DAS MAGISCHE JUWEL
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1 Rezension
-Die Steuerfrau rollte ihre Karte auf dem Tisch aus und beschwerte deren Ecken ringsum. Mit einem Kerzenständer, einem abgesschabten, ledernen Buch, einem leeren Becher und mit der linken Hand hielt sie das Pergament flach auf dem Tisch.-
1
Zyklus/Band Die Expedition der Steuerfrau (1)
Autor Rosemary Kirstein
Original The Steerswoman
Erscheinungsjahr 1989, dt. 2005
Verlag Bastei Lübbe
ISBN 3-404-20518-9
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 414
Probekapitel -
Worum's geht:
Rowan ist eine Steuerfrau, eine Angehörige eines Ordens Reisender, die auf der Suche nach mehr Wissen sind. Nach ihrem Kodex beantwortet sie alle Fragen, mit denen die Leute aus ihrem großen Wissen Nutzen ziehen, verlangt aber auch, daß alle von ihr gestellten Fragen beantwortet werden, um ihr Wissen zu mehren. Eines Tages findet sie ein offensichtlich magisches Juwel, und als sie Erkundigungen danach anstellt, wird sie bedroht und verfolgt. Zum Glück hat sie vorher die kriegerische Saumländerin Bel kennen gelernt, und gemeinsam können die beiden Frauen die Gefahren meistern. Doch Rowan hört nicht auf zu fragen, und als sie zu ihrem Orden zurückkehrt, stellt sich heraus, daß aus der Sache mit dem Juwel nicht nur ein Konflikt mit den Magiern entstanden ist, die den Steuerfrauen nicht freundlich gesinnt sind, sondern daß Rowan ein Auftrag erwartet, der ihr Dasein als Steuerfrau an sich in Frage stellen wird...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Es ist die Denkweise der Steuerfrau, die diesen Roman zu etwas besonderem macht - der Roman wird zum Großteil aus Rowans Perspektive erzählt, und damit erlebt der Leser ihre dauernde Analyse der Umgebung, ihre extreme Beobachtungsgabe, ihr Denkmodelle. Es ist erstaunlich, daß der Roman dadurch nicht zu einem trockenen Lehrstück geworden ist, aber glücklicherweise ist Rowan zwar eine exzellente Denkerin, aber dennoch bei ihren endlosen Wanderungen durch die Welt bodenständig geblieben und sie pflegt auch einen leisen Humor.
Besonderen Spaß macht es auch, Rowans Welt nach und nach zu entdecken - die Steuerfrau kommt auf ihrer die ganze Handlung andauernden Suche weit herum. Was anfangs wie eine klassische Mittelalter-Fantasy-Verschnitt-Welt wirkt, in der Bauern, Händler und Handwerker in Dörfern leben und nur wenige Orden wie die Steuerfrauen oder eben die Magier etwas aus dem einfachen Leben herausragen, offenbart nach und nach erstaunliche Hintergründe, mit denen man nie gerechnet hätte. An einigen Stellen läßt Kirstein den Leser regelrecht über Informationen stolpern, die für die Charaktere selbstverständlich sind, den Leser aber erst einmal mit offenem Mund dasitzen lassen.
Leider verschwindet Das magische Juwel aber trotz seiner schönen Ansätze durch die etwas dröge und dem Fantasy-Leser im Prinzip bestens bekannte Handlung fast wieder in der großen Menge der standardisierten Questen-Fantasy. Es fällt ein wenig schwer, in der Geschichte vom magischen Artefakt, das viele Interessen auf sich zieht und dessen Geheimnisse es in einem fordernden Auftrag zu entdecken gilt, noch viel Spannung zu finden - obwohl das Ende ein wenig mit dieser Einfachheit versöhnen kann und alles in ein etwas interessanteres Licht rückt. Das gesamte Buch ist ein typischer Auftakt-Band, der noch nicht viel verrät und deshalb nicht so recht in die Gänge kommt.
Zum nächsten Band wird man wenn, dann wohl vor allem wegen Rowan greifen - einer Protagonistin, die weder durch magische Fähigkeiten, noch durch Muskelkraft, noch durch Schönheit besticht, sondern allein durch ihren wachen Geist. Heldinnen wie die Steuerfrauen würde man sich öfter wünschen, am besten mit mehr ähnlich guten und innovativen Ideen um sie herum.
(rezensiert von: mistkaeferl)


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Fazit: Interessante Ansätze, die leider in der einfachen Handlung ein wenig zu kurz kommen.


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