DIE SCHWERTER VON ORANDA

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4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
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1 Stern = übel
Wertung: 3 1/2 von 5
1 Rezension
-»Kann man denn nicht mal in Ruhe die Menschheit vor etwas abgrundtief Bösem retten, ohne dass einen die Leute verarschen?« beschwerte sich Vionuri kopfschüttelnd.-
10
Zyklus/Band -
Autor Christiane Zina
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2003
Verlag Piper
ISBN 3-492-26522-7
Subgenre Science Fantasy / Fun-tasy / High Fantasy
Seitenzahl 312
Probekapitel -
Worum's geht:
Chantal Bergner, eine junge Wissenschaftlerin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den fernen Planeten Oranda zu erforschen. Mithilfe der "Chronotransit"-Technologie ist es möglich, die Geschichte der vor rund 300.000 Jahren untergegangenen Kultur zu erforschen. Während dieser Reisen schlüpft sie in die Rolle einer Kriegerin und dient unter dem Herzog Aldo. Bald kommt Chantal geheimnisvollen Kräften in Gestalt der Neun Lebenden Schwerter auf die Spur. Der Sage zufolge soll im Verborgenen noch ein Zehntes Schwert existieren, das über die anderen gebietet. Als ein feindlicher Herzog sich im Besitz dieses Meisterschwertes wähnt, entbrennt ein Kampf um die Macht auf Oranda.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Mit Die Schwerter von Oranda präsentiert Christiane Zina einen interessanten Mix aus Science-Fiction und Fantasy, der jedoch trotz guter Thematik allzu viel auf allzu wenig Seiten abhandeln will.
Am schwierigsten zu beschreiben ist die Handlung: eine durchaus spannende Zweiteilung in die hochtechnisierte Welt des 24. Jahrhunderts zum einen, die mittelalterliche Welt von Oranda zum anderen. Chantal steht zwischen diesen beiden Seiten und hat das als "Saronsky-Syndrom" im Buch bezeichnete Problem: als Wissenschaftlerin soll sie Fakten sammeln, ganz nüchtern und steril, doch sie lebt in Oranda und verliert sehr schnell ihre Objektivität, identifiziert sich mit ihrer Rolle als Kämpferin und steht nun zwischen den Fronten. Die moderne Welt erscheint ihr nach und nach seltsam verkehrt - man lebt mehr oder weniger hauptsächlich online und geht keine Risiken ein, während in Oranda noch "richtig gelebt" wird, mit Alkohol, körperlicher Nähe und Schwertkämpfen. Der daraus resultierende Konflikt ist der Hauptstrang des Buches und wird auch sehr gut dargestellt. Das Problem ist aber, dass dieser einfach nicht ausreicht, um das Buch zu füllen, daher wird eine entsprechende Hintergrundthematik eingebaut, die allzu überladen ist:
Pseudo-philosophische Gespräche über die Grundprobleme der Menschheit, der Machtkampf in Oranda, Sagen und Mythen des Planeten, all das findet auf nur 300 Seiten Platz. Wenn man einen schnellen Lesefluss hat, erscheint einem der Roman ziemlich überladen. Bei so wenig Seiten werden meistens auch nur Andeutungen gemacht und nur die nötigsten Informationen erwähnt, die dann zwar passend sind, aber gerade durch ihre Knappheit enttäuschen. Man würde einfach gerne mehr erfahren, denn die fiktive Welt bietet allerlei ungenutztes Potential. Kein Wunder, dass da einige Handlungsstränge ziemlich gerupft wirken: Orandas Machtkampf ist nicht gerade der große Wurf und die Schwertkämpfe sind maximal eine halbe Seite lang. Auch über Oranda selbst erfährt man nicht viel.
Relativ gradlinig erreicht man dann auch das Ende, keine Seite wurde für Drumherumreden verschwendet. Ein paar Seiten mehr (oder ein paar Hinweise weniger) hätten nicht geschadet.
Das Ende kommt also schnell und ziemlich unbefriedigend, auf ein paar Seiten (fast auf Zeilenniveau!) werden alle Handlungsstränge auf die Schnelle abgewickelt.
Bis auf Chantal sind die Charaktere ziemlich platt und schematisch - der Herzog, der Krieger, die Heilerin, der Zyniker, die Philosophin, die Bösen. Schluss. Mehr braucht man nicht, mehr kriegt man nicht. Ob Chantal das alleine aufwiegen kann, muss jeder selbst entscheiden.
Dafür ist der Schreibstil von Frau Zina frisch und lässt sich leicht lesen. Ein paar nette Anekdoten runden das Ganz noch ab.
Im Großen und Ganzen merkt man jedenfalls, dass das Schreiben der Autorin Spass gemacht hat: Neben der fast obligatorischen Karte findet sich noch ein kleines Lexikon mit weiteren "Literaturhinweisen" zu Oranda sowie ein Sprachführer. Nette kleine Extras, die zeigen, dass sich Frau Zina sehr Mühe gibt, ihre Welt lebendig zu präsentieren. Aufgrund der wenigen Beschreibungen gelingt das jedoch nur teilweise.
(rezensiert von: Sam)


Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Darkover

Fazit: Interessante Ansätze, die jedoch oft zu kurz kommen, dadurch wirkt einiges platt; dafür frischer Erzählstil und nette Extras


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