autorin zu folgen, denn ab und an werden Details, die dem Leser wichtig erscheinen, ausgelassen. Aber gerade dieses verwirrende Spiel macht das Buch umso spannender, denn man wird dazu aufgefordert, die Rätsel, die sich den Personen in dem Roman stellen, ebenfalls mit zu lösen und an schwierigen Stellen ebenfalls gedanklich zu tüfteln. Isabel Hoving erzählt eine Geschichte die von Neid, Missgunst, Habgier und Liebe handelt. Verpackt in die zwei Brüder Temberi und Siparti bekommen Unschuld, Verträumtheit und Gedankenlosigkeit, sowie Neugier, Rücksichtslosigkeit und der Wille, neue Dinge auszuprobieren, ein neues Gesicht. Siparti, der seinen älteren Bruder Temberi an die Grenze der Zeit verdammt, weil er ein lohnendes Geschäft wittert, verkörpert letzteres. Er ist der derjenige von den Brüdern, der sich auf das Praktische, das Greifbare konzentriert. So gründen auch später seine Nachfahren das Handelshaus Giphart International. Temberi ist das genaue Gegenteil zu seinem Bruder. Er hatte sich noch nie richtig für den Handel interessiert. In einer bedeutenden Stelle des Buches sagt er ungefähr folgendes: "Habgier macht schwer. Bevor ich ebenso wie mein Bruder ein Handelshaus gründete (was übrigens nicht lange bestand), und anfing Sachen zu verkaufen und damit Profit zu machen, gelang es mir ein einziges Mal zu fliegen. Danach, nachdem ich Habgier empfunden hatte, ist es mir nie wieder gelungen…" Das Buch zeigt einem, in eine Fantasywelt versetzt, was Gier, Neid und Missgunst alles kaputt machen können. So bedauert auch Siparti, dass er seinen Bruder an die Grenze der Zeit geschickt hat, von wo er nicht mehr zurückkehren kann. Während er ein menschliches Leben führte und nach angemessener Zeit starb, blieb Temberi am Leben - viele Jahrtausende lang. Auch wenn die Gier seines Bruders ihn zunächst in rasende Wut versetzt hatte, so verzieh er es ihm doch, denn seine Liebe zu seinem Bruder war stärker, als der Verlust, den dieser ihm zugefügt hatte. Was dem Schreibstil der Autorin anbetrifft, so lässt sich an ihm nichts aussetzen.
(rezensiert von: Ahkuna)

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Fazit: Isabel Hoving hat eine einmalige Geschichte hervorgebracht, die mehr als nur lesenswert ist.

Warum's so gut ist: