Warum's so gut
ist:
Dieses Buch wendet sich an Katzenfreunde und Katzenliebhaber
Diese Behauptung - ganz zu Anfang des Buches - lasse ich jetzt einfach
stehen
denn in der Tat handelt dieses Buch von einer Gruppe verwildeter
Hauskatzen, die zunächst in mittelbarer Abhängigkeit zum Menschen
leben, dann aber durch innere und äußere Umstände dazu
gezwungen sind, ihr angestammtes Gebiet zu verlassen, und gemeinsam ins
Unbekannte aufzubrechen.
Die Geschichte dreht sich um einen Kater namens Solo, der sich vom ängstlichen
Miezekätzchen, daß sich bei jeder schwierigen Situation buchstäblich
"in die Hosen macht", zum geistigen und, wenn man so will, politischen
Führer seines Clans mausert. Letztere Rolle will er anfangs gar nicht
recht übernehmen, aber seine ungewöhnlichen Fähigkeiten
und sein Sinn dafür, Probleme richtig anzugehen und zu lösen
lassen ihn für die anderen Katzen als "einen der Großen"
erscheinen, so daß er schließlich die Katzengemeinschaft in
ein neues Land führt, als die Menschen ihren alten Lebensraum zerstören.
Hier klingt es schon an: Auch in diesem Buch geht es um ein Thema, das
in vielen Büchern immer wieder gern abgehandelt wird: Kleiner Angsthase,
den erst mal keiner so recht ernst nimmt, wird durch Bestimmung und besondere
Umstände, die seine ungewöhnlichen Fähigkeiten beweisen,
zum großen aber gerechten Anführer erwählt
Auch wenn ich persönlich diese Geschichte sehr mag - für andere
kann sie durchaus ein wenig stereotyp wirken, vor allem bedingt durch
die Beschreibung und den Aufbau der Hauptcharaktere, die schon einige
Klischees bedienen: Solo, die "Hauptperson" habe ich schon kurz
beleuchtet, ferner gibt des da noch ein "graues Ungetüm"
namens Ponder, der den gutmütigen, etwas tumben Hau-drauf verkörpert,
den schwanzlosen Ditto, der mit seiner Besonnenheit so manche Dummheit
verhindert, den schnellen Selvyn, dem immer ein wenig der "Schalk
im Nacken sitzt", und, zu Anfang, als Solo noch klein ist, spielt
auch ein vernarbter, alter, schwarzer Kater, der zunächst der Anführer
der Katzengemeinschaft ist, eine Rolle: Bryndle - er wird als traditionsverhafteter,
patriarchaler Tyrann dargestellt. Auch eine "Emanze" kommt vor:
in Gestalt der weißen Kitty-Kitty - sie tritt entschieden für
Prill-Rechte ein, womit ich auf den nächsten Punkt dieses
Buches zu sprechen komme: Die Autorin hat sich die Mühe gemacht und
versucht, eine eigene Katzensprache zu entwickeln, dabei hat sie sich
wohl ein wenig in Lautmalerei versucht
Ich finde die Ausdrücke
und Begriffe ganz gut gelungen und schon am Klang der Worte kann man hören,
was gemeint ist. Wer das nicht schafft findet hinten im Buch einen kleinen
Glossar, der die Begriffe der "Katzensprache" in unsere "menschliche"
übersetzt.
Die Handlung ist flüssig erzählt und der Spannungsbogen wird
langsam, aber stetig aufgebaut. Zunächst plätschert die Geschichte
ein bisschen dahin, gewürzt mit einigen komischen, gefährlichen
oder ein bisschen tragischen Situationen bis es dann zum entscheidenden
Finale, der totalen Zerstörung kommt, an dem die Katzen beschließen,
trotz ihrer Instinkte ihre vormals sichere Heimat unter Solos Führung
zu verlassen
Aber auch in ihrer neuen Heimat wartet eine neue Herausforderung
auf Solo und seine Freunde. Als Selvyn bei einem Wettlauf auf einen sterbenden
Kater stößt, ist klar, daß sie Schrecken und Tod durch
Menschenhand auch in ihrem Paradies noch nicht entkommen sind
(rezensiert von: Katerchen)
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