STURMFALKE
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1 Rezension
-"Der würde einen guten Richter abgeben." "Das Wichtigste ist eine laute Stimme." "Er ist aber auch nett anzusehen."-
1.Kapitel 1066
Zyklus/Band Sturmfalke (1)
Autor Kaari Utrio
Original Tuulihaukka
Erscheinungsjahr 1992, dt. 2002
Verlag Piper
ISBN 3-492-24053-4
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 478
Probekapitel -
Worum's geht:
Als Olaf Sturmfalke im Jahr 1066 in seine Heimat Arantila zurückkehrt, bietet sich ihm ein Bild des Grauens. Fast alle Bewohner sind in der Kirche ermordet worden. Seinem Vater Eirik wurde die Kehle durchgeschnitten, der Leichnam seiner Mutter Terhen, deren Bestattung auf so grausame Art gestört wurde, ist mit Blut besudelt. Eine alte Frau, die das Gemetzel überlebt hat, berichtet, daß der Sohn aus dem Hause Paatela, Arantila angegriffen und dabei selbst den Tod gefunden hat. Olaf Sturmfalke sinnt auf Rache. Mit seinen Kriegern geht er nach Paatela, doch das Haus dort ist verlassen. Nur eine junge Frau ist zurückgeblieben, die beim Anblick der fremden Männer zu fliehen versucht. Aber gegen Olaf hat sie keine Chance. Er schlägt ihr die Faust ins Gesicht, daß sie ohnmächtig wird und vergewaltigt sie. Doch der rachelüsterne Krieger hat seinen Zorn an der Falschen ausgelassen. Die vierzehnjährige Aure, die die Gabe hat, Kranke und Sterbende in den Schlaf zu singen, war vom Sohn des Hauses Paatela entführt worden, der so die Heirat mit ihr erzwingen wollte. Die Wege Aures und Olafs trennen sich. Sie zieht mit ihrem Bruder Lyy nach Konstantinopel. Olaf tritt in die Dienste des Herzogs Robert Guiscards und heiratet zweimal. Nach fünf Jahren sehen sich Aure und Olaf wieder.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Wieder einmal bedient ausgerechnet eine Autorin in einem "Unterhaltungsroman" das dümmliche Klischee, daß es für Frauen gar nicht so schlimm ist, vergewaltigt zu werden und daß dieser Akt der Gewalt sie keineswegs daran hindert, sich in ihren Vergewaltiger zu verlieben. Kurz nach dem Verbrechen teilt Aure dem Geist einer Quelle und damit auch dem erstaunten Leser mit: "Eigentlich",..."war es keine so schreckliche Sache". Überraschenderweise trägt Olaf viel schwerer an der Vergewaltigung als die vierzehnjährige Aure. Ihn, der als Kind getauft wurde und Christ ist, plagt sofort das schlechte Gewissen, vor allen Dingen, weil er Angst hat, daß ihn aufgrund seiner unchristlichen Tat sein Glück verläßt. Er quält sich, wird traurig, impotent und leidet unter Magenschmerzen, der Ärmste. Das Mitleid des Rezensenten hält sich in engen Grenzen, zumal es allzu offensichtlich ist, woher der Wind weht. Utrio versucht, den Leser davon zu überzeugen, daß Aure kein Opfer ist, schließlich leidet das Mädchen nicht unter der Vergewaltigung, da Olaf sie "dankenswerterweise" vorher bewußtlos geschlagen hat und daß Olaf Sturmfalke kein Täter, sondern eigentlich ein netter Kerl ist, den seine Handlung reut. Utrio muß den Täter als Opfer der Umstände darstellen, der abgesehen von diesem "Ausrutscher" sympathisch ist und außerdem gutaussehend, damit es dem Leser einigermaßen plausibel erscheint, wenn sich die beiden später ineinander verlieben, denn schon am Beginn ist es offensichtlich, daß die Geschichte darauf hinausläuft. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.
Völlig unglaubwürdig wird der Roman, als Aure und Olaf fünf Jahre später aufeinandertreffen. Aure erkennt Olaf Sturmfalke sofort wieder. Doch obwohl Utrio Aure als Mädchen von außergewöhnlichem Aussehen schildert -mit breitem Mund, großer Nase, hohen Wangenknochen, roter Kraushaarmähne und einem Gesicht voller Sommersprossen- und obwohl Aure ihn bei ihrer zufälligen Begegnung entsetzt anstarrt, vor ihm zurückzuckt, als er sie berühren will und obwohl er sich angeblich wegen seiner Tat seit Jahren grämt, erkennt er die junge Frau nicht wieder.
Die Geschichte ist ohnehin von Anfang an vorhersehbar, hat man aber den Vorgänger Bronzevogel gelesen, ist unübersehbar, daß Utrio wieder demselben Schema folgt. Der Leser bekommt nichts wirklich Neues geboten. Die Protagonisten lernen sich als Jugendliche kennen, werden vom Schicksal getrennt, um nach jahrelanger Odyssee zusammenzufinden. Die Zeit dazwischen füllt Utrio wie schon im Bronzevogel mit häufigen Ortswechseln, Kämpfen, Morden und mehreren Ehen der Helden mit falschen Partnern. Allerdings finden Aure und Olaf im Sturmfalken noch nicht endgültig zusammen, was daran liegt, daß das finnische Original in zwei Romane aufgeteilt wurde. Man darf aber mit ziemlicher Sicherheit befürchten, daß das "Happy End" in der Fortsetzung Die Gefährtin des Sturmfalken erfolgt.
(rezensiert von: Top Dollar)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Chloe und Cheftu

Fazit: Nur für fanatische Liebhaber von historischen Romanen einigermaßen erträglich.


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